Ganztägiger Warnstreik der KVB am Freitag

Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem Warnstreik bei der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) aufgerufen. Anlass für den Warnstreik sind die laufenden Verhandlungen für die Beschäftigten im kommunalen ÖPNV. Dies bedeutet, dass am Freitag, 7. Februar 2025, keine Stadtbahn-Fahrten der KVB stattfinden.

Im Busverkehr selbst finden nur vereinzelte Fahrten durch Subunternehmen statt. Diese stattfindenden Busfahrten werden in der Fahrplanauskunft eingepflegt. KVB-Kundencenter und KVB-Verkaufsstellen bleiben am Streiktag ebenfalls geschlossen. Auch auf den Stadtbahn-Linien 16 und 18 der KVB, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden, finden am Streiktag keine Fahrten statt.

Neben den vereinzelt stattfindenden Busfahrten empfehlen die KVB als Fahrtalternative das KVB-Rad. Dieses kann von allen, die ein Deutschlandticket oder Abo auf der VRS-Chipkarte haben, 30 Minuten je Fahrt kostenlos genutzt werden. Außerdem wird auf die Züge der Deutschen Bahn, der Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen verwiesen. Diese sind nicht durch den Streik der Gewerkschaften betroffen. Bei einem Streik gilt die Mobilitätsgarantie der KVB nicht.

Quelle: KVB

vhh.mobility startet Assistenz-App

Für viele hör- und seheingeschränkte Menschen ist der öffentliche Nahverkehr ein zentrales Verkehrsmittel. In der täglichen Nutzung müssen jedoch immer wieder Hürden überwunden werden. Unterstützung bietet ab sofort die Assistenz-App hvv Custom. Durch die Funktionen der App können hör- und seheingeschränkte Menschen selbstständig wichtige Informationen wahrnehmen, die sie bei der Nutzung des ÖPNV benötigen. So kann beispielsweise eine seheingeschränkte Person sich zukünftig die Fahrzeiten durch die App vorlesen oder in stark vergrößerter Form anzeigen lassen. Zusätzlich ermöglicht die App erstmals im Störungsfall auf leichtem Wege die Kommunikation zwischen Fahrpersonal und Fahrgast durch Gebärdensprache.

Die App wurde durch die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (vhh.mobility), drittgrößte kommunale Busbetreiberin in Deutschland, für den Hamburger Verkehrsverbund (hvv) entwickelt und hat das übergeordnete Ziel, wichtige Fahrgastinformationen visuell und auditiv so zu vermitteln, dass seh- und höreingeschränkte Fahrgäste sie erhalten und verstehen können. Die App wird im Rahmen des Modellprojekts „Auf dem Weg zum Hamburg Takt“ (AWHT) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

vhh.mobility hat bei der Entwicklung von Anfang an hör- und seheingeschränkte Fahrgäste eingebunden. Die programmierten Prototypen der App wurden jeweils durch die Teilnehmenden direkt in der Praxis getestet – so wurde sichergestellt, dass hvv Custom für die Zielgruppen einen hohen Nutzen bietet.

Die Assistenz-App hvv Custom steht ab sofort in den gängigen App-Stores zum Download bereit und wird zweisprachig auf Deutsch und Englisch angeboten. Darüber hinaus ist die App in Leichter Sprache verfügbar.

„Um eine selbstbestimmte und auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete Mobilität zu gewährleisten, wollen wir möglichst viele Angebote für eine barrierefreie Nutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel schaffen. Mit der hvv Custom App machen wir nun für hör- und seheingeschränkte Menschen Fahrgastinformationen wie beispielsweise die Abfahrtzeiten an allen Haltestellen des hvv leichter zugänglich. Wir hoffen, dass diese App eine gute Unterstützung im Mobilitätsalltag der hör- und seheingeschränkten Menschen sein wird.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende

Im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wurde das Modellprojekt „Auf dem Weg zum Hamburg Takt“ (AWHT) aus über 160 eingereichten Ideen ausgewählt.

Quelle: Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH

10 Millionen Neukunden mit 29-Euro-Deutschlandticket möglich

Mehr als doppelt so viele Menschen würden das Deutschlandticket zum halben Preis (29 statt 58 Euro) kaufen. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Erhebung von exeo Strategic Consulting für Greenpeace. Der bundesweit gültige Fahrschein wurde zum Jahreswechsel von 49 auf 58 Euro erhöht, was laut der Studie zu einem Rückgang der Abonnenten um knapp ein Fünftel führen könnte.

