Neue Infrastruktur-Chefin verlässt BVG wieder

Mit 1. Januar 2025 bekamen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine neue Infrastruktur-Chefin (wir haben im Dezember 2024 darüber berichtet). Doch Amina Karam hat das Unternehmen bereits wieder verlassen, berichtet die Berliner Zeitung.

Wie am 22. Januar 2025 bekannt wurde, hat sich die BVG von Amina Karam wieder getrennt. Die Bauingenieurin war erst Anfang Januar 2025 von der Deutschen Bahn (DB) zur BVG gekommen und noch in der Probezeit.

„Wir möchten Euch informieren, dass Amina Karam die BVG leider wieder verlässt“, teilte die BVG auf ihrem internen Informationskanal mit. „Nach den ersten Wochen der Zusammenarbeit haben wir gemeinsam festgestellt, dass die gegenseitigen Erwartungen an die zukünftige Ausrichtung des Bereiches Infrastruktur nicht in vollem Umfang übereinstimmen.“ Der Bereich wird von einer Doppelspitze, der Steffen Fiedler und Mike Wohlbold angehören, kommissarisch geleitet, erfuhren die BVG-Beschäftigten.

Quelle: Berliner Zeitung

HEAG mobilo übergibt Berge- und Eingleisecontainer an Berufsfeuerwehr Darmstadt

Es kommt glücklicherweise nicht häufig vor, aber wenn, dann ist jede Minute entscheidend: Wird eine Straßenbahn in einen Unfall verwickelt oder entgleist gar, arbeitet die HEAG mobilo seit Jahrzehnten mit allen Rettungskräften zusammen. Der Darmstädter Berufsfeuerwehr kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn sie kann unter Fahrzeugen eingeklemmte Menschen und Tiere retten. Zusätzlich unterstützt sie die HEAG mobilo dabei, eine Bahn, wenn nötig, wieder ins Gleis zu heben. 

Am 21. Januar 2025 hat die HEAG mobilo auf ihrem Betriebshof Böllenfalltor einen sogenannten „Berge- und Eingleisecontainer“ an die Berufsfeuerwehr Darmstadt übergeben. Dieser enthält technische Einrichtungen, um die über 40 Tonnen schweren Fahrzeuge zu bergen und gegebenenfalls wieder einzugleisen. Der Container steht zukünftig auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr Darmstadt und kann so bei einem Unfall schnell eingesetzt werden. „Das spart wertvolle Zeit bei der Bergung von Menschen und Fahrzeugen“, unterstreicht HEAG mobilo-Geschäftsführer Johannes Gregor und betont: „Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ist eng und vertrauensvoll, ihr Einsatz rettet Leben und sorgt dafür, dass der Straßenbahnbetrieb so bald wie möglich fortgesetzt werden kann.“ 

Die technischen Vorrichtungen sind genau auf die unterschiedlichen Straßenbahngenerationen abgestimmt. So kann mit hydraulischen Zylindern oder Hebekissen eine Straßenbahn angehoben werden, um darunter eingeklemmte Menschen zu befreien. Mittels einer Verschiebeinheit können Fahrzeuge wieder eingegleist werden. Sogenannte „Bergehunte“ ermöglichen es, ein Fahrzeug mit gebrochenen Achsen ins Depot zu ziehen. 

„Die Rettung von Menschen und Tieren bei Unfällen ist Teil unserer Aufgabe als Feuerwehr. Unsere Feuerwehrleute sind durch regelmäßige Übungen mit der HEAG mobilo speziell für solche Einsätze ausgebildet und haben dank des neuen Containers auch hervorragende technische Einrichtungen dafür“, unterstreicht Johann-Georg Braxenthaler, Leiter der Berufsfeuerwehr Darmstadt, die Wichtigkeit des Containers. „Damit können wir in Zukunft auch die Wehren in Landkreiskommunen mit Straßenbahnanschluss unterstützen.“

