Großauftrag von Arriva für den Citea der neuen Generation

Arriva hat bei VDL Bus & Coach 157 neue Elektrobusse in Auftrag gegeben. Diese Busse sind für die neue Konzession Westbrabant bestimmt, die am 6. Juli 2025 starten wird. VDL Bus & Coach wird Arriva ab der ersten Hälfte des Jahres 2025 58 Citeas der neuen Generation vom Typ LE-122 und 99 Busse vom Typ LE-135 liefern. Die Fahrzeuge werden für den öffentlichen Verkehr in Westbrabant eingesetzt. Zuvor hatte Arriva, gemeinsam mit der Provinz Nordbrabant, bereits 64 Citeas der neuen Generation in verschiedenen Ausführungen für Ostbrabant bestellt. Diese Fahrzeuge werden demnächst für den öffentlichen Verkehr in der Stadt Tilburg und für den Einsatz auf HOV-Linien zwischen Uden-Veghel-Eindhoven und Uden-Veghel-Den Bosch in Betrieb genommen.

Die 58 Citeas LE-122 der neuen Generation für Arriva werden mit 429-kWh-Traktionsbatterien ausgestattet, die 99 LE-135 erhalten 368-kWh-Traktionsbatterien. Alle 157 neuen Fahrzeuge verfügen jeweils über einen CCS Combo 2 Ladeanschluss auf der rechten und linken Seite, um die optimale Ladeflexibilität an den Betriebshöfen zu gewährleisten. Darüber hinaus verfügen die Fahrzeuge über Kameraüberwachungssysteme anstelle herkömmlicher Spiegel, sind völlig emissionsfrei und mit dem innovativen Klimatisierungssystem ausgestattet. Das ergonomische Fahrerumfeld ist in jedem Bus so gestaltet, dass der Fahrer optimal unterstützt wird. Die Fahrerkabine ist mit einem elektrisch verstellbaren, klimatisierten Fahrersitz mit Memory-Funktion ausgestattet. Alle Fahrzeuge haben eine zusätzliche Innenraumbeleuchtung und zeichnen sich darüber hinaus durch die große Anzahl von Komfortsitzen mit extradicken Sitz- und Rückenpolstern aus, die für optimalen Fahrgastkomfort überwiegend in Fahrrichtung angeordnet sind.

Neu ist, dass diese Busse nicht nur außen, sondern auch innen komplett im Unternehmensstil von Bravo ausgestattet sind. Die Unternehmensfarben Rot, Violett und Blau zeigen sich in den Sitzbezügen, Stangen und Böden des Busses. Das charakteristische Bravo-Herz findet sich auch im Innendesign des Busses wieder. Neben diesen aufwendigen Spezifikationen, die sich auf Komfort und Unternehmensstil richten, ist die Sicherheit ein zentrales Thema bei der weiteren Umsetzung. Zum Beispiel bekommen alle Busse eine elektrische Rollstuhlrampe, Isofix und einen AED. Die Fahrzeuge sind mit den verschiedenen Sicherheitssystemen und Fahrerassistenzsystemen gemäß der neuesten GSR-Richtlinie ausgestattet.

“Arriva wird den von ihr betriebenen öffentlichen Verkehr bald zu 90 % durch Elektrobusse gestalten. Eine Zahl, auf die wir stolz sind und die zu unserem Ziel passt, in Brabant bereits im Jahr 2027 völlig CO2-neutral unterwegs zu sein.”

Jan Pieter Been, Regionaldirektor von Arriva Süd

Quelle: VDL Bus & Coach

NIGGBUS stellt Weichen für E-Mobilität

Das Rankweiler Busunternehmen NIGGBUS hat die vergangenen Monate genutzt, damit seine jährlich 9 Millionen Fahrgäste im Großraum Feldkirch künftig noch nachhaltiger unterwegs sind: Das Betriebsareal wurde um knapp 3.000 Quadratmeter erweitert und mit 10 High-Power-Ladepunkten sowie einem eigenen Transformator ausgestattet. Der erste von 10 Elektrobussen ist bereits im Einsatz. Allein er spart jährlich 68 Tonnen CO2.