“Die Verkehrswende braucht Rückenwind, keine Preiserhöhungen. Ein erschwingliches Deutschlandticket würde die Geldbeutel entlasten und das Klima schützen. Nach so einem Erfolgsprojekt müssten sich die Parteien die Finger lecken.”

Lena Donat, Verkehrsexpertin von Greenpeace

Lediglich die Grünen und die Linke fordern in ihren Wahlprogrammen eine Preissenkung auf 49 beziehungsweise 9 Euro. Die SPD will bei 58 Euro bleiben, FDP und Union äußern sich nicht zur Zukunft des Tickets. Zu Beginn des Jahres sind die Lebenshaltungskosten in vielen Bereichen deutlich gestiegen, auch im Bereich Mobilität. Laut der Umfrage von exeo Strategic Consulting im Auftrag von Greenpeace wünscht sich die Mehrheit – unabhängig von Parteipräferenzen – ein kostengünstigeres Deutschlandticket. Bei einem Preis von 29 Euro würden 24 Millionen Menschen das Ticket erwerben, was einem Anstieg von 72 Prozent im Vergleich zum Deutschlandticket für 49 Euro im Dezember 2024 entspricht (14 Mio. Abonnenten). Bei dem aktuellen Preis von 58 Euro wird hingegen erwartet, dass die Anzahl der Abonnenten um 18 Prozent auf knapp 12 Millionen sinken wird. Über alle Parteipräferenzen hinweg befürworten über 75 Prozent ein kostenloses Deutschlandticket für Kinder und Jugendliche. Für die Studie wurden 2.108 Personen über 18 Jahren zwischen dem 27. und 31. Dezember 2024 in einer repräsentativ angelegten Onlineerhebung bundesweit befragt.

Ein 29-Euro-Ticket wäre auch für Menschen attraktiv, die den ÖPNV bisher selten bis gar nicht genutzt haben, sowie für Kunden außerhalb von Großstädten. Die potenziellen 10 Millionen Neukunden würden häufiger als aktuelle Besitzer eines Deutschlandtickets ihr Auto für Busse und Bahnen stehen lassen. Dadurch könnten etwa 36 Milliarden Personenkilometer vom Auto auf den ÖPNV verlagert werden – doppelt so viel wie beim 49-Euro-Ticket. Dies würde zu einer jährlichen Einsparung von rund 7 Millionen Tonnen CO2 führen und entsprechende Klima-Folgekosten in Höhe von etwa 6 Milliarden Euro pro Jahr reduzieren. Eine mögliche Einnahmelücke durch den niedrigeren Ticketpreis würde somit mehr als ausgeglichen. Ein Deutschlandticket für 29 Euro könnte zudem den Pkw-Bestand in Deutschland erheblich reduzieren – um über 1,4 Millionen Fahrzeuge.

Der aktuelle Preis des Deutschlandtickets von 58 Euro stellt insbesondere für Familien ein Problem dar: Laut einer Greenpeace-Berechnung von Dezember 2024 ist der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn für einen vierköpfigen Haushalt mit dem 58-Euro-Ticket inzwischen ein Minusgeschäft.

Quelle: Greenpeace

Weichen zur Stabilisierung des eurobahn-Angebots gestellt

Nach allen 19 Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe hat auch die Verbandsversammlung einer zeitlich begrenzten Übernahme der eurobahn durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zugestimmt und schafft damit den notwendigen Rahmen für die Stabilisierung des SPNV-Angebots in der Region. Auf dieser Grundlage kann in den kommenden Monaten der weitere Prozess bis zu einem angestrebten Eigentümerwechsel vollzogen werden. Der Schritt war das Ergebnis umfassender Risikoprüfungen und aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens notwendig geworden.

„Wir geben der eurobahn und ihren Mitarbeitenden jetzt eine Perspektive und sorgen für unsere Fahrgäste in Westfalen-Lippe für verlässliche Bahn-Verkehre.“

Joachim Künzel, Geschäftsführer des NWL

Die eurobahn ist der wichtigste Betreiber von SPNV-Leistungen in Westfalen-Lippe. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen beschäftigt rund 900 Mitarbeitende. Mit 30 Prozent Marktanteil, was einem Volumen von rund zwölf Millionen Zugkilometern entspricht, ist es der größte Leistungserbringer im NWL-Gebiet. 