Beschafft wurde der Container von HEAG mobilo in enger Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr. „Entsprechende Gerätschaften zur Bergung von Straßenbahnen müssen eigentlich sowohl von der Feuerwehr als auch vom Verkehrsunternehmen bereitgehalten und regelmäßig gewartet werden. Mit der gemeinsamen Beschaffung und Nutzung werden Synergieeffekte erschlossen“, unterstreicht Feuerwehr- und Mobilitätsdezernent Paul Georg Wandrey. „Ich freue mich, dass die HEAG mobilo und die Darmstädter Berufsfeuerwehr an dieser Stelle so eng zusammenarbeiten. Zugleich danke ich der Feuerwehr für Ihren Einsatz in Notsituationen. Wie wir zum Jahreswechsel erleben mussten, setzen sie sich dabei auch immer wieder persönlichen Angriffen aus. Dabei zeigt beispielsweise neben dem Feuerlöschen die Bergung von Straßenbahnen, welche wichtige Aufgabe die Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Institutionen haben“, so Wandrey.

Quelle: HEAG mobilo

Baden-Württemberg sucht die BWeger 2025

Wer macht den Regionalverkehr in Baden-Württemberg besonders freundlich und kompetent? Erstmals vergeben das Ministerium für Verkehr und bwegt, die Landesinitiative für nachhaltige Mobilität, eine Landesehrung für außergewöhnlichen Einsatz im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr. Ab sofort können Fahrgäste und Verkehrsunternehmen ihre Favoriten vorschlagen. Gesucht sind Beschäftigte, die mit Herzblut für die Menschen in Bus und Bahn arbeiten und dafür sorgen, dass Fahrgäste unkompliziert und gut informiert ans Ziel kommen.

„Die Mitarbeitenden der Verkehrsunternehmen bringen die Fahrgäste klimafreundlich und sicher ans Ziel. Ohne sie würden die Züge und Busse stillstehen, keine Tickets verkauft, die Fahrgäste würden nicht ausreichend informiert. Sie unterstützen auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen. Kurz: Sie machen den ÖPNV tagtäglich möglich und einfacher. Gute Mitarbeitende im ÖPNV sind unverzichtbar für die Qualität. Unsere Wertschätzung für dieses Engagement möchten wir mit der neu geschaffenen Landesehrung BWeger und BWegerinnen zum Ausdruck bringen.“

Landesverkehrsminister Winfried Hermann

Die Auszeichnung richtet sich an alle, die im baden-württembergischen Nah- und Regionalverkehr im Kontakt mit den Fahrgästen stehen: Zugbegleiter, Busfahrer, Beschäftigte in der Kundenberatung oder am Steuer eines Zuges. Bis zum 16. Februar 2025 können Fahrgäste Mitarbeitende im ÖPNV, bewegende Geschichten und besondere Erlebnisse auf bwegt.de/bweger einreichen und nominieren. Auch die Verkehrsunternehmen sind aufgerufen, Beschäftigte vorzuschlagen; Eigenbewerbungen sind ebenfalls möglich.

Eine Fachjury unter Vorsitz von Verkehrsminister Winfried Hermann wird aus den Bewerbungen die drei Preisträger auswählen. Gefragt sind zum Beispiel Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fachkompetenz und Flexibilität. Neben dem Verkehrsministerium sind der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der landesweite Fahrgastbeirat sowie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in der Jury vertreten.

Die zehn beeindruckendsten Mitarbeitenden stellt bwegt auf der Aktionswebseite vor, wo das Publikum dann online über einen Sonderpreis abstimmen kann. Mögliche Geschichten und Fälle sind: besondere Hilfsaktionen, großes Engagement auch in alltäglichen Situationen oder der tägliche freundlich-kompetente Service. Die Auszeichnungen wird die baden-württembergische Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer beim ÖPNV-Zukunftskongresses am 6. Mai in Freiburg übergeben. Die Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.

Quelle: AM Kommunikation / Ansel & Möllers GmbH

Iveco Bus kündigt Änderungen in der Führung der Business Unit an

Iveco Bus gibt nach der jüngsten Ankündigung der Iveco Group von Änderungen im Senior-Leadership-Team folgende Ernennung bekannt: Claudio Passerini übernimmt mit sofortiger Wirkung die Rolle des Präsidenten der Bus Business Unit bei der Iveco Group und folgt damit auf Domenico Nucera.

Claudio Passerini verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der globalen Automobilindustrie in den Bereichen Fertigung, Vertrieb und Einzelhandel. Er hat in verschiedenen Märkten wie Brasilien, Deutschland, Italien und Russland gearbeitet. Claudio Passerinis internationale Expertise und seine Mehrsprachigkeit unterstreichen sein Engagement, langfristige Beziehungen zu Kunden und Partnern weltweit aufzubauen. In seiner letzten Funktion als Head of Powertrain Sales & Marketing bei der Iveco Group bewies er eine starke Führungsrolle bei der Förderung kundenorientierter Innovationen – eine solide Grundlage, um die beiden Busmarken Iveco Bus und Heuliez (Marke für den französischen Markt) in ihre nächste Wachstumsphase zu führen.

Domenico Nucera übernimmt die neu geschaffene Position des Chief Quality & Operations Officer bei der Iveco Group und leitet somit die einheitliche Qualitäts-, Fertigungs- und Lieferkettenorganisation des Unternehmens. In dieser Funktion arbeitet er weiterhin eng mit Claudio Passerini zusammen, um alle Aspekte des Busportfolios und der -Services zu verbessern.

„Es ist mir eine große Freude, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich nutze meine Erfahrungen und Fähigkeit, starke Beziehungen zu Kunden und Stakeholdern aufzubauen, um den Weg für das zukünftige Wachstum und den Erfolg von Iveco Bus und Heulieuz zu ebnen. Gemeinsam mit dem gesamten Bus-Team freue ich mich darauf, mit neuen Technologien, höheren Kundenzufriedenheitswerten und bei den Marktanteilen zu wachsen. Es ist mir eine Ehre, die Zügel von Domenico Nucera zu übernehmen und den gut konzipierten Weg fortzusetzen, den er vorgegeben hat.”

Claudio Passerini, Präsident der Bus Business Unit bei der Iveco Group

Quelle: Iveco

Karlsruher Gemeinderat stimmt für Neubau und Verlängerung der Turmbergbahn

Der Karlsruher Gemeinderat hat grünes Licht für den Neubau und die Verlängerung der Durlacher Turmbergbahn bis zur Bundesstraße B3 gegeben. Das Gremium stimmte für das Vorhaben, mit dem Deutschlands älteste Standseilbahn umfassend modernisiert, vollständig barrierefrei ausgebaut und in den bestehenden ÖPNV integriert werden soll. Bereits Ende November 2024 hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe im Zuge des Planfeststellungsverfahrens die Planungen bewilligt.

In einem umfassenden politischen Prozess hatten sich der Gemeinderat, der Ortschaftsrat Durlach und der VBK-Aufsichtsrat in den vergangenen Jahren mit der geplanten Verlängerung und Modernisierung der Turmbergbahn beschäftigt und damit auch mit der Frage, wie die Turmbergbahn als historisches Erbe der Stadt bewahrt und gleichzeitig an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden kann.

Ende Dezember 2024 war die Betriebserlaubnis für die Bahn erloschen. Die letzten Fahrten der Bahn, die auch nach dem Umbau den Status als älteste Standseilbahn Deutschlands behalten wird, fanden am 29. Dezember 2024 statt. Bereits im Oktober 2022 hatten sich der Gemeinderat und der Durlacher Ortschaftsrat mit großer Mehrheit für das Projekt ausgesprochen. Das jetzige Votum des Gemeinderates gilt vorbehaltlich der noch ausstehenden Förderzusage des Landes Baden-Württemberg über mindestens 50 Prozent der Baukosten von circa 32 Millionen Euro.