Insgesamt 7,5 Millionen Euro werden investiert, um bei NIGGBUS die Weichen Richtung E-Mobilität zu stellen. Heuer und nächstes Jahr werden 10 vollelektrische Mercedes-Benz-Busse angeschafft, die auf den Linien im Großraum Feldkirch emissionsfrei und leise unterwegs sein werden. Der Stückpreis beläuft sich auf 600.000 Euro und bei einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von 70.000 Kilometern pro Bus spart die neue E-Flotte insgesamt jährlich über 680 Tonnen CO2.

„Den ersten Bus haben wir schon in Betrieb und mit einer Reichweite von 300 Kilometern ist er für seine Aufgabe bestens gerüstet. Die Haltbarkeit der Batterien ist für 800.000 Kilometer garantiert, wenn diese dann in gut zehn Jahren nicht mehr den hohen Anforderungen im Linienverkehr entsprechen, erhalten sie als Batteriespeicher ein zweites Leben“

NIGGBUS-Geschäftsführer Gerhard Pertoll

Um für die E-Flotte, den wachsenden Fuhrpark und die steigende Anzahl der Mitarbeitenden optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, erweiterte NIGGBUS das Betriebsgelände in der Churer Straße in Rankweil. Fast 3.000 Quadratmeter kamen dazu, um zusätzliche Stellplätze und die nötige Ladeinfrastruktur – zehn 160-kW-Ladepunkte sowie einen eigenen Trafo mit einem Megawatt – zu schaffen. Auch Ladesäulen für die Privatautos der Mitarbeitenden wurden nicht vergessen. „Wir haben uns bei der Umsetzung bewusst für regionale Unternehmen, Handwerker, Energielieferanten und Servicepartner entschieden“, betont Gerhard Pertoll. Wie gewohnt erfolgte die Erweiterung umweltschonend: „Die Förderung der heimischen Artenvielfalt stand im Vordergrund. Es wurden Feldahornbäume gepflanzt und es entstanden Lebensräume für Wildbienen und Schmetterlinge mit heimischen Sträuchern, blühenden Wildstauden, Sandhaufen, Stein- und Totholzstrukturen. Die Gestaltung dieser Bereiche wurde in zwei Praxiskursen unter der Leitung von Landschaftsplanerin DI Simone König mit interessierten Profis und Privatpersonen umgesetzt.“

Einige Zeit lang haben die knapp über 80 Mitarbeiter von NIGGBUS während der Arbeiten Einschränkungen hinnehmen müssen. Als kleine Entschädigung wurde am vergangenen Wochenende ein Fest gefeiert. Auch eine gute Gelegenheit, um Unternehmensinhaber Alfred „Fredi“ Herburger in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Er hatte seit 1990 als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens gelenkt und wird sich per Ende des Monats zurückziehen. Gerhard Pertoll – seit 2019 Co-Geschäftsführer – übernimmt dann die alleinige Verantwortung für das Unternehmen.

Quelle: NIGGBUS GmbH

Wechsel im INIT Vorstand: Martin Timmann folgt auf Dr. Jürgen Greschner

Martin Timmann ist seit 1. Oktober Chief Revenue Officer im Vorstand der init SE. Er tritt die Nachfolge des langjährigen Vertriebsvorstands und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Greschner an, der auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Martin Timmann bleibt zudem Geschäftsführer der HanseCom GmbH, Hamburg, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der init SE. Dr. Jürgen Greschner steht INIT weiterhin in der Funktion eines Direktors zur Verfügung.

Die Nahverkehrs-praxis gratuliert Herrn Timmann recht herzlich zur neuen Aufgabe und freut sich, dass Herr Dr. Greschner weiterhin in unserem Fachbeirat unterstützt!

Quelle: INIT

BEG rollt Vergabeverfahren für die Linien München – Hof und München – Prag neu auf

Der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) hat beschlossen, die Vergabeverfahren „Expressverkehr Ostbayern“ (München – Hof) und „RE/Ex36“ (München – Prag) aus wirtschaftlichen Gründen aufzuheben. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Beide Verfahren haben leider kein für den Freistaat akzeptables Angebot ergeben und lagen in der Summe mehr als eine Milliarde Euro über dem finanziell hinterlegten Erwartungswert.

Beide Linien wurden bis Anfang dieses Jahrhunderts auch in Deutschland noch von DB Fernverkehr bedient. Aufgrund des Fernverkehrscharakters sind die Anforderungen an die Fahrzeuge deutlich höher als im Regionalverkehr normalerweise üblich, unter anderem durch den – im Falle von München – Prag sogar mehrfachen – Wechsel zwischen elektrifizierten und nicht elektrifizierten Strecken.

„Das ist höchst bedauerlich, aber alternativlos. Bis zu den neuen Verträgen, die Ende der 2020er Jahre starten und bis Anfang der 2040er Jahre laufen, sind Übergangslösungen vorbereitet.“

BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl

Mit Hilfe von separaten Vergabeverfahren bestimmt die BEG die Betreiber der beiden Expresslinien München – Hof und München – Prag, im Falle der grenzüberschreitenden Verbindung gemeinsam mit dem tschechischen Verkehrsministerium. Die BEG wird baldmöglichst einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen abgeben. Ziel ist, für diese beiden für Bayern wichtige Strecken bald Klarheit zu haben.

Quelle: BEG

Mehr Sitzplätze und besserer Service zwischen Memmingen und Lindau

Auf der Bahnstrecke zwischen Memmingen und Lindau profitieren Fahrgäste ab sofort von deutlichen Verbesserungen. Dank der sehr guten Zusammenarbeit des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, der DB InfraGO AG und dem Eisenbahnunternehmen Arverio konnte eine nachhaltige Kapazitätssteigerung erzielt werden.

Bereits seit Dezember 2021 gibt es auf der sogenannten württembergischen Allgäubahn ein neues Angebot mit modernen, elektrischen Fahrzeugen. Möglich machte dies die Elektrifizierung der Strecke 2020. Die Nachfrage auf der Strecke hat sich aufgrund des attraktiven, schnellen und stündlichen Angebots, aber auch aufgrund des Deutschlandtickets sehr gut entwickelt. Die Kapazität nur eines Zugteils reicht auf dem Streckenabschnitt daher mittlerweile nicht mehr aus.

Die für eine höhere Kapazität benötigten längeren Bahnsteige an den Stationen Tannheim, Marstetten-Aitrach, Aichstetten und Kißlegg wurden deshalb nun provisorisch hergestellt, so dass mit den Zügen und zwei gekoppelten Einheiten an den Bahnhöfen regulär gehalten werden kann. Diese Maßnahme verbessert nicht nur die Kapazität, sondern auch die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Angebots. Das Projekt sehen die Beteiligten als positives Beispiel dafür, wie durch pragmatische und schnelle Lösungen die Verkehrswende beschleunigt werden könne. Der ursprüngliche Terminplan hatte eine Umsetzung der Bahnsteigverlängerung bis Ende 2024 vorgesehen. Aufgrund der sehr intensiven und guten Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten konnte die Bauzeit auf ein Minimum reduziert werden. Als Ergebnis konnten die Arbeiten bereits mit dem Ende der Sommerferien abgeschlossen werden.

„Das ist ein Erfolg, der dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Land, der DB InfraGO und Arverio möglich wurde. Die durch das Land getragenen Investitionskosten von knapp zwei Millionen Euro unterstreichen das starke Engagement für den Ausbau des Bahnverkehrs im Land.“

Winfried Hermann, Minister für Verkehr Baden-Württemberg

„Für mich ist das ein Vorzeigeprojekt für gelungenes Teamwork. Durch das Engagement aller Beteiligten der DB InfraGO AG wurden Planungs- und Vorbereitungsleistungen von regulär drei Jahren auf 15 Monate verkürzt.“

Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest der DB InfraGO AG

Diese kurzfristigen Verbesserungen sehen die Beteiligten als erfolgreichen Anfang. Langfristig ist der vollständige Ausbau der Bahnsteige geplant, um den Ansprüchen des gestiegenen Fahrgastaufkommens gerecht zu werden.

Quelle: Arverio

NRW fördert ÖPNV in Lüdenscheid als Ausgleich für Brückensperrung

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer hat dem Landrat des Märkischen Kreises Marco Voge einen Förderbescheid über 2,96 Millionen Euro für das ÖPNV-Angebot der Stadt Lüdenscheid überreicht. Damit beteiligt sich das Land zu 80 Prozent an den Mehrkosten, die dem Märkischen Kreis als Aufgabenträger des ÖPNV aufgrund der Sperrung der Rahmedetalbrücke entstehen.

“Die Sperrung der Rahmedetalbrücke ist für die Menschen in der Stadt Lüdenscheid und der gesamten Region eine große Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, dass trotz dieser Belastungen ein gutes und verlässliches ÖPNV-Angebot für die Menschen in der Stadt gemacht werden kann. Es verursacht für den Märkischen Kreis als Aufgabenträger Mehrkosten, weil zusätzliche Busse und Fahrpersonal notwendig sind. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an den Mehrkosten, damit für die Menschen in Lüdenscheid und Umgebung der ÖPNV auch während dieser herausfordernden Zeit gesichert ist.”

Verkehrsminister Oliver Krischer

Die Märkische Verkehrsgesellschaft ist das kommunale Verkehrsunternehmen des Märkischen Kreises. Aufgrund der durch die Umleitungen entstehenden Verkehrsbelastungen in der Stadt Lüdenscheid seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke Ende des Jahres 2021 sind die Umlaufpläne des Verkehrsunternehmens nicht mehr darstellbar. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten des Fahrpersonals können nicht mehr eingehalten werden. Hierauf hat das Unternehmen kurzfristig durch die Anmietung zusätzlicher Busse und Einstellung von Fahrpersonal reagiert und mit Fortdauer der Sperrung den Fahrplan an die neuen Gegebenheiten angepasst. Hierdurch entstehen dem Unternehmen und damit dem Märkischen Kreis als Eigentümer erhebliche unvorhersehbare Mehrkosten. An diesen Mehrkosten beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen, rückwirkend ab Dezember 2021 und bis zum voraussichtlichen Ende der Sperrung im Jahr 2026 mit knapp 600.000 Euro jährlich. Die Maßnahme ist Teil der Förderung nach § 14 des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Siemens Mobility startet Produktion von Zügen in Großbritannien

Nach der Investition von bis zu 230 Millionen Euro eröffnet Siemens Mobility seine Zugfabrik als wichtigen Teil seines neuen Goole Rail Village in Großbritannien. Das Werk erstreckt sich über eine Fläche von 67 Hektar, was der Größe von 35 Fußballfeldern entspricht. Insgesamt wird die Investition von Siemens Mobility in der Region bis 2030 bis zu 700 neue Arbeitsplätze und weitere 1.700 Stellen in der Zulieferindustrie schaffen. Mit dieser Investition wird die lokale Produktion gestärkt, um die globalen Märkte zu bedienen.

Parallel zur Eröffnung kündigte Siemens Mobility eine zusätzliche Investition von bis zu 47 Millionen Euro in eine hochmoderne neue Anlage für Drehgestelle für Züge in Goole an. Das neue Drehgestell-Montage- und Servicezentrum erweitert die bestehenden Fähigkeiten von Siemens Mobility zur Überholung von Drehgestellen von britischen Zügen, einschließlich der 3.224 Fahrzeuge (572 Züge), die das Unternehmen in Großbritannien wartet. Es wird auch Produktionslinien zur Montage von Drehgestellen für neue Züge enthalten, eine Premiere für Siemens im Vereinigten Königreich. Diese Investition wird etwa 100 bestehende Arbeitsplätze sichern und bis zu 200 weitere schaffen. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant.

„Wir feiern die Eröffnung unseres Rail Village in Goole, East Yorkshire, wo wir bis zu 277 Millionen Euro in den Bau einer hochmodernen Produktionsstätte für die Piccadilly Line sowie für zukünftige Zugflotten im Vereinigten Königreich und eine Reihe weiterer Einrichtungen investieren. Dieser Meilenstein baut auf unsere bedeutenden Investitionen in eine moderne Signalherstellungseinrichtung in Chippenham auf und festigt unser Bekenntnis zur Weiterentwicklung der britischen Eisenbahnindustrie.”

Karl Blaim, Managing Director und Chief Financial Officer von Siemens Mobility

Das Goole Rail Village besteht aus der Zugfabrik, in der Züge montiert und in Betrieb genommen werden, einem Komponentenwerk, in der Siemens Getriebe, Traktionsmotoren und andere Teile für Zug- und Straßenbahnenflotten wartet, dem Logistikzentrum und dem Rail Accelerator und Innovation Solutions Hub für das RaisE Business Center, die nun durch das Bogie Assembly and Service Center ergänzt werden.

Quelle: Siemens Mobility

Rund 500 Gäste bei der 2. Mobilitätsakademie

Ein Diplom gab es zwar nicht zu erwerben, aber doch eine ganze Menge in Sachen Mobilitätswende zu lernen und zu erfahren: Rund 500 Besucher informierten sich auf der Mobilitätsakademie über Projekte des Aachener Verkehrsverbunds (AVV), des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) und von go.Rheinland. Die Veranstaltung fand nach 2022 zum zweiten Mal in der Kölner „Halle Tor 2“ statt.

Im Rampenlicht: Viele innovative Projekte und deren Vorantreiber aus den drei Häusern, die ihre Expertise im Rahmen von Vorträgen, Workshops und eines Infomarkts darstellten und für Fragen und Austausch zur Verfügung standen. Darüber hinaus wirkten unter anderem Udo Sieverding, Abteilungsleiter Mobilität der Zukunft, Radverkehr, ÖPNV im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Stefan Leuko (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.) und Helge Hillnhütter (Norwegian University of Science and Technology Trondheim) mit.

Bevor sich die Besucher auf eine Entdeckungstour machten, begrüßte go.Rheinland-Verbandsvorsteher Stephan Santelmann die Interessierten. Die Themenbandbreite in den vier Themenhäusern „Mobilitätsangebote ÖPNV und SPNV“, „Mobilitätsmanagement“, „Tarif und Vertrieb“ und „Vernetzte Mobilität“ war groß. So ist beispielsweise die Multimodale Datendrehscheibe NRW (MDD NRW) pünktlich zur Mobilitätsakademie mit allen Funktionalitäten Live in den Produktivbetrieb gegangen. Sie bündelt ab sofort Daten von verkehrsträgerübergreifenden Mobilitätsangeboten in Echtzeit, um Fahrgästen eine komfortablere Planung der ersten und letzten Meile als Ergänzung zum ÖPNV zu ermöglichen. Sharing-Anbieter wie Nextbike, Tier, Lime, Bolt und Voi sind bereits integriert, um Nutzern umfassende Mobilitätsinformationen zu bieten. Die neue VRS-App ist erste Datennutzerin der MDD NRW, weitere Partner-Apps, wie Naveo vom AVV und deren Verkehrsunternehmen, werden bald folgen.

Weitere Projektvorstellungen – etwa zum Deutschlandticket, zum Mobilitätsplan 2025, zur Regiotram oder zu radbox.nrw – gaben einen Teileinblick in das Portfolio von VRS, AVV und go.Rheinland. Und damit einen kleinen Überblick, was bereits alles unternommen wird, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Im Sinne des Klimaschutzes und im Sinne der 4,5 Millionen Menschen, die im Großraum Köln – Bonn – Aachen leben. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Mobilitätsakademie war die Vorstellung der angedachten Tarifkooperation von AVV und VRS. Der Rheinlandtarif soll die bisherigen VRS- und AVV-Tarife komplett ersetzen. Hierbei werden die Entwicklungen, die das Deutschlandticket aufgezeigt hat und die gemeinsame Tarifstrategie der beiden Verbünde berücksichtigt. Als die tragenden beiden Säulen des Tarifs sollen das Deutschlandticket für Viel- und der elektronische Tarif eezy.nrw für Gelegenheits-Nutzer vorangetrieben werden. Das Ziel: ein möglichst einfacher Zugang zum ÖPNV im Sinne der Fahrgäste.

Quelle: AVV

EUMO Expo 2024 erfolgreich gestartet

Die European Mobility Expo (EuMo Expo), die in diesem Jahr wegen der Olympiade nicht in Paris sondern in Straßburg stattfindet, ist erfolgreich gestartet. Vom 1. bis 3. Oktober 2024 versammeln sich über 230 Aussteller und Fachleute aus der Mobilitätsbranche im Messezentrum Straßburg, um die Zukunft der nachhaltigen Mobilität zu gestalten und neue technologische Innovationen zu präsentieren.

Die EuMo Expo ist eine der führenden Fachmessen im Bereich öffentlicher Verkehr und nachhaltige Mobilität. In der Ausgabe 2024 werden nicht nur aktuelle Themen wie die Energiewende und die europäische Industrialisierungsstrategie diskutiert, sondern auch innovative Lösungen zur Mobilitätswende vorgestellt. Wien, die österreichische Hauptstadt und Vorreiter in Sachen nachhaltiger Stadtplanung, wird als Ehrengaststadt an der Messe teilnehmen und ihre Vorzeigeprojekte präsentieren.

„Mit der EuMo Expo 2024 möchten wir die europäische Zusammenarbeit weiter stärken. Gemeinsam mit führenden Vertretern der Branche diskutieren wir über die Mobilität der Zukunft, die uns helfen wird, die Herausforderungen der Energiewende und der urbanen Mobilität zu meistern.“

Charles-Eric Lemaignen, Vorsitzender des GIE Objectif Öffentlicher Verkehr

Neben spannenden Konferenzen zu Themen wie künstlicher Intelligenz und digitaler Transformation im Verkehrssektor, bietet die Messe zahlreiche Networking-Möglichkeiten. Die Messe wird auch durch feierliche Preisverleihungen hervorgehoben, darunter die „European Talent in Mobility Awards“, die europäische Innovatoren im Bereich Mobilität auszeichnen. Am 3. Oktober haben die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit, bei der „Smart Move Challenge“ innovative Start-ups kennenzulernen, die sich auf die Mobilitätsbranche spezialisieren.

Mit über 100 internationalen Ausstellern und mehr als 11.000 erwarteten Teilnehmern bietet die EuMo Expo eine Plattform für den Austausch von Ideen und die Präsentation neuer Technologien, die die Mobilitätsbranche prägen. Dazu gehören Lösungen zur Dekarbonisierung, alternativen Energiequellen und die Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs. Ein weiteres Highlight der Messe sind die technischen Besichtigungen, die von der Eurometropole Straßburg und der Region Grand Est organisiert werden. Die Besucher haben zudem die Gelegenheit, in der „Virtual Zone“ innovative Fahrsimulatoren zu testen und mit Virtual Reality Technologien in die Zukunft des öffentlichen Verkehrs einzutauchen.

Quelle: EuMo Expo

Bundeskabinett beschließt Mobilitätsdatengesetz

Mobilitätsdaten sind entscheidend für die Funktionalität moderner Mobilitäts-Apps, die Bürgern aktuelle und verlässliche Informationen über ihre Reisen liefern. Bis jetzt stehen diese oft nur uneinheitlich und schwer zugänglich zur Verfügung. Das ändert sich mit dem heute vom Bundeskabinett beschlossenen Mobilitätsdatengesetz.

„Mit dem Mobilitätsdatengesetz ebnen wir den Weg für die freie Verfügbarkeit von Verkehrsdaten und schaffen die Grundlage für innovative, nachhaltige Mobilitätslösungen. Angesichts der Prognosen, dass der Verkehr in unserem Land weiter zunehmen wird, müssen wir Daten klug nutzen, um Verkehre zu optimieren und unsere bestehenden Infrastrukturen so effizient wie möglich zu nutzen. Von Echtzeitinformationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Baustellen, Ladeinfrastruktur bis hin zur Verfügbarkeit von Sharing-Angeboten – all diese Daten werden nun einheitlich und leicht zugänglich sein. Das fördert Innovationen, verbessert die Verkehrsplanung und trägt zu einer umweltfreundlicheren Mobilität bei.“

Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing

Das Mobilitätsdatengesetz ist ein wesentlicher Bestandteil des Koalitionsvertrags. Kernpunkte des Gesetzes sind:

  • Verbesserung der Datenverfügbarkeit: Das Gesetz gewährleistet die Bereitstellung hochwertiger statischer und dynamischer Mobilitätsdaten
  • Stärkung der Dateninfrastruktur: Eine Koordinierungsstelle für Mobilitätsdaten wird als zentrale Anlaufstelle für technische und fachliche Unterstützung eingerichtet
  • Klare Regeln und Durchsetzung: Das Gesetz schafft einen einheitlichen Rahmen für Datenbereitstellungspflichten und bestimmt eine unabhängige Durchsetzungsbehörde
  • Förderung von Innovation: Durch den freien Zugang zu Mobilitätsdaten werden neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen im Mobilitätssektor ermöglicht
  • Unterstützung nachhaltiger Mobilität: Umfassende Daten ermöglichen eine bessere Planung und Umsetzung umweltfreundlicher Mobilitätslösungen

Das Mobilitätsdatengesetz wird zu einer Verbesserung der Nutzererfahrung bei Mobilitäts-Apps führen, die Effizienz des Verkehrssystems steigern und damit auch einen Beitrag zur Emissionsreduktion im Verkehrsbereich leisten.

Den Referentenentwurf finden Sie hier.

Quelle: BMDV