„Mit dem positiven Beschluss in der heutigen Verbandsversammlung senden wir ein starkes Signal an die Öffentlichkeit. Die Interimsübernahme der eurobahn durch den NWL ist die bestmögliche Handlungsoption, um die finanziellen Risiken für alle Beteiligten zu minimieren. Wir schaffen damit die Voraussetzung für ein stabiles Angebot. Wir brauchen wieder Zuverlässigkeit, um das Vertrauen der Menschen in den SPNV zu stärken.“ 

Matthias Goeken, Mitglied des NRW-Landtages und Vorsitzender der Verbandsversammlung des NWL

Nach der noch ausstehenden Genehmigung der Übernahme seitens der Bezirksregierung Arnsberg werden im nächsten Schritt die Gesellschaftsverträge aufgesetzt. Die eurobahn GmbH & Co. KG könnte dann ab Anfang April 100-prozentige Tochter des NWL werden. Damit wäre der NWL Interimsgesellschafter und übernähme zu 100% die Gesellschaftsanteile der eurobahn. Dies bedeutet: Das operative Geschäft wird weiterhin von der eurobahn durchgeführt. Aufgabe des NWL wäre in erster Linie die Überwachung und das Controlling der Unternehmenssteuerung. In der Folge kann der NWL in Abstimmung mit den Verkehrsvertragspartnern (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, Provinz Overijssel) und in Übereinstimmung mit dem Europarecht die defizitären Verkehrsverträge anpassen, und damit die wirtschaftliche Basis der eurobahn erheblich verbessern. Nach der Anpassung der Verträge soll die eurobahn in einem Wettbewerbsverfahren möglichst ab 2027 wieder an einen Investor veräußert werden.

Quelle: NWL

Neue Mobilitätszentrale im Hildesheimer Hauptbahnhof

Am 1. Februar 2025 öffnete HiMobil im Hildesheimer Hauptbahnhof die Türen für alle Bürger der Region. Die Serviceeinrichtung bündelt verkehrsmittelübergreifend Informationen sowie Dienstleistungen rund um das Thema Mobilität: digital, telefonisch und vor Ort. In Zusammenarbeit mit dem Hildesheimer Architektur- und Innenarchitekturbüro JUNG wurde ein moderner Arbeits- und Verkaufsraum geschaffen.

Auf rund 64 Quadratmetern im Erdgeschoss bietet HiMobil ein Backoffice-Büro und vier Kundenschalter, von denen einer barrierefrei gestaltet ist. Im Verkaufsraum sind Sitzmöglichkeiten, Bildschirme mit Infotainment und Informationsmaterialien zu finden.

“Ich freue mich sehr, dass der Umbau abgeschlossen ist und wir den Bürgerinnen und Bürgern eine zeitgemäße Mobilitätszentrale bieten können, die alle Angebote unter einem Dach vereint. Durch die zentrale Lage am Hauptbahnhof, dem zentralen Verknüpfungspunkt zwischen Fernverkehr, Schienennahverkehr und den Bussen von SVHI und RVHI, ist die Servicestelle zudem für alle sehr gut erreichbar.“ 

Kai Henning Schmidt, Geschäftsführer der RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH und SVHI Stadtverkehr Hildesheim GmbH & Co. KG

„Wir bieten nicht nur einen neuen Standort und moderne Räumlichkeiten, in denen man sich wohlfühlen kann, sondern haben auch den Kundenservice optimiert“, vervollständigt RVHI Aufsichtsratsvorsitzende und Erste Kreisrätin Evelin Wißmann. Dieser steht auf drei verschiedene Arten zur Verfügung:

HiMobil ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Sobald Kunden die Mobilitätszentrale betreten, wählen sie am Terminal beim Eingang ihr Anliegen aus und erhalten ein Ticket mit einer Nummer – digital oder gedruckt. Auf den Info-Bildschirmen ist zu sehen, welche Nummer gerade bedient wird. So können die Kunden ihre Wartezeit besser einschätzen und sich zum Beispiel noch einen Kaffee im Bahnhof holen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich flexibel im Voraus einen Termin online zu reservieren, um priorisiert vor Ort bedient zu werden. 

Für alle, die sich telefonisch zur Mobilität in der Hildesheimer Region beraten lassen möchten, wurden einheitliche Telefonhotlines für den RVHI, SVHI und ROSA Tarifverbund eingerichtet. 

