Straßenbahn in den Westkreis Offenbach: Machbarkeitsstudie bringt überzeugende Ergebnisse

Die Verlängerung der Frankfurter Straßenbahn nach Neu-Isenburg, Dreieich und Langen hat großes Potenzial – wirtschaftlich, technisch und städtebaulich. Das ist das Ergebnis der vertiefenden Machbarkeitsstudie, die jetzt vorgestellt wurde. Das beauftragte Beratungsunternehmen Ramboll empfiehlt sehr eindeutig, die weiteren Planungen für die Straßenbahn voranzutreiben.

Die Bürgermeister der drei Städte, Martin Burlon (Dreieich), Dirk Gene Hagelstein (Neu-Isenburg), Prof. Dr. Jan Werner (Langen) und der Frankfurter Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert begrüßen die Ergebnisse der Untersuchung. Für die wirtschaftliche Betrachtung, so erklärt Hartwig Meier, Chefplaner der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, ist der Kosten-Nutzen-Faktor entscheidend: Liegt der errechnete Wert über 1,0, ist der Bau der Strecke volkswirtschaftlich sinnvoll. Das ist zugleich Voraussetzung für die finanzielle Förderung durch Bund und Land, die sich auf über 90 Prozent der Kosten belaufen kann. Für die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Langen Bahnhof ermittelten die Gutachter einen herausragenden Wert von 2,20. Wenn die Straßenbahn nur bis zum Weibelfeld in Dreieich geführt würde, läge der Kosten-Nutzen-Wert immer noch bei 1,74.

Auch technisch machbar ist die Straßenbahnverlängerung nach Einschätzung der Gutachter. Zudem bietet sie großes Potenzial, die Innenstädte von Neu-Isenburg, Dreieich und Langen stadtgestalterisch aufzuwerten. Die Aufenthaltsqualität lässt sich deutlich erhöhen, der Verkehrsraum kann ansprechend gestaltet und zeitgemäßer aufgeteilt werden – durch eine höhere Aufenthaltsqualität etwa durch Außengastronomie, mehr Raum für Rad- und Fußverkehr oder Logistikdienste, Barrierefreiheit und Begrünung, durch Reduzierung des Durchgangsverkehrs. Nicht zuletzt bietet sich die Chance, die Städte klimaresilienter umzubauen.

Für die vier Partner spielt die nachhaltige Bewältigung des Verkehrs im Ballungsraum Rhein-Main bei ihren Überlegungen eine wichtige Rolle: „Eine Straßenbahnverbindung von Frankfurt über Neu-Isenburg bis nach Dreieich und Langen könnte ein zukunftsweisendes Angebot für die vielen Pendlerinnen und Pendler sein, die heute täglich im Westkreis Offenbach unterwegs sind oder von dort nach Frankfurt fahren. Den beteiligten Städten bietet sie zudem starke stadtgestalterische Möglichkeiten und Frankfurt wird vom Pendlerverkehr entlastet“, erklären die Bürgermeister und der Mobilitätsdezernent gemeinsam. Sie werden sich in ihren Kommunen für eine zügige Fortsetzung der Planungen einsetzen. Denn das gesamte Verfahren ist sehr umfangreich, als nächster Schritt ist in die Vorplanung einzusteigen. Neben der Verkehrsanlagenplanung werden auch Betriebs-, Förder- und Finanzierungskonzepte benötigt, bevor später mit der Genehmigungsplanung und Bauphase begonnen werden kann. Ab etwa 2034 könnte die erste Straßenbahn über die Frankfurter Haltestelle „Neu-Isenburg Straßenbahn“ in Richtung Langen ihre Fahrt aufnehmen.

Die Kosten für die Studie in Höhe von 470.000 Euro wurden zu gleichen Teilen von den Städten Dreieich, Langen und Neu-Isenburg sowie der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ getragen.

Quelle: traffiQ

Nahverkehrs-Tage 2025: Call for Papers gestartet

Die Nahverkehrs-Tage 2025 greifen am 18. und 19. September 2025 in Kassel das Zukunftsthema „Bus und Bahn nutzen – Für deine Gesundheit und unsere Zukunft“ auf. Ab sofort können Fachbeiträge eingereicht werden.

