Ruth Leyendecker beendet Tätigkeit als Geschäftsführerin der VDV-Akademie

Die Beendigung der Tätigkeit von Ruth Leyendecker erfolgt auf ihren Wunsch und in Abstimmung mit dem Vorstand der VDV-Akademie sowie der Verbandsgeschäftsführung. Die Nachfolge übernimmt vorerst Alexander Möller, Geschäftsführer ÖPNV beim VDV, in dessen Geschäftsbereich auch die Zuständigkeit für die Themen Arbeit, Bildung und die VDV-Arbeitgeberinitiative liegt.

„Der Vorstand der VDV-Akademie respektiert und bedauert zugleich diesen Schritt von Ruth Leyendecker. Denn die Zusammenarbeit mit ihr war geprägt von großem Vertrauen und Kollegialität. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute für die weitere berufliche und private Zukunft und sind Alexander Möller dankbar, dass er trotz bereits einer Fülle an Aufgaben als VDV-Geschäftsführer jetzt die Geschäftsführung der VDV-Akademie übernimmt. Es ist uns wichtig, dass die von Ruth Leyendecker angestoßene Weiterentwicklung der Akademie mit der nötigen Stabilität für die engagierten Kolleginnen und Kollegen dort weiter vorangetrieben wird.“

Harald Kraus, Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie

In ihrer Zeit als Geschäftsführerin hat Frau Leyendecker den Grundstein für die Weiterentwicklung und die Modernisierung vieler Angebote der VDV-Akademie gelegt. Unter ihrer Führung konnten wichtige Weichenstellungen in der Akademie vorgenommen werden, um weiterhin die führende Institution in der Aus- und Weiterbildung der Branche zu sein – und um angesichts der dynamischen Entwicklungen auf dem Bildungs- und Personalmarkt zukunftsfähig zu bleiben. Ruth Leyendecker wurde zum 1. September 2023 einstimmig durch den Vorstand des VDV-Akademie e. V. zur Geschäftsführerin der VDV-Akademie bestellt.

„Ich bedanke mich für die vielen tollen und spannenden Momente, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen in der Akademie, in der Branche und im VDV hatte. Die Arbeit hier war getragen von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen, was nicht selbstverständlich ist. Trotzdem habe ich aus persönlichen Gründen entschieden, meine Tätigkeit jetzt zu beenden, was mir nicht leicht fällt. Ich wünsche Alexander Möller und dem ganzen Team der VDV-Akademie das Allerbeste für die Zukunft und bedanke mich beim Vorstand der Akademie sowie bei Oliver Wolff als Vertreter des VDV für das entgegengebrachte Vertrauen.“

Ruth Leyendecker

„Ruth Leyendecker hat in ihrer Zeit bei der VDV-Akademie viel bewegt und einen tollen Job gemacht. Ich habe in meinem Berufsleben zudem selten eine offenere und strukturiertere Arbeitsübergabe erlebt. Wir werden den von Ruth eingeschlagenen Weg, die Akademie konsequent auf die Bedürfnisse unserer Branche und ihrer Beschäftigten auszurichten, weiter gehen.“

Alexander Möller

Quelle: VDV

Carsharing-Versorgung in Städten und Gemeinden hat sich deutlich verbessert

Alle zwei Jahre ermittelt der Bundesverband Carsharing e.V. (bcs) die Carsharing-Versorgung in Deutschlands Städten und Gemeinden. Laut aktueller Auswertung hat sich die Carsharing-Versorgung in den Großstädten in den letzten zwei Jahren um durchschnittlich 29 Prozent verbessert. In den Städten und Gemeinden mit 50.000 bis 99.999 Einwohnern betrug die Verbesserung durchschnittlich 20 Prozent.

„Die verbesserte Carsharing-Versorgung ist eine gute Nachricht für die Kommunen, denn Carsharing senkt den Parkraumbedarf und ermöglicht ein nachhaltiges und klimaschonendes Mobilitätsverhalten. Carsharing-Haushalte brauchen für ihre Mobilität wesentlich weniger Pkw als autobesitzende Haushalte und nutzen wesentlich häufiger Bus, Bahn und Fahrrad.“

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverband Carsharing

Pro 1.000 Einwohner gibt es in Karlsruhe derzeit 5,35 Carsharing-Fahrzeuge. Damit liegt Karlsruhe mit weitem Abstand auf Platz 1 in einer Rangliste mit 155 Plätzen. München und Hamburg belegen mit 3,37 beziehungsweise 3,04 Carsharing-Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner die Plätze 2 und 3.

In Karlsruhe wird das Carsharing-Angebot fast vollständig vom Anbieter stadtmobil bereitgestellt. Der größte Teil des Angebots ist stationsbasiertes Carsharing, ein kleinerer Teil wird als free-floating Carsharing bereitgestellt. In München und in Hamburg ist der größte Teil des Carsharing-Angebots hingegen free-floating, nur ein kleiner Teil wird stationsbasiert bereitgestellt. Größter Anbieter für free-floating Carsharing ist in beiden Metropolen Miles. Das größte stationsbasierte Angebot kommt in München von Stattauto München, in Hamburg von cambio Carsharing.

Eine gute Carsharing-Versorgung hängt nicht von der Stadtgröße ab. In den Top 20 des Städterankings finden sich gleich sieben Städte mit weniger als 250.000 Einwohnern: Freiburg (Platz 6), Tübingen (Platz 9), Heidelberg (Platz 10), Marburg (Platz 14), Darmstadt (Platz 16), Potsdam (Platz 17) und Jena (Platz 19). In diesen Städten stellen stationsbasierte Anbieter den größten Teil des Angebots, manchmal kommen kleinere free-floating Flotten im Rahmen eines kombinierten Systems hinzu. Eine Ausnahme bildet Potsdam. Hier hat ein free-floating Anbieter aus Berlin sein Geschäftsgebiet erweitert und dadurch die Zahl der bereitgestellten Fahrzeuge in Potsdam sprunghaft erhöht.

Die Verbesserung der Carsharing-Versorgung hat sich in den letzten zwei Jahren in vielen Kommunen erheblich beschleunigt. Die Anzahl der bereitgestellten Fahrzeuge ist in einigen Orten um 50 oder 60 Prozent gestiegen, in einigen Fällen hat sie sich sogar um mehr als 100 Prozent erhöht. Das hat zu erheblichen Verschiebungen in den Platzierungen der Kommunen im Ranking geführt. Mit Dresden, Potsdam, Jena und Hannover schaffen beispielsweise gleich vier Städte neu den Sprung in die Top 20 des Rankings.

Quelle: BCS

Daimler Buses elektrifiziert Bus-Verkehr zwischen Stadt und Land

Daimler Buses hat seinen ersten batterie-elektrisch angetriebenen Überlandbus, den Mercedes-Benz eIntouro, als seriennahen Prototyp vorgestellt. Damit will der Hersteller den öffentlichen Nahverkehr zwischen Städten und ländlichen Gebieten elektrifizieren. Das Fahrzeug wird eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer bieten und eignet sich damit für längere Strecken und höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten – beispielsweise auf Landstraßen – im Vergleich zu einem E-Stadtbus.

Der Bus erhält die gleiche Batterietechnologie, sogenannte LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat), wie der Fernverkehrs-Lkw Mercedes-Benz eActros 600. Dies ist Bestandteil einer Gleichteile-Strategie, die Daimler Buses mit dem Mutterkonzern Daimler Truck verfolgt. Der Bus-Hersteller will so seine Profitabilität weiter stärken. Kunden können den neuen E-Überlandbus Anfang 2025 bestellen, die Weltpremiere des Serienfahrzeugs ist für die Branchenmesse „Busworld“ im Oktober 2025 in Brüssel vorgesehen. Erste Kundenauslieferungen sind ab 2026 geplant.

Der eIntouro ist wahlweise mit ein oder zwei Batteriepaketen mit jeweils nominal 207 kWh Kapazität verfügbar. Damit kann der neue Omnibus neben klassischen Überlandlinien auch für kleinere Reisen, Shuttle-, Ausflugs- oder Schulbusverkehre eingesetzt werden. Die beiden Batterien können mit bis zu 300 kW innerhalb von 90 Minuten vollständig aufgeladen werden; bei nur einem Batteriepaket ist dies bereits nach 70 Minuten möglich. Zudem können bei der LFP-Technologie über 95 Prozent der installierten Kapazität genutzt werden. Die Batterien im eIntouro bieten in Abhängigkeit der jeweiligen Anwendungsfälle eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren.

Der Mercedes-Benz eIntouro wird in zwei Varianten angeboten. Mit einer Länge von 12,18 Metern und 13,09 Metern sowie 50 bis maximal 63 Sitzplätzen bietet das Fahrzeug ebenso viel Platz wie die konventionell angetriebene Variante. Das Fahrzeug kann demzufolge einen dieselbetriebenen Überlandbus eins zu eins ersetzen.

Mit dem eIntouro führt Daimler Buses zudem eine neue Elektronikarchitektur ein. Diese ermöglicht erstmals eine drahtlose Softwareaktualisierung von Bussen, sogenannte „Over-the-air“-Updates (OTA), ohne Werkstattbesuch. Werkstattaufenthalte können so reduziert und die Fahrzeugverfügbarkeit verbessert werden. Die Technologie soll in allen zukünftigen Bus-Modellen des Herstellers zum Einsatz kommen. Stand heute wird Daimler Buses diese Technologie als erster Bus-Hersteller in Europa anbieten können.

Quelle: Daimler Buses

200 Millionen Fahrten mit FAIRTIQ

In 21 Regionen Deutschlands ermöglicht die FAIRTIQ-App die nahtlose Nutzung des öffentlichen Verkehrs mit nur einem “Wisch” auf dem Smartphone. Nun hat das 2016 gegründete Unternehmen einen wichtigen Meilenstein erreicht: Insgesamt 200 Millionen Fahrten wurden mit der Technologie abgewickelt. Die App ist in acht Ländern nutzbar, in der Hälfte davon landesweit. Auf regionaler Ebene verbessert sie den Zugang und die Benutzerfreundlichkeit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in 25 Verbundgebieten.

Allein in den letzten 18 Monaten hat sich die Zahl der mit FAIRTIQ zurückgelegten Fahrten von 100 Millionen im Mai 2023 auf 200 Millionen im November 2024 verdoppelt. Ein Großteil dieser Fahrten fand in der Schweiz statt. Aber auch in allen anderen Ländern nimmt die Nutzung der FAIRTIQ-App kontinuierlich zu. Zu den Regionen mit besonders starkem Wachstum gehören Okzitanien (Frankreich), Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und Vorarlberg (Österreich). Ein großer Durchbruch gelang im September, als Dänemark die FAIRTIQ-Technologie in sein nationales Ticketing-System integrierte und die bisherige kartenbasierte Lösung durch die von FAIRTIQ entwickelte „Rejsekort“-App ersetzte. Seit dieser Integration sind die Nutzungszahlen sprunghaft angestiegen. Aktuell ist FAIRTIQ in der Schweiz, in Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Tschechien und Dänemark verfügbar.

FAIRTIQ wurde 2016 als Start-up in Bern mit einer einfachen, aber innovativen Vision gegründet: nachhaltige Mobilität für die Menschen einfach nutzbar machen. Die Fahrgäste laden die App herunter und starten sie mit einem Swipe vor dem Einstieg in das Fahrzeug. Sie erhalten sofort ein gültiges Ticket, ohne ihr Fahrtziel eingeben zu müssen. Umstiege erkennt die App automatisch und setzt die Fahrt nahtlos fort. Am Ziel angekommen, beenden die Nutzer ihre Fahrt einfach mit einem erneuten Wisch. Wenn sie dies vergessen, sendet die App eine Nachricht oder beendet die Fahrt von sich aus. Anschließend wird automatisch der beste verfügbare Fahrpreis ermittelt, wobei alle Fahrten des Tages berücksichtigt werden.

Mit mehr als 250.000 Fahrten pro Tag ist FAIRTIQ weltweiter Marktführer und Vorreiter in den Bereichen Postpaid-Ticketing und mobile Pay-as-you-go-Lösungen (MPAYG). Die App leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, mehr Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Der einfachen Bedienbarkeit für die Nutzer liegt eine komplexe Technologie zugrunde, die hinter den Kulissen von FAIRTIQ verwaltet wird. In den vergangenen Jahren wurde FAIRTIQ mit mehreren Branchenpreisen für seine Beiträge zur Innovation im öffentlichen Verkehr ausgezeichnet.

Quelle: FAIRTIQ

Bahnindustrie: „Wir können uns jetzt keinen Stillstand auf der Schiene leisten“

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. zieht Bilanz für das erste Halbjahr 2024:

„Die aktuelle Regierungskrise und der damit vorerst ausbleibende Bundeshaushalt 2025 machen überdeutlich, dass die Schiene eine Legislatur-unabhängige Finanzierung und langfristige Planungssicherheit braucht. Unsere Bilanzen zeigen: wo Investitionen bereitstehen, wird das Geld nachweislich verbaut. Wo Mittel knapp sind, leidet das System Schiene insgesamt und damit auch der Wirtschaftsstandort Deutschland. Mindestens der Nachtragshaushalt 2024 muss noch vor den Neuwahlen beschlossen werden“.

VDB-Präsident Andre Rodenbeck

Mit einem Umsatz von 6,5 Milliarden Euro verringern sich die Einnahmen der Bahnindustrie in Deutschland im Vergleich zum Vorhalbjahr um rund 17 Prozent. Insbesondere im Ausland verzeichnet die Bahnindustrie einen Rückgang von 23 Prozent. Die Auftragseingänge sinken um 32 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. „Nach einem absoluten Rekordhalbjahr 2023 pendeln Umsätze und Aufträge sich wieder auf ein reguläres Niveau ein. Die Bahnindustrie in Deutschland ist weiterhin auf einem stabilen Kurs“, so Andre Rodenbeck. Neben der natürlichen Volatilität des internationalen Geschäfts würde sich im Heimatmarkt die Investitionspolitik des Bundes spiegeln.

Eine positive Entwicklung verzeichnet das Infrastrukturgeschäft mit 2 Milliarden Euro Umsatz und einem Plus von rund 5 Prozent. Im deutschen Markt wachsen die Einnahmen um 8 Prozent, die Auftragseingänge steigen um dynamische 40 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro an. Insgesamt wird ein Auftragsvolumen von 2,6 Milliarden Euro verzeichnet. „Leicht steigende Infrastrukturinvestitionen des Bundes kommen jetzt auch in der Bahnindustrie an, der dringend erforderliche Hochlauf zur Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur beginnt. Dieses Momentum darf jetzt auf keinen Fall ausgebremst werden. Der Regierungsbruch darf jetzt nicht zu Stillstand auf der Schiene führen, das können wir uns nicht leisten.“, so Rodenbeck.

Rückläufig entwickelt sich das Schienenfahrzeuggeschäft. Die Umsätze gehen um 24 Prozent zurück auf 4,5 Milliarden Euro. Der Auftragseingang umfasst 5,7 Milliarden Euro, minus 40 Prozent im Vergleich zu Vorhalbjahr. Der Rückgang sei in großen Teilen auf Sondereffekte durch internationale Großprojekte zurückzuführen, die 2023 verbucht worden waren und so zu einer Rekordbilanz geführt hatten. Doch auf dem deutschen Markt seien erste Auswirkungen der Unterfinanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) spürbar. „Die Regionalisierungsmittel, aus denen der SPNV finanziert wird, müssen im Sinne der Verkehrswende dringend angehoben werden. Länder und Kommunen müssen in die Lage versetzt werden, ihre Verkehrsangebote mindestens aufrechtzuerhalten und sich perspektivisch auf wachsende Fahrgastzahlen einzustellen“, so Rodenbeck.