Quelle: RVHI Regionalverkehr Hildesheim GmbH

Fair Train e.G.: Neuausrichtung, neuer Vorstand und neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Die Fair Train e.G. gibt die Neubesetzung des Vorstandes ab 1. Februar 2025 bekannt. Mit Marko Riebe und Claus Weselsky startet die FairTrain e.G. gleich mit zwei neuen und in der Bahnbranche nicht unbekannten Vorstandsmitgliedern ins Jahr 2025. Marko Riebe ist bereits seit Oktober 2024 in der Genossenschaft aktiv und Claus Weselsky wird nun ab dem 1. Februar 2025 im Amt sein. Zudem wurde der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow am 18. Dezember 2024 im Rahmen der Generalversammlung von den Mitgliedern der Genossenschaft in den Aufsichtsrat bestellt und anschließend in der konstituierenden Sitzung als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats gewählt. 

Mit diesen personellen Entscheidungen setzen die Genossenschaftsmitglieder ein starkes Zeichen für die Neuausrichtung des Unternehmens. Marko Riebe, der über umfangreiche Erfahrungen in der Branche verfügt, wird die strategischen Visionen des Unternehmens vorantreiben und jungen Talenten hochwertige Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten für die unterschiedlichsten Berufe des Eisenbahnbetriebs bieten. Durch den Wechsel in der Führungsebene bei der FairTrain eG. wird nicht nur ein Personalwechsel vollzogen, sondern auch eine komplette neue inhaltliche Ausrichtung der Genossenschaft verfolgt.

„Wir wollen eine Ausbildung für junge Menschen anbieten, die höchste Qualitätsstandards erfüllt und sie optimal auf die Herausforderungen des Schienenverkehrs vorbereitet. Es geht darum, das Potenzial junger Menschen auch bewusst auf das Eisenbahnsystem zu lenken und so gut es geht auszuschöpfen, indem sie durch uns motiviert und hervorragend ausgebildet werden.”

Marko Riebe

Zusätzlich unterstreicht Claus Weselsky, der zweite „Neue” und als Vorstand auch für Marketing und Akquise Verantwortliche, die Bedeutung von fairen und transparenten Rahmenbedingungen für alle Beschäftigten in der Genossenschaft. „Zusammenhalt, Selbstbestimmung und Wertschätzung durch fairen Umgang mit den Menschen, die die Wertschöpfung im Unternehmen bewirken, sind der wahre Schlüssel zum Erfolg. Wir sind entschlossen, diese unsere Philosophie in die Tat umzusetzen”, so Weselsky.

Bodo Ramelow wird als Vorsitzender des Aufsichtsrats diese strategische Ausrichtung zusätzlich unterstützen und die Interessen der Mitglieder der Genossenschaft stark in den Fokus rücken.

„Mit der Neuausrichtung zum Ausbildungsunternehmen im Eisenbahnverkehrsmarkt wollen wir zur Stärkung des zukunftsorientierten Eisenbahnsystems beitragen. Die Idee, eine Genossenschaft im Segment der Eisenbahn zu etablieren, ist auch ein richtiger Schritt zur notwendigen Korrektur einer fehlgeleiteten und ausschließlich auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Politik in der öffentlichen Daseinsvorsorge.” 

Bodo Ramelow

Quelle: FairTrain e.G.

Wechsel in der Geschäftsführung der Regiobahn

Herr Sascha Zuk, Geschäftsführer der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH, wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2025 verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Ab dem 1. Februar 2025 übernimmt Herr Götz Nink nahtlos die Position des Geschäftsführers. Der 43-jährige, der in Erkrath aufgewachsen ist, verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der internationalen Bahnbranche, davon zehn Jahre in Frankreich. Vor sechs Jahren kehrte er mit seiner Familie in die Region zurück. Gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer, Herrn Rolf Ommen, wird Herr Nink künftig die Geschicke der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft leiten.