Im Frühjahr 2025 soll, sobald die Förderungsbewilligung des Landes vorliegt, mit dem Rückbau der bestehenden Bahninfrastruktur begonnen werden. Die Arbeiten zum Bau der neuen Bahnstrecke und der neuen Berg- und Talstation könnten dann in der zweiten Jahreshälfte anlaufen. Die Fertigstellung der modernisierten und dann vollständig barrierefreien Turmbergbahn ist bei optimalem Bauablauf circa zwölf Monate später vorgesehen.

Quelle: KVV

BVG schafft zehn neue Straßenbahn-Simulatoren an

Die BVG investiert in die Zukunft der Straßenbahn. Mit zehn neuen Fahrsimulatoren und neuen, langen Fahrzeugen werden die Weichen für Ausbildung und Betrieb gestellt. Die entsprechenden Aufträge werden jetzt erteilt.

„Wir haben versprochen, dass wir mit vollem Einsatz daran arbeiten, den Fahrgästen wieder eine Top-Leistung zu bieten. Ein wichtiger Faktor für mehr Stabilität in unserem Angebot sind gut ausgebildete Fahrer*innen.  Mit den neuen Fahrsimulatoren für die Tram investieren wir in die Ausbildung unserer Fahrer*innen und damit in mehr Zuverlässigkeit für unsere Fahrgäste. Dank der digitalen Technik wird der Weg zur Fahrerlaubnis nun moderner und noch attraktiver, und die BVG sichert gleichzeitig ihre Attraktivität als Arbeitgeberin sowie die hohe Qualität in der Ausbildung der Fahrer*innen.“

BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk

Acht dieser Simulatoren sind als Pult-Variante vorgesehen. Sie verfügen über ein vollwertig nachgebautes Fahrerpult, einen originalgetreuen Fahrersitz, sieben Monitore, die ein 210-Grad-Sichtfeld ermöglichen, und eine bewegliche Plattform, die alle Fahrzeugbewegungen simuliert. Zwei der neuen Geräte sind kleinere und mobile Desktop-Varianten, die vor allem in der Fortbildung genutzt werden sollen. Gemeinsam haben beide Modelle, dass der Hersteller schrittweise 100 Kilometer virtueller Strecke „mitliefert“. Und natürlich sind diverse Wetterverhältnisse, Fahrsituationen und Gefahrenmomente darstellbar.

Die Geräte sollen voraussichtlich ab 2026 schrittweise geliefert werden. Die BVG investiert rund 5 Millionen Euro in die modernen Simulatoren. Hersteller der Simulatoren ist die französische Firma Corys, die sich in einer Ausschreibung durchgesetzt hat und weltweit in über 60 Ländern bereits rund 3700 Simulatoren realisiert hat – viele davon im Straßenbahn- oder Eisenbahnbereich.

Für die Zukunft der Berliner Straßenbahn gab es zuletzt noch eine weitere gute Nachricht. Der Aufsichtsrat der BVG hat auf seiner letzten Sitzung die Mittel für die Beschaffung von 45 weiteren Straßenbahnen des Typs „Urbanliner“ freigegeben. Das zweite Los dieser neuen Fahrzeuggeneration wird damit nun bestellt. Die BVG ordert die Fahrzeuge ausnahmslos in der für Berlin neuen 50-Meter-Variante, die besonders viel Platz auf stark genutzten Strecken bietet. Die jetzt bestellten Fahrzeuge sollen voraussichtlich ab 2026 geliefert werden. Der erste Urbanliner ist derzeit im Testbetrieb auf dem BVG-Gelände. Der Fahrgasteinsatz soll im Frühjahr 2025 beginnen. Das nächste Fahrzeug wird im ersten Quartal erwartet. 18 weitere des ersten Lieferloses werden noch in den Jahren 2025 und 2026 geliefert.

Quelle: BVG

NRW sichert Schlichtungsstelle Nahverkehr langfristig

Seit Jahren ist die Schlichtungsstelle Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen für Kunden des ÖPNV eine Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt, die sie mit dem Verkehrsunternehmen nicht lösen können: Womöglich zu Unrecht des Schwarzfahrens beschuldigt? Schwierigkeiten, Ansprüche nach Fahrtausfällen geltend zu machen? Hier hilft die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Schlichtungsstelle weiter. Am Dienstag, 21. Januar 2025, überreichte in Düsseldorf Verkehrsminister Oliver Krischer einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro an Melanie Schliebener, Leiterin der Schlichtungsstelle Nahverkehr.

„Die Schlichtungsstelle ist eine wichtige Anlaufstelle für die Fahrgäste, wenn es zu Streitfällen kommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten eine sicher nicht immer einfache Arbeit. Ziel ist es, dass die Beteiligten am Ende mit der Klärung zufrieden sind.“

Minister Oliver Krischer

Das Land unterstützt die Schlichtungsstelle seit 2007 finanziell, zunächst für einen Projektzeitraum von jeweils drei Jahren, 2021 wurde dieser auf vier Jahre erhöht, nun auf sechs Jahre. Dies ermöglicht eine längerfristige Planung der Schlichtungsstelle. Nordrhein-Westfalen ist neben Bremen und Niedersachsen eines von bundesweit drei Ländern, die eine nach dem sogenannten Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) anerkannte neutrale Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personennahverkehr haben. Darüber hinaus ist sie im Juli 2010 von der Europäischen Kommission notifiziert worden.

„Im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 3500 Menschen bei ihrem Anliegen unterstützen und eine Lösung herbeiführen. Wir freuen uns, diese wichtige Arbeit auch in den nächsten Jahren für Verbraucherinnen und Verbraucher fortsetzen zu können.“

Melanie Schliebener

Für die Fahrgäste sind die Verfahren kostenlos. Sie können sich mit Beschwerden über das Verhalten von Mitarbeitern von Verkehrsunterunternehmen, Tarifregelungen und Tarifangebote oder mangelnde Informationen zu Verspätungen, den Zustand der Fahrzeuge oder der Haltestellen an die Schlichtungsstelle wenden. 

Die Schlichtungsstelle Nahverkehr (SNV) ist eine unabhängige Einrichtung des Vereins Schlichtungsstelle Nahverkehr e. V. Dem Verein gehören die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie Verkehrsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen an. Die Schlichtungsstelle Nahverkehr wird finanziert durch das Land Nordrhein-Westfalen und die beteiligten Verkehrsunternehmen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Preisvergleichsstudie: Das Schweizer öV-Angebot im internationalen Vergleich

Der Schweizer öffentliche Verkehr (öV) genießt weit über die Landesgrenze hinaus hohe Beliebtheit. Gleichzeitig ereilt ihm den Ruf teuer zu sein – vor allem im Vergleich zum öV in anderen Ländern. Aber stimmt das wirklich? Genau das hat die LITRA im Rahmen einer Preisvergleichsstudie durch das Forschungsbüro INFRAS untersuchen lassen und die Ergebnisse zeigen: Preislich gesehen liegt der öV in der Schweiz im europäischen Mittelfeld, aber qualitativ ist das Angebot um Welten besser.

Bereits zum fünften Mal hat die LITRA durch das Forschungsunternehmen INFRAS die öV-Preise und das öV-Angebot in der Schweiz mit Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Großbritannien vergleichen lassen. «Und hier schneidet die Schweiz einmal mehr gut ab, liegt preislich gesehen im europäischen Mittelfeld. Günstiger als in der Schweiz ist das Angebot in Italien, während Großbritannien den mit Abstand höchsten Preis aufweist», sagt Martin Candinas.

Der LITRA-Präsident betont zudem, dass der Preis nur einer von vielen Faktoren sei, die zur Gesamtleistung eines öV-Systems beitragen. «Um ein Dienstleistungsangebot angemessen zu bewerten, reicht es nicht, lediglich Preise zu vergleichen. Entscheidender ist die Frage: Was bekomme ich für mein Geld? Komme ich beispielsweise jede halbe Stunde von Bern nach Zürich, oder nur zwei Mal am Tag? Diesbezüglich zeigt sich im internationalen Vergleich deutlich: die Angebotsqualität ist im Schweizer öV bedeutend besser als in anderen europäischen Ländern.»

In Sachen Angebotsqualität punktet die Schweiz vor allem mit einer hohen Netz- und Angebotsdichte sowie einer herausragenden Pünktlichkeit. Und nicht zuletzt ist der integrierte Ansatz ein zentrales Merkmal des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz: «die Reiseangebote gehen von Tür zu Tür und die Kundinnen und Kunden benötigen nur ein einziges Ticket», erklärt Martin Candinas. Ein Blick auf die europäische öV-Landkarte zeigt, dass das bei Weitem keine Selbstverständlichkeit ist.

Setzt man die Qualitätsindikatoren des Angebots ins Verhältnis zu den Preisen, zeigt sich, dass die Schweiz im Vergleich zu den anderen Ländern ein außerordentlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Trotz der sehr hohen Qualität sind die Preise für viele der betrachteten Reisetypen vergleichsweise günstig oder liegen im Mittelfeld.

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Quelle: LITRA

Niederösterreich Bahnen: Starkes Jahr trotz Sturm und Hochwasser

Die Niederösterreich Bahnen ziehen für das abgelaufene Jahr 2024 ungeachtet der schwierigen Wetterbedingungen eine sehr positive Bilanz. 1,323 Millionen Fahrgäste haben die sechs Bahnen und zwei Seilbahnen im vergangenen Jahr genutzt. Trotz Sturmtiefs im Januar und Hochwasser im September und den daraus resultierenden massiven Schäden an der Infrastruktur entspricht das nur einem Minus von zwei Prozent.

„Ohne diese Ereignisse wäre 2024 das mit Abstand fahrgaststärkste Jahr in der Geschichte der Niederösterreich Bahnen geworden. Bis zum Hochwasser Mitte September lagen die Fahrgastzahlen noch vier Prozent über jenen von 2023. Das zeigt deutlich, dass unsere vielfältigen, bedarfsorientierten Angebote richtungsweisend sind und der stetig steigenden Nachfrage entsprechen. Mit mehr Zügen, modernen Bahnhöfen, schnelleren Verbindungen und besseren Angeboten haben wir den öffentlichen Verkehr Niederösterreichs in Alltag und Freizeit auf eine neue Ebene gehoben.“

NÖ Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer

So war etwa die Bergstrecke der Mariazellerbahn bis 25. Januar 2024 gesperrt. Grund war Sturm Zoltan, der rund um Weihnachten 2023 über das Land gefegt war. Knapp 85 Bäume stürzten in Folge um und beschädigten die Oberleitung samt mehrerer Masten und Ausleger zwischen Laubenbachmühle und Mariazell schwer. Im September hatte dann das Hochwasser Niederösterreich fest im Griff. Das gesamte Bundesland wurde für drei Wochen zum Katastrophengebiet erklärt. Mit Ausnahme der Wachaubahn, die im Hochwasserverkehr unterwegs war, stand bei den Bahnen und Seilbahnen der Betrieb für mehrere Tage still. Insbesondere die Mariazellerbahn wurde an vielen Stellen mit voller Wucht von den Überschwemmungen getroffen. Insgesamt sieben Wochen war die Strecke von St. Pölten bis Mariazell ganz oder abschnittsweise gesperrt und musste im Schienenersatzverkehr bedient werden.

„Die Mitarbeiter der Niederösterreich Bahnen haben 2024 wirklich Großartiges geleistet, um trotz der schwierigen Bedingungen den Betrieb im Sinne der Fahrgäste in gewohnt hoher Qualität anbieten zu können. Und ich möchte mich auch bei den Fahrgästen bedanken, die unseren Bahnen auch in den herausfordernden Zeiten die Treue gehalten und das hervorragende Ergebnis möglich gemacht haben“, so LH-Stellvertreter Udo Landbauer.

Die Niederösterreich Bahnen sind mit sechs Bahnen und zwei Seilbahnen Teil der NÖVOG, dem größten Mobilitätsanbieter für Alltag und Freizeit des Landes Niederösterreich. Unter dem blau-gelben Dach der NÖVOG stehen neben Mariazellerbahn, Waldviertelbahn, Wachaubahn, Reblaus Express, Citybahn Waidhofen, Schneebergbahn, Gemeindealpe Mitterbach und Schneeberg Sesselbahn auch die Regionalbuslinien und bedarfsgesteuerten Verkehre in Niederösterreich.

Quelle: NÖVOG

VDV und ver.di präsentieren gemeinsames ÖPNV-Zielbild

In einem mehrmonatigen gemeinsamen Prozess haben hochrangige Vertreter des Branchenverbands VDV und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ein Zielbild für den ÖPNV in Deutschland bis 2035 erarbeitet und abgestimmt. Aus Sicht der Akteure ist dies ein wichtiges Signal und ein relevanter Beitrag für die dringend zu führende politische und gesamtgesellschaftliche Debatte um ein zukunfts- und leistungsfähiges sowie attraktives ÖPNV-Angebot für Fahrgäste und Beschäftigte. Unter den Überschriften „Qualität und Angebot“, „Qualität der Arbeit“ sowie „Finanzierung und Regulierung“ vereint das Papier die Perspektiven der Branche und der Beschäftigten.

Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di:

„Deutschland ist auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen. Mit Bussen und Bahnen fahren die Menschen zur Arbeit, zur Schule, zum Sport und auch am späten Abend noch nach Hause. Aber sie müssen sich auf das Angebot verlassen können. Um das zu gewährleisten, sind wir auf die zahlreichen engagierten Beschäftigten angewiesen. Wir wollen sie halten und wir wollen einsatzfreudigen Nachwuchs gewinnen, dafür brauchen wir gute Arbeitsbedingungen, eine angemessene und attraktive Vergütung und ein modernes Arbeitsumfeld.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann:

„Wir befinden uns als Branche in einer herausfordernden Transformation: Die Finanzierung des Betriebs ist zunehmend schwierig, notwendige finanzielle Mittel in ausreichender Höhe für dringende Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen sind nicht in Sicht. Gleichzeitig soll und muss der ÖPNV wichtige gesellschaftliche Ziele im Bereich der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes erfüllen. Das erhöht den Druck auf die Verkehrsunternehmen und ihre Beschäftigten immens. Damit die Branche den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden kann, braucht es politisch verlässliche Lösungen und starke Partnerschaften.“

Der VDV und ver.di machen im Rahmen des gemeinsamen Zielbilds deutlich, dass der ÖPNV in Deutschland leistungsstark und attraktiv sein muss, um im Sinne der Daseinsvorsorge und des Klimaschutzes einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag leisten zu können. Dafür werden qualitativ hochwertige und sozial verträgliche Angebote und entsprechende Rahmenbedingungen benötigt. Dies ist nur möglich, wenn die verantwortlichen politischen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen sich klar und eindeutig zu einem starken und zukunftsfähigen ÖPNV bekennen und diesen auch planbar und nachhaltig finanzieren. „Der ÖPNV ist mehr als ein Mobilitätsangebot. Er ist Garant für soziale Teilhabe, gelebten Klimaschutz und ein essenzieller Bestandteil einer stabilen Daseinsvorsorge in einer funktionierenden, demokratischen Gesellschaft. Um diese Funktion zu erfüllen, brauchen wir von den politisch Verantwortlichen verlässliche und planbare Rahmenbedingungen, vor allem bei der Finanzierung“, so Behle und Wortmann abschließend.

Das gemeinsame Zielbild von VDV und ver.di finden Sie hier zum Download.

Quelle: VDV