Die Nahverkehrs-Tage bieten ein Forum, auf dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse, interessante Ideen und Konzepte sowie erfolgreiche Beispiele in den Themenfeldern Verkehrsplanung, Gesundheitswissenschaften und Mobilitätsmanagement vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Grenzen neuer Ansätze für eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs herausgestellt werden.

Folgende thematische Schwerpunkte sollen behandelt werden:

  • Wirkungen der ÖPNV-Nutzung auf die Gesundheit
  • Quantifizierung und Monetarisierung des Gesundheitsnutzens durch ÖPNV-Nutzung
  • Mobilitätsmanagement mit dem Fokus auf ÖPNV und Gesundheit
  • Kommunikationsstrategien und -kampagnen im Themenfeld ÖPNV und Gesundheit
  • Strategien und Maßnahmen einer integrierte Stadt-, Verkehrs- und Gesundheitsplanung
  • Beispiele für Kooperationen des ÖPNV mit dem Gesundheitssektor (z. B. mit Krankenkassen)
  • Good-Practice-Beispiele aus Forschung und Praxis.

Der Call ist offen für alle relevanten Disziplinen und richtet sich gleichermaßen an Personen aus Wissenschaft und Praxis. Interessierte sind herzlich eingeladen, forschungs- und anwendungsorientierte Beiträge einzureichen und ihr Thema aus dem skizzierten Themenfeld einem Fachpublikum zu präsentieren. Beiträge des wissenschaftlichen Nachwuchses sind besonders erwünscht. Der beste Beitrag aus dem Kreis des wissenschaftlichen Nachwuchses wird mit dem „Best-Paper-Award“ ausgezeichnet.

Beiträge können bis zum 13. Januar 2025 eingereicht werden. Details finden Sie hier.

Quelle:

Erfolgreicher Feldtest: Das zukünftige öV-Preissystem geht in die nächste Phase

Der öffentliche Verkehr (öV) der Schweiz verfügt heute über ein Preissystem, das dank seiner Durchgängigkeit («eine Reise, ein Ticket») den Bedürfnissen der Kunden entspricht. Über die Jahre ist das System ständig gewachsen und stößt jetzt wegen seiner Komplexität und bezüglich der Zukunftsfähigkeit an seine Grenzen. Die öV-Branche hat den Handlungsbedarf erkannt: Die Nutzung des Schweizer öV muss in Zukunft einfacher werden. Nur so lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten öV-Systems steigern und damit die nachhaltige Bewältigung des zukünftigen Mobilitätswachstums gewährleisten.

Seit Mitte Mai 2024 testen und bewerten über 3000 Kunden im Rahmen des Projekts myRIDE ein neues Preissystem. Dabei werden nicht (wie heute) festgelegte Tarife und Zonen berechnet, sondern jeweils die tatsächlich zurückgelegten Distanzen. Im Feldtest wird zusätzlich der Ansatz erprobt, wonach jemand, der regelmäßig reist, zunehmend günstiger fährt. Im Test müssen sich Nutzer nicht im Vorfeld auf einen bestimmten Abonnement-Typ festlegen, sondern können vom ersten Moment an einfach losfahren und haben automatisch den richtigen Fahrausweis. Zusätzlich haben die Reisenden immer die vollständige Kostentransparenz – das neue System informiert vor und nach der Reise über die Kosten für die gewählte bzw. gefahrene Strecke.

Während der gesamten Feldtest-Phase sind Nutzer zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit befragt worden. Die Ergebnisse sind positiv: Die Tester schätzen, dass sie frühzeitig und direkt an der Systementwicklung beteiligt sind. Die Umfragen ergaben insgesamt ein positives Stimmungsbild und die Empfehlungsraten für das neue System sind erfreulich hoch.