„Herr Nink bringt umfassende Erfahrung aus leitenden Positionen in der Schienenfahrzeugindustrie mit, darunter bei Bombardier und GATX. Sein tiefgehendes technisches Fachwissen wird die Elektrifizierung und Modernisierung der Regiobahn entscheidend vorantreiben.“

Alexandra Westerkamp, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft

Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat danken Herrn Zuk herzlich für seinen engagierten Einsatz in den vergangenen fünf Jahren, die von zahlreichen Herausforderungen geprägt waren. „Wir bedauern seine Entscheidung sehr und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, so Westerkamp weiter. „Gleichzeitig freuen wir uns, mit Herrn Nink einen erfahrenen Experten gewonnen zu haben, der die Regiobahn erfolgreich in die Zukunft führen wird.“

Quelle: Regiobahn

Hemscheidt Engineering stellt Geschäftsführung neu auf

Martin Sames bildet künftig gemeinsam mit Christopher Sames die Geschäftsführung der Hemscheidt Engineering in Feucht bei Nürnberg. Der 42-Jährige folgt auf Dr. Mark Wöhrmann, der sich wieder stärker auf die Geschäftsführung der Hemscheidt Fahrwerktechnik konzentriert. Hemscheidt Engineering gehört zur Hübner-Gruppe und stellt mechanische und hydraulische Systemlösungen für die Bahntechnik her, unter anderem zur Fahrzeugstabilisation.

Bereits seit 2017 ist Christopher Sames (47 Jahre) Geschäftsführer der Hemscheidt Engineering GmbH & Co. KG, die er gemeinsam mit Dr. Mark Wöhrmann führte. Er ist von Beruf Maschinenbau-Ingenieur und innerhalb der Geschäftsführung verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Geschäftsentwicklung. Martin Sames ist ebenfalls Maschinenbau-Ingenieur und verantwortet ab sofort die Bereiche Technologie, Finanzen & Controlling und Lieferketten-Management. Bislang war er als Prokurist und Standortleiter der Hemscheidt Engineering tätig.

„Die Entwicklung, die Hemscheidt Engineering in den vergangenen Jahren genommen hat, ist eine echte Erfolgsgeschichte. Mittlerweile hat sich Hemscheidt Engineering einen festen Namen in der Bahnindustrie gemacht mit Stabilisatoren, Fahrwerk-Komponenten, Spezialdämpfern und Gelenksystemen. Ein großer Dank gilt Dr. Mark Wöhrmann, der dazu gemeinsam mit Christopher und Martin Sames maßgeblich beigetragen hat.“

Kai Mentel, Geschäftsführer der Hübner-Gruppe und zuständig für den Geschäftsbereich Mobility Rail

Hemscheidt Engineering wurde 1990 als Sames Engineering gegründet. Seit 2017 gehört das Unternehmen zum Verbund der Hübner-Gruppe und hatte zu diesem Zeitpunkt drei Beschäftigte. Inzwischen beschäftigt Hemscheidt Engineering rund 25 Mitarbeitende am Standort Feucht. 2017 verstärkte Dr. Mark Wöhrmann die Geschäftsführung, neben seiner ursprünglichen Funktion als Geschäftsführer von Hemscheidt Fahrwerktechnik GmbH & Co. KG in Haan-Gruiten im Raum Düsseldorf, die schon damals zum Verbund der Hübner-Gruppe gehörte.

Hemscheidt Engineering und Hemscheidt Fahrwerktechnik verfolgen das gemeinsame Ziel, die im eigenen Haus entwickelten hydropneumatischen Federungs- und Dämpfungssysteme sowohl im Bahn-Sektor als auch im Markt für Busse, Lkw und Nutzfahrzeuge zu etablieren. „Druckluft ist bei der Federung und Dämpfung von Schienenfahrzeugen ein regelrechter Energiefresser. Wir sind davon überzeugt, dass hydro-pneumatische Systeme druckluftbasierte Fahrwerk-Systeme ersetzen und so echte Gamechanger für mehr Nachhaltigkeit in der Bahnindustrie sein können“, betonen Christopher und Martin Sames.

Auch nach der Veränderung in der Geschäftsführung wird die enge Kooperation zwischen beiden Unternehmen fortgesetzt: So lässt Hemscheidt Engineering einen Großteil seiner Produkte auch weiterhin bei Hemscheidt Fahrwerktechnik produzieren. Das Unternehmen ist Spezialist für die Entwicklung und Produktion von maßgeschneiderten Fahrwerksystemen für Busse, Schienen- und Nutzfahrzeuge.