Mit der aktuellen Regierungskrise steht die Bahnindustrie bereits vor der zweiten großen Unbekannten in dieser Legislatur, nachdem das Bundesverfassungsgericht die nachträgliche Aufstockung des Klima- und Transformationsfond im Jahr 2023 für rechtswidrig erklärt hatte.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Neues Gremium für Einnahmenaufteilung in Baden-Württemberg

Es gibt ein neues Gremium im Land, das sich um die Einnahmeaufteilung kümmert. Der Einnahmenaufteilungs-Rat Baden-Württemberg (kurz: EAV-Rat) auf Landesebene ist ein wichtiger Baustein der Einführung einer bundesweiten Einnahmenaufteilung. Ihm gehören das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und alle baden-württembergischen Verbünde inklusive des bwtarifs an. Ein Beitritt des Deutschlandtarifverbunds, der zum Beispiel bei der Nutzung von Regionalzügen im Vor- und Nachlauf zu Fernverkehrszügen relevant ist, wird zeitnah erwartet.

Das Deutschland-Ticket, mit dem Fahrgäste über die Verbundgrenzen hinaus unterwegs sein können, macht eine Einnahmenaufteilung auf Landesebene nötig. Denn durch den bundesweiten Vertrieb und die bundesweite Nutzbarkeit des Tickets kommen die Einnahmen aus dem Deutschland-Ticket nicht automatisch dort an, wo sie hingehören.

Vorgesehen sind insgesamt drei Entwicklungsstufen: Aktuell werden die Einnahmen den Tariforganisationen zugeordnet, in denen das Deutschland-Ticket verkauft wurde, beispielsweise im Fall eines von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) verkauften Tickets dem VVS. In der zweiten Stufe, deren Start für das kommende Jahr geplant ist, sollen die Einnahmen dann nach Wohnort-Postleitzahlen der Kunden zuerst an die Länder und dann, entsprechend den vom neu gegründeten EAV-Rat festgelegten Regeln, weiter an die Verbünde verteilt werden. Die Verteilung auf Landesebene soll über die BW-Tarif GmbH abgewickelt werden. In einer zukünftigen, dritten Stufe sollen die Einnahmen dorthin fließen, wo die Deutschland-Tickets konkret genutzt wurden – im Fachjargon wird deshalb von einer nachfrageorientierten Einnahmenaufteilung gesprochen.

In der konstituierenden Sitzung des EAV-Rates Baden-Württemberg wurde VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian zur Vorsitzenden und Simone Stahl, Geschäftsführerin des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg, als Christians Stellvertreterin gewählt.

Quelle: Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS)

Frankfurt: Stabilisierungsfahrplan bleibt

Am 15. Dezember 2024 tritt in Frankfurt am Main, aber nicht nur dort, der neue Fahrplan für Bahnen und Busse in Kraft. Wie in der gesamten Republik haben auch die Frankfurter Verkehrsunternehmen weiterhin mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Dennoch kann die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ auch einige Verbesserungen ankündigen.

Die markanteste Neuerung ist, dass KNUT, das On Demand-Angebot im Frankfurter Norden, mit einem neuen Konzept über den Pilotzeitraum hinaus fortgesetzt wird. In den tiefsten Nachtstunden, wenn nur wenige Fahrgäste unterwegs sind, wird er als komfortable und abgasfreie Alternative für einige Buslinien einspringen.

Darüber hinaus entstehen durch die Verknüpfung der Buslinien 33 und 64 gute neue Verbindungen zwischen Westhafen, Hauptbahnhof, Alter Oper, Uni-Campus Westend und Ginnheim. Das Angebot auf der Buslinie 52 zwischen der Friedrich-Ebert-Siedlung im Gallus und Griesheim wird deutlich verbessert.

Aufgrund der unverändert stark angespannten Personalsituation sieht sich traffiQ gezwungen, den Stabilisierungsfahrplan bis zum Fahrplanwechsel im kommenden Jahr fortzuschreiben. Aktuell verschärfen Lieferverzögerungen und Qualitätsmängel bei neu angeschafften Fahrzeugen die Lage weiter – so sah sich die VGF vor wenigen Tagen gezwungen, alle Straßenbahnwagen der neuen T-Serie aus dem Betrieb zu nehmen.

Das Angebot bei Straßenbahn und Bus wird bestehen bleiben bzw. an einzelnen Stellen verbessert. Bei den U-Bahnen nimmt traffiQ jetzt Änderungen vor, die sich bei der Einführung des Stabilisierungsfahrplans so kurzfristig nicht realisieren ließen. Ziel ist eine fairere Verteilung der Einschränkungen für die Fahrgäste. Daher wird es Verbesserungen bei den U-Bahnlinien U5, U6 und U7 geben, während der Takt auf den Linien U4, U3 und U8 etwas reduziert wird. Gleichzeitig werden viele Züge mit zusätzlichen Wagen verstärkt, so dass das Platzangebot insgesamt nahezu gleich bleibt. Auf eine gute Vertaktung mit den anschließenden Buslinien, besonders in den Abendstunden, wird geachtet.

Mit der Verlängerung des Stabilisierungsfahrplans wird den Verkehrsunternehmen mehr Zeit gegeben, auf die schwierige Situation sowohl beim Fahrpersonal als auch bei den Fahrzeugen zu reagieren. Sie können, das hat sich im ersten Halbjahr beim Fahrpersonal gezeigt, keinen Sprint hinlegen, sondern befinden sich auf einem Marathon-Lauf, um den Folgen von weiterhin hohem Krankenstand, verkürzten Arbeitszeiten und altersbedingten Personalabgängen entgegenzuwirken. Das wird nicht leichter dadurch, dass die Verkehrsbranche bundesweit vor den gleichen Herausforderungen steht. Die Anstrengungen der Branche, geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte in Deutschland, Europa und weltweit zu finden, sind immens.

Auch an der Verfügbarkeit der Fahrzeuge arbeiten die Verkehrsunternehmen mit Hochdruck. Mit älteren Fahrzeugen soll der Bestand betriebsfähiger Fahrzeuge erhöht werden.

Quelle: traffiQ

Vier verkehrspolitische Prioritäten für den Bundeshaushalt

Das Präsidium des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) appelliert an die Fraktionen im Deutschen Bundestag, bis zur Auflösung des Deutschen Bundestags aufgrund von Neuwahlen einen Nachtragshaushalt für 2024 und einen Bundeshaushalt für 2025 zu beschließen. Dies umfasst aus VDV-Sicht vor allem einen verlässlichen Haushalt für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und einen beschlossenen Wirtschaftsplan für den Klima- und Transformationsfonds.

„Wir brauchen Klarheit und Planungssicherheit für die Branche und für unsere Kundinnen und Kunden. Ziel muss es sein, dass die Fraktionen nun die wichtigsten, bereits begonnenen Gesetzgebungsvorhaben im Verkehrsbereich noch innerhalb der laufenden Legislaturperiode beschließen.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Das Präsidium des VDV sieht dabei vor allem vier Gesetzesvorhaben, die nun prioritär umgesetzt werden müssen:

(1) Der Gesetzentwurf zur 10. Änderung des Regionalisierungsgesetzes, mit dem die Überjährigkeit der Mittel für das Deutschland-Ticket von 2023 bis 2025 hergestellt werden soll. Für die abschließenden Beratungen des Gesetzentwurfs fordert der VDV folgende wesentliche Anpassungen:

  • Streichung des Enddatums 31. Dezember 2025. Damit wird sichergestellt, dass es das Deutschland-Ticket und die Bundesmittel in Höhe von 1,5 Mrd. Euro pro Jahr über das Jahr 2025 hinaus gibt.
  • Streichung der haushaltskonsolidierenden Maßnahme zur Verschiebung der Auszahlung von 350 Mio. Euro an Regionalisierungsmitteln für das Jahr 2025 auf 2026.

(2) Schieneninfrastruktur/Trassenpreisförderung: Das im Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 angelegte Mittelvolumen für die Bundesschienenwege ist durch einen Haushaltsbeschluss oder im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung abzusichern. Durch Umschichtung oder zusätzliche Mittel müssen dabei die Mittel für die Trassenpreisförderung für den Schienengüterverkehr und für den Schienenpersonenfernverkehr erhöht werden sowie die Finanzierung des Bestandserhalts (Instandhaltung/Ersatzinvestition) gestärkt werden.

(3) Regionalisierungsgesetz: Umsetzung der Ergebnisse des Gutachtens der Firma Rambøll im Auftrag des BMDV zur Sicherung der Bestandsverkehre im SPNV: Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 3 Mrd. Euro pro Jahr ab 2026 mit jährlich anwachsenden Beträgen.

(4) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz: Streichen der Nachrangigkeit sowie des Enddatums 2030 für die Förderung von Grunderneuerung im GVFG; Erhöhung der GVFG-Mittel auf 3 Mrd. Euro pro Jahr ab 2025; Schaffen eines neuen Fördertatbestands im GVFG für die Umstellung der Busflotten auf emissionsfreie Antriebe inkl. zugehöriger Infrastrukturen; für den neuen Fördertatbestand sind durch den Bund ab 2025 zusätzliche GVFG-Mittel in Höhe von 1 Mrd. Euro pro Jahr und von 2027 bis 2035 von 1,5 Mrd. Euro pro Jahr bereitzustellen.

„Vor dem Hintergrund des Zeitpunkts der Wahl, die danach zu führenden Koalitionsverhandlungen, den Abschluss eines Koalitionsvertrags und der Konstituierung einer neuen Bundesregierung würde es einen erheblichen Zeitverlust bedeuten, notwendige Maßnahmen erst dann umzusetzen. Die Wirtschaft und auch die Bürgerinnen und Bürger können mit Blick auf reibungslose Mobilität und Warenströme nicht so lange warten“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Achim Puchert wird neuer CEO von Mercedes-Benz Trucks

Der Aufsichtsrat der Daimler Truck Holding AG („Daimler Truck“) hat Achim Puchert zum neuen Vorstandsmitglied bis zum 30. November 2027 bestellt. Achim Puchert (45), derzeit CEO und Präsident Mercedes-Benz do Brasil und Lateinamerika, wird Karin Rådström ab dem 1. Dezember 2024 als CEO Mercedes-Benz Trucks nachfolgen, verantwortlich für die Regionen Europa und Lateinamerika.

Achim Puchert begann seine Karriere im damaligen Daimler-Konzern 2002 und war bis 2010 in internationalen Positionen im Key Account Management, als Management Associate sowie im Marktmanagement und Sales Controlling tätig. Danach wurde er Executive Assistant des Leiters Vertrieb, Marketing und Customer Service Mercedes-Benz Trucks, bevor er die Position des Senior Manager Alliance Office für die damalige Lkw-Kooperation von Daimler in Russland besetzte. 2015 übernahm Achim Puchert als Director International Operations die Leitung von Kooperationen und internationalen Industrialisierungsprojekten von Mercedes-Benz Trucks. In dieser Funktion verantwortete er auch die weltweiten CKD-Standorte (CKD = Completely Knocked Down, Produktion von Lkw-Kits für den Versand an weltweite Montagewerke) und das strategische Network Management von Mercedes-Benz Trucks. 2019 wurde er zum Senior Vice President Sales, Marketing und Customer Service Daimler Truck Asia ernannt und übernahm ein Jahr später auch die Position des Senior Vice President Daimler Truck Overseas. Seit 2022 leitet Achim Puchert als CEO und Präsident Mercedes-Benz do Brasil und Lateinamerika das Lkw- und Busgeschäft in Südamerika.

Achim Puchert hält einen Master of Science in Economics and Business Administration for International Business sowie einen Master in International Management. Die Nachfolge von Achim Puchert in seiner derzeitigen Funktion wird zu gegebener Zeit entschieden und kommuniziert. Die Entscheidungen des Aufsichtsrats zur Bestellung von Achim Puchert betreffen in gleichem Umfang die Daimler Truck AG.

Quelle: Daimler Truck

Gold-Zertifizierung für Modell-Campus Halle 2 von „ringberlin“

Die denkmalgeschützte Halle 2 auf dem Modell-Campus ringberlin ist mit dem Vorzertifikat Good Mobility ausgezeichnet worden. Das „Pre-Certified Good Mobility Gold” bestätigt, dass die geplanten Mobilitätsangebote allen künftigen Nutzergruppen attraktive und effiziente Lösungen bieten. Der Innovations-Campus setzt damit ein starkes Zeichen für die Berliner Mobilitätswende.

Eine wichtige Rolle für das nachhaltige Mobilitätskonzept für Halle 2 spielt die verkehrliche Verbindung zu den Angeboten im Umfeld, insbesondere die Erschließung zum weniger als zwei Kilometer entfernten S-Bahnhof Attilastraße und dem in Vorbereitung befindlichen S-Bahnhof Kamenzer Damm. Wichtiges Transportmittel ist in diesem Kontext das Fahrrad. Neben der Bereitstellung von Stellplätzen sieht die Planung auch die Einrichtung von Duschen und Schließfächern auf den jeweiligen Etagen vor. Ein Reparaturservice ist ebenfalls Teil des Konzepts wie auch Lademöglichkeiten für E-Bikes. Erweitert werden soll das Angebot um eine Jelbi-Station an der Ringstraße mit Sharing-Möglichkeiten von Fahrrädern, E-Rollern und E-Autos. Darüber hinaus wird den Anforderungen der Barrierefreiheit Rechnung getragen. Dafür sind mechanisch unterstützte Türöffnungen, rollstuhlgerechte Zugänge und kontrastreiche Farben in den Zugangsbereichen vorgesehen.

Der Modell-Campus ringberlin an der Ringstraße in Berlin-Mariendorf steht im Eigentum der deutschen Schindler-Gruppe, als Teil des weltweit agierenden Aufzugs- und Fahrtreppenkonzerns Schindler. Das in der ehemaligen Fertigungshalle (Halle 2) des Campus-Geländes entstehende Gründerzentrum wird durch die ringberlin Halle 2 Projektgesellschaft mbH im Mehrheitsbesitz der gemeinnützigen Bildung und Kultur Mariendorf gGmbH vermietet. Auf den rund 17.000 m² der Halle 2 als Makerspace sollen künftig Werkstätten mit Maschineninfrastruktur, Coworking- und Bürobereiche, Maker Garagen und Testflächen für innovative Unternehmen, Start-ups, und KMU entstehen. Die Fertigstellung des aus GRW-Mittel geförderten Zentrums ist Ende 2026 geplant.

Die Partnerschaft zwischen ringberlin und dem Good Mobility Council geht nach der Vor-Zertifizierung weiter. Ziel ist es, die Planung und Umsetzung bis zur Voll-Zertifizierung nach der Eröffnung weiter zu verbessern und ein starkes Zeichen für die Berliner Mobilitätswende zu setzen.

Certified Good Mobility ist das Green Building Zertifikat für die Mobilitätswende. Der Good Mobility Council zertifiziert, wie gut Mobilität bei Planungen von Neubauten oder Sanierung von Bestandsgebäuden berücksichtigt wird. Die von Good Mobility zertifizierten Gebäude tragen zu lokalen Mobilitätswendezielen bei und übersetzen diese in eine gute User Experience.

Quelle: Good Mobility Council