Trotz der positiven Erfahrungen im Feldtest sind noch nicht alle offenen Fragen geklärt und mögliche Risiken noch nicht abschließend bewertet. Vor diesem Hintergrund hat der Strategierat als Entscheidungsgremium der Alliance SwissPass beschlossen, das Projekt weiterzuführen und den aktuellen System-Prototyp mit Blick auf eine mögliche Lancierung weiterzuentwickeln. Die Branche des öffentlichen Verkehrs nimmt sich für den nächsten Entwicklungsschritt bewusst genügend Zeit. Ziel ist es, Kundenbedürfnisse, allfällige technische Risiken und mögliche finanzielle Auswirkungen sorgfältig zu klären. Während der Reifephase stehen die Projektverantwortlichen der Alliance SwissPass in engem Kontakt mit sämtlichen Anspruchsgruppen und Interessenverbänden und informieren laufend über den Projektfortschritt. Mit dieser Initiative arbeitet der öV Schweiz an einem Gemeinschaftsprojekt, das die zukünftige «öV-Selbstverständlichkeit» zum Ziel hat. Voraussichtlich Ende 2025 entscheidet die öV-Branche, ob und wann das neue Preissystem eingeführt wird.

Quelle: Alliance SwissPass

Linie 358 in London jetzt neu mit Irizar ie trams

Zwischen Crystal Palace und Orpington verläuft eine der längsten Buslinien Londons, wo jetzt erstmals der Irizar ie tram verkehrt.  Auf der Linie wurden von Irizar e-mobility ultraschnelle Zwischenladestationen installiert.

„Wir sind stolz darauf, London mit diesem Projekt umweltfreundlicher zu machen. Die Umsetzung in London ist ein gutes Beispiel und ein wichtiger Schritt für unsere Firma, um uns stärker auf dem britischen Markt zu positionieren. Wir hoffen, dass die Londoner Bevölkerung die Fahrt in unseren nachhaltigen, bequemen und eleganten Irizar ie trams genießen wird.“

Iñigo Etxeberria

20 vollelektrische Stadtbusse von 12 Meter Länge bilden die Flotte von „Go Ahead“. Die Fahrzeuge sind erstmals für den Rechtsverkehr ausgelegt und Erstlinge im Vereinigten Königreich. Das Modell ist emissionsfrei, sicher, leicht zugänglich, geräusch- und vibrationsarm, was es besonders geeignet für den Einsatz in einer Großstadt wie London macht. Ebenfalls von Irizar e-mobility geliefert wurden die Ladestationen der Tochterfirma Jema Energy, darunter zwei ultraschnelle Modelle von 450 kW an den Endpunkten der Linie und zwei fürs Depot von je 100 kW, womit simultan zwei Fahrzeuge mit je 50 kW geladen werden können.

Die Stadtbusse werden von Batterien der neuesten Generation der Irizar Group gespeist. Aufgeladen werden sie über zwei invertierte Abnehmer für ultraschnelle Ladung in unter 6 Minuten, wonach sie ihren Einsatz wie geplant fortsetzen können. Am Streckenende werden die Stadtbusse kurz an den Depotstationen aufgeladen.

Vorne ist der Irizar ie tram nach den neuen TfL-Sicherheitsnormen 2024 zum Schutz von Fußgängern konstruiert (TfL = Transport for London). Die Stadtbusse sind mit neuster Sicherheitstechnik ausgestattet, wie etwa automatischer Geschwindigkeitsbegrenzung und akustischem Warnsystem für Fußgänger. 

Quelle: Irizar

Saarbahn setzt auf Barrierefreiheit in Echtzeit

Mit dem Informations- und Orientierungssystem „Intros“ hat die Saarbahn in einem mehrstufigen Projekt eine innovative Lösung mit Betroffenen für Betroffene umgesetzt. Das größte Verkehrsunternehmen des Saarlandes hat 182 Busse mit dem Mobilitätsassistenzsystem ausgestattet. Die innovative Kombination von App- und Fahrzeug-Lösung unterstützt seheingeschränkte und blinde Fahrgäste in ihrer selbstbestimmten Mobilität. Deutschlandweit kommt dieses System erstmalig flächendeckend in Saarbrücken zum Einsatz. Das saarländische Mobilitätsministerium fördert das Leuchtturmprojekt mit 355.000 Euro.

Von Anfang an mit dabei war Heinz-Peter Engels, Mitglied des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland und Vertreter des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt Saarbrücken:

„Ich habe mich bereits während der Testphase über das neue Angebot gefreut. Selbst an stärker frequentierten Haltestellen kann ich so eigenständig den Bus nutzen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Diese Mobilität bedeutet für mich ein Stück Lebensqualität.“

„Um leichter Busfahren zu können, bedient der blinde oder seheingeschränkte Fahrgast die App Intros auf seinem Smartphone, über die er mit dem Fahrzeug digital interagieren kann. Diese Interaktion wird durch ein Fahrzeug- und Audiomodul möglich“, erklärt Torsten Burgardt, Leiter Infrastruktur bei der Saarbahn. Via App könne der Fahrgast beispielsweise bequem seinen Einsteigewunsch an den Fahrerplatz übermitteln. Ein akustisches Signal lotse dann zur geöffneten Tür. Während der Fahrt könne sich der Fahrgast Echtzeitinformationen einholen und so beispielsweise den Fahrtverlauf ansagen lassen. „Wer kein Smartphone hat, kann in Kürze alternativ auch einen Handsender nutzen“, so Burgardt weiter.

„Von dem Angebot könnten weitere Nutzergruppen profitieren, beispielsweise Senioren, aber auch Analphabeten oder Personen, die aufgrund geistiger Behinderung die herkömmliche Fahrgastinformation nicht nutzen können.“

Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte bei der Saarbahn

Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel ist überzeugt: „Mit der Einführung des Systems kann insbesondere unseren blinden und seheingeschränkten Fahrgästen die Nutzung des ÖPNV erleichtert und ihre selbstbestimmte Mobilität gefördert werden. Unserem Ziel, eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit unserer Mobilitätsangebote zu erreichen, kommen wir damit noch ein Stück näher.“ Die jüngste Meldung, dass die Berliner Verkehrsbetriebe nachziehen und nach einer europaweiten Ausschreibung in den kommenden Monaten ebenfalls das System aufbauen, zeige, ebenso wie die lange Liste der zwischenzeitlich gestarteten Testbetriebe, dass mit dem Projekt ein wichtiges Branchenthema angegangen worden sei, so Nagel weiter.

Kooperationspartner des Projektes ist die Trapeze Switzerland GmbH in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Weitere Infos hier.

Quelle: Saarbahn GmbH

Alstom, go.Rheinland und VRR unterzeichnen Herstellervertrag für S-Bahn Rheinland

Mit neuen und komfortableren Fahrzeugen wird die S-Bahn im Rheinland in den nächsten Jahren fit für die Zukunft gemacht. Nun haben die Projektpartner mit der Unterzeichnung des Herstellervertrags und mit der Präsentation einer frischen Marke das neue S-Bahn-Zeitalter offiziell eingeläutet.

go.Rheinland und VRR hatten im Sommer nach einem europaweiten Vergabeverfahren entschieden, dass Alstom insgesamt bis zu 90 Neufahrzeuge für die S-Bahn Rheinland bauen wird. Alstom hat in einem mehrstufigen Verfahren das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und ist während der über 30-jährigen Laufzeit auch für die Wartung und die Sicherstellung der täglichen Verfügbarkeit verantwortlich.

Der Auftrag im einstelligen Milliardenbereich wird das Gesicht des SPNV in der Region maßgeblich verändern. Ein Novum der neuen S-Bahn-Züge ist ein WC in jedem Endwagen: Keine andere S-Bahn mit hochflurigen Fahrzeugen in Deutschland verfügt bisher über WCs. Darüber hinaus sollen neben WLAN-Routern und Steckdosen zahlreiche Innovationen im Zug den Reisekomfort der Fahrgäste deutlich verbessern. Das neue Zeitalter für die S-Bahn wird bereits vor dem Einsatz der neuen Alstom-Züge nach und nach erkennbar. go.Rheinland und VRR haben hierfür die Marke „S-Bahn Rheinland“ gestartet, die die Marke „S-Bahn Köln“ ablöst.

Finanziert wird das Zukunftsprojekt mit Mitteln der Europäischen Investitionsbank (EIB), der NRW.BANK, der KfW IPEX-Bank sowie der BayernLB. Eigentümer der neuen S-Bahn-Fahrzeuge werden go.Rheinland und VRR bzw. deren Eigenbetriebe sein, welche die Fahrzeuge – wie beim NRW-RRX-Modell – den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zur Verfügung stellen.

Die ersten neuen S-Bahnen sollen ab Mitte 2029 in einem Probebetrieb auf die Strecken im Rheinland und im Ruhrgebiet gehen. Bis Dezember 2032 wird die DB Regio AG die Züge des S-Bahn-Netzes betreiben. Für die Zeit danach wird ein neues Vergabeverfahren zur Erbringung der Betriebsleistungen mit den neuen modernen Zügen vorbereitet. Ziel ist, alle Neufahrzeuge sukzessive bis zum Fahrplanjahr 2033 auf die Schienen zu bringen. Für das Fahrplanjahr 2032 sind rund 14,2 Millionen Zugkilometer im Netz der S-Bahn-Linien vorgesehen. Perspektivisch wird mit 20,1 Millionen Zugkilometern pro Jahr geplant. Dafür muss aber an diversen Stellen im Bahnknoten Köln noch die Infrastruktur fertiggestellt werden.

Quelle: VRR

Hamburger U4 hält ab 2031 am Moldauhafen

2031 fährt – wenn alles optimal läuft – die U4 von den Elbbrücken in Richtung Süden auf den Grasbrook. Nächster Halt: Moldauhafen. Mehr als 16 000 Menschen haben in der Onlineabstimmung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) in der vergangenen Woche für diesen Namen gestimmt. Drei Namen standen zur Auswahl: Grasbrook, Prager Ufer und eben Moldauhafen. Und das Ergebnis ist eindeutig: 10 803 Stimmen entfielen auf Moldauhafen, 4 016 auf Grasbrook und 1 351 auf Prager Ufer.

„Der Sprung über die Elbe mit der U4 nimmt mit der nun benannten Haltestelle Moldauhafen immer konkretere Formen an. Neben dem neu entstehenden Stadtteil Grasbrook mit 6 000 Anwohnenden und rund 16 000 Arbeitnehmenden profitieren auch die nahegelegenen Stadtteile HafenCity, Veddel und Rotenburgsort von der neuen Haltestelle, die imposant über dem Moldauhafen schweben wird. Die Brücke bietet gleichzeitig eine direkte Verbindung zur U- und S-Bahn Station Elbbrücken mit ihrem hvv switch-Punkt und ihrer StadtRAD-Station. Von dort aus ist dann der Sprung über die Elbe künftig möglich. Damit stärken wir auch den intermodalen Ansatz, in dem wir die Verkehrsträger des Umweltverbundes noch stärker miteinander vernetzen.“

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende

„In der Entwicklung des Grasbrooks setzen wir auf klimaschonende Mobilität als wesentliches Element einer lebenswerten Stadt. Die künftigen Anwohnenden, Beschäftigten und Besuchenden erwartet eine nachhaltige Struktur aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Personenverkehr. Bis zu 90 Prozent der Wege können mit dem „Umweltverbund“ zurückgelegt werden. Auch die Veddel soll einen direkten Zugang über die Veddeler Brücke zur Haltestelle der U4 erhalten. Das Moldauhafenquartier wird mit seiner gleichnamigen Station so zum Impulsgeber für die gesamte Nachbarschaft.“

Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH

Moldauhafen bezeichnet ein 1887 erbautes Hafenbecken im Hamburger Hafen. Mittlerweile ist der Hafenbetrieb eingestellt und das umliegende Gebiet wird zum neuen Stadtteil Grasbrook entwickelt. Für die optimale Anbindung an das Hamburger ÖPNV-Netz sorgt die U4. Diese wird von der jetzigen Endhaltestelle Elbbrücken, die auch die S-Bahn anbindet, über eine elegante Brücke mit Karbonelementen über die Elbe geführt, fährt weiter über ein Stahlviadukt und dann in die über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen ein.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

KVB-Elektrobus-Betriebshof für NRW-Mobilitätspreis nominiert

Der neue Betriebshof Porz der KVB ist für den Mobilitätspreis.NRW nominiert worden. Diese Anlage ist der erste Betriebshof allein für Elektrobusse in NRW. Auf dem 63.000 Quadratmeter großen Areal finden perspektivisch bis zu 180 E-Busse Platz. Die erste Baustufe wurde im März dieses Jahres in Betrieb genommen, die zweite Baustufe wird in 2026 vollendet. Hiermit leistet die KVB einen großen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in Köln. Zudem wird die Qualität des ÖPNV verbessert.

Bereits mit der Inbetriebnahme der ersten Baustufe im März 2024 wurden fünf weitere Buslinien auf E-Bus-Betrieb umgestellt. Die Errichtung des neuen Betriebshofes ist ein wesentlicher Meilenstein im Projekt Smart City KVB, mit dem bis 2030 der gesamte Busbetrieb im KVB-Netz auf elektrische Antriebe umgestellt wird.

Der Betriebshof besteht neben der Abstellfläche für die Fahrzeuge aus einer hochmodernen Ladeinfrastruktur, einer Übergabestation, einer auf die Behandlung von Elektrobussen spezialisierten Werkstatt, einer Waschanlage, einer Energiezentrale und einem Fahrdienstgebäude. Die KVB setzt zu 100 Prozent Ökostrom ein, wodurch im Fahrbetrieb und auf dem Betriebshof umfangreicher Klimaschutz praktiziert wird.

Darüber hinaus ist der neue Betriebshof Porz ein „grüner“ Betriebshof. Neun Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern und Traversen der Ladeinfrastruktur erzeugen bis zu 440 Kilowatt-Stunden Strom in der Spitze (kWp). Die Dächer sind auf einer Fläche von 3.735 Qua-dratmetern begrünt, auch erhalten die vier Fassaden des Fahrdienstgebäudes eine Begrünung. Das Fahrdienstgebäude und die Buswerkstatt wurden in Anlehnung an den Passivhausstandard geplant und errichtet, wodurch der Energieeinsatz reduziert wird. Ladegeräte werden durch durströmende Umgebungsluft gekühlt. Das auf die Gebäude und große Teile der versiegelten Fläche auftreffende Regenwasser wird über unterirdische Rigolen versickert. Zudem wurde ein 900 Quadratmeter großes Biotop für Eidechsen geschaffen.

Mit dem neuen Betriebshof Porz wertet die KVB den ÖPNV im rechtsrheinischen Stadtgebiet auf. Durch dessen räumliche Lage werden Leerfahrten minimiert. Der Betriebshof liegt nur wenige Minuten vom Knotenpunkt „Porz Markt“ entfernt, an dem sechs der acht hier haltenden Bus-Linien beginnen bzw. enden. Auch für rund 350 Mitarbeitende, die ihre Basis nach Abschluss der zweiten Baustufe in Porz finden, können sich die Wege zur und von der Arbeit verringern.

Der Mobilitätspreis.NRW wird durch das Bündnis für Mobilität im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) vergeben. Aktuell haben sich rund 130 Akteure im Bündnis für Mobilität zusammengeschlossen. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und wurde erstmals in 2023 ausgelobt. Eine vierköpfige Fachjury hat die Bewerbungen bewertet und fünf Finalisten ausgewählt.

Quelle: KVB

KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt lang erwarteten Gesetzentwurf

Das Bundeskabinett hat am 6. November 2024 das KRITIS-Dachgesetz auf den Weg gebracht. Es soll den Schutz kritischer Infrastrukturen (KRITIS), etwa in den Branchen Energie, Verkehr oder Gesundheit, verbessern und die europäische „Critical Entities Resilience Directive“ umsetzen. Bislang gab es eine solche Regelung nur für die IT-Sicherheit. Der neue Gesetzentwurf legt fest, welche Sektoren zur kritischen Infrastruktur zählen, und regelt die dafür jeweils zuständigen Ministerien sowie Meldepflichten und Bußgelder. Weitere sektorspezifische Mindeststandards werden von den Rechtsverordnungen der Ministerien festgeschrieben.

„Die Bundesrepublik hinkt dem von der EU vorgegebenen Zeitplan hinterher. Der Gesetzentwurf wird erst im Jahr 2025 das parlamentarische Verfahren durchlaufen und abgeschlossen werden können.“

Michael Harter, Sicherheitsexperte bei Securiton Deutschland

In naher Zukunft müssen Betreiber kritischer Anlagen umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung ihrer physischen Resilienz ergreifen. Dabei gilt der All-Gefahren-Ansatz, also Risiken durch Naturkatastrophen, Sabotage, Terror oder menschliches Versagen zu minimieren. Das geschieht mithilfe von Instrumenten und Verfahren zur Überwachung der Umgebung, durch Detektion, Zugangskontrollen, Krisenmanagementverfahren sowie Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebs, zum Beispiel eine Notstromversorgung. Investitionen beispielsweise in Überwachungskameras, Zäune oder Drohnenabwehrsysteme könnten erforderlich werden. „Deshalb ist es wichtig, das Gesetzgebungsverfahren im nächsten Jahr zügig abzuschließen. Die Anlagenbetreiber in Deutschland brauchen endlich Klarheit und Rechtssicherheit“, so Harter.

Quelle: Securiton Deutschland

Mehrheit der Deutschen würde autonome S- und U-Bahnen nutzen

Autonome Verkehrsmittel bieten große Chancen, den Verkehr effizienter und sicherer zu machen. Aber können sich die Menschen in Deutschland überhaupt vorstellen, selbstfahrende Fahrzeuge zu nutzen? Auf kürzeren Strecken ist die Antwort klar: Ja. Jeweils mehr als drei Viertel können sich vorstellen, einen autonomen Shuttle oder Mini-Bus (77 Prozent), eine selbstfahrende S- oder U-Bahn (76 Prozent) oder einen autonomen Bus (76 Prozent) zu nutzen. Im Vergleich zu den Vorjahren steigt die Bereitschaft zur Nutzung damit erneut: 2023 waren es 72 Prozent, die autonome Shuttles nutzen würden, noch etwas mehr wären in autonome Busse (73 Prozent) oder autonome S- oder U-Bahnen (74 Prozent) gestiegen. Im Jahr 2022 waren es lediglich je rund zwei Drittel. Das ergibt sich aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

Quelle: bitkom

„Gerade im öffentlichen Personennahverkehr ist das Potenzial autonomer Fahrzeuge enorm. Wenn unsere Bahnen beispielsweise autonom unterwegs wären, könnte eine engere Taktung angeboten werden. Sie scheitert derzeit oft am Mangel von Fahrerinnen und Fahrern.“

Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom

65 Prozent der Befragten halten es für denkbar, ein selbstfahrendes Taxi in Anspruch zu nehmen, 6 von 10 zeigen sich offen gegenüber autonomen Privat-Pkws (62 Prozent). Ein wenig anders verhält es sich mit Verkehrsmitteln, die größere Distanzen zurücklegen: Eine Reise im selbstfahrenden Regional- oder Fernzug kann sich noch die Hälfte der Befragten (50 Prozent) vorstellen, zu einer Überfahrt auf einem autonomen Schiff wären nur noch 39 Prozent bereit. Lediglich ein knappes Drittel würde derzeit ein autonomes Flugzeug besteigen (32 Prozent). Nichtsdestotrotz sind 6 von 10 (61 Prozent) der Ansicht, dass in 20 Jahren der Großteil der Verkehrsmittel autonom gesteuert wird. 

Quelle: Bitkom