Quelle: Hübner GmbH & Co. KG

Von Italien lernen: So kann auch Deutschland ETCS effizienter einführen

ETCS, die zentrale Komponente für die Digitalisierung der Bahnen, wird in Italien deutlich wirksamer eingeführt als in Deutschland, so ein Ergebnis der aktuellen Studie „ETCS – European Market Outlook“ von SCI Verkehr. Denn mit seinem ERTMS-Beschleunigungsplan verfolgt Italien ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2036 soll das gesamte 16.800 Kilometer umfassende Schienennetz mit ETCS ausgerüstet werden. Der italienische Ansatz zeigt, wie ein solider strategischer Plan den Weg für eine schnellere und gleichzeitig kosteneffizientere Umsetzung ebnen kann: mit einer soliden Finanzierungsverpflichtung, zentraler Koordinierung sowie einem klaren Zeitplan für die Stilllegung des Klasse-B-Systems.

Während Italien und weitere europäische Länder wie Belgien ihre Netzkapazität dank erfolgreicher Implementierung schrittweise und früher hochschrauben können, steht Deutschland bei der Einführung von ETCS vor erheblichen Herausforderungen: Auch wenn bis 2043 die Ausrüstung des gesamten Netzes geplant ist, erschweren fehlende Finanzmittel, Kapazitätsengpässe bei Zulieferern und eine unzureichende Koordination den Fortschritt.

Mit Blick auf den europäischen Gesamtmarkt schätzt SCI Verkehr das Marktvolumen bis 2034 für streckenseitige ETCS-Ausrüstung auf 25,7 Mrd. EUR. Bis 2040 werden rund 110.000 Streckenkilometer zusätzlich mit ETCS ausgebaut, so dass der Gesamtanteil im Jahr 2040 bei 63 Prozent liegen wird. Derzeit liegt der Anteil der fahrzeugseitigen ETCS-Ausrüstung an der Fahrzeugflotte in Europa bei 19 Prozent. SCI Verkehr erwartet, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2034 zunehmen wird, wobei die mit ETCS ausgerüstete Flotte um weitere 26.500 Fahrzeuge wachsen wird, entweder durch die Nachrüstung bereits im Einsatz befindlicher Fahrzeuge oder durch die Auslieferung neuer Fahrzeuge mit ETCS. Damit steigt der geschätzte ETCS-Anteil an den Fahrzeugen auf 74 Prozent und ergibt ein Marktvolumen von 20,9 Mrd. EUR.

Berechnung für Bahnhalt Senden Nord abgeschlossen

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat den volkswirtschaftlichen Nutzen des neuen Bahnhalts Senden Nord berechnet und ist zu einem positiven Ergebnis gekommen. Die Planungen können weitergehen. Das freut auch den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BEG ist:

„Für die Region ist das eine hervorragende Nachricht. Sie steht voll hinter dem Projekt und hat nun schwarz auf weiß, dass der Bahnhalt Senden Nord volkswirtschaftlich sinnvoll ist.“

Konkret ergab die Untersuchung der BEG ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 4,36. Darüber hat das Ministerium auch die Stadt Senden informiert. Weitere mit dem Projekt befasste Stellen, etwa der Landkreis Neu-Ulm und der Regio-S-Bahn Donau-Iller e. V., wurden in Kenntnis gesetzt. In die Untersuchung sind unter anderem Erhebungen zu Einwohner-, Arbeitsplatz- und Schülerzahlen im Einzugsbereich des neuen Bahnhalts, zur verkehrlichen Wirkung, den Umweltfolgen und den Kosten eingeflossen. Nutzen- und Kostenkomponenten wurden dann einander gegenübergestellt. Der Nutzen überwiegt die Kosten deutlich. Ab einem Wert von 1,0 werden Projekte als volkswirtschaftlich sinnvoll und förderfähig angesehen.

Der neue Halt Senden Nord soll nun in das laufende Projekt zur Elektrifizierung und zum Ausbau der Strecke (Ulm –) Neu-Ulm – Kempten integriert werden und würde auch in die Neuberechnung der Nutzen-Kosten-Untersuchung für das mit dem Land Baden-Württemberg grenzüberschreitende Gesamtvorhaben zur zukunftsfesten Weiterentwicklung der Regio-S-Bahn Donau-Iller einfließen.

„Die positive Bewertung des neuen Bahnhalts Senden Nord durch die BEG war ein wichtiger Meilenstein. Es liegt aber noch viel Arbeit vor der Region, etwa was die nötige Anpassung des regionalen Buskonzepts insbesondere im Landkreis Neu-Ulm betrifft“, verdeutlicht Bernreiter. „Die BEG und mein Ministerium werden dabei gerne weiter unterstützen. Mein Dank gilt den regionalen Vertretern für ihren bisherigen Einsatz.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr