DB Regio AG verteidigt Sauerlandnetz

Die zuständigen Gremien vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) haben beschlossen, dass im Sauerlandnetz die Verkehrsleistungen nach gewonnener Ausschreibung bei der DB verbleiben sollen, die das Netz bereits heute betreiben. Auch die Linie RB43 (Dortmund – Dorsten), die heute von der Nordwestbahn betrieben wird, wird somit künftig wieder von der DB Regio AG betrieben. Die Bieter seien bereits über die Entscheidung informiert worden, teilte der für die europaweite Ausschreibung federführende NWL heute mit.
Die drei Aufgabenträger hatten im Oktober 2012 die europaweite Ausschreibung mit Betriebsaufnahme im Dezember 2016 (bzw. bei der RB 43 bereits im Dezember 2015) und einer Vertragslaufzeit von 12 Jahren gemeinsam gestartet. Die Verkehrsleistung im Sauerlandnetz wurde dabei in zwei Lose aufgeteilt. Dabei umfassen die beiden Lose die folgenden Linien:
Los 1
RE 17 Hagen – Kassel-Wilhelmshöhe
RE 57 Dortmund – Winterberg / Brilon Stadt
Los 2
RB 43 Dortmund – Dorsten
RB 52 Dortmund – Lüdenscheid
RB 53 Dortmund – Iserlohn
RB 54 Unna – Neuenrade

BEG und DB Regio unterzeichnen dritten bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrag

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, und DB Regio Bayern haben gestern den dritten bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrag (VDV) unterzeichnet. Im Auftrag des Freistaats wird DB Regio im ersten Jahr 29,3 Millionen Zugkilometer fahren – etwa ein Viertel der heutigen Leistungen im bayerischen Nahverkehr. Ein Drittel davon sind elektrische Leistungen, zwei Drittel dieselbetriebene Leistungen, davon wiederum etwa die Hälfte Neigetechnikverkehre.
Der erste bayernweite VDV war 1996 mit der DB abgeschlossen worden, als der Freistaat die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr vom Bund übernahm. Der zweite VDV endet nach einer Laufzeit von zehn Jahren am 31. Dezember 2013. Der neue, nunmehr dritte Vertrag tritt 2014 in Kraft, läuft 2023 aus und beinhaltet alle bisher nicht im Wettbewerb gefahrenen Netze. Ausgenommen sind die im zweiten VDV noch länger enthaltenen S-Bahnen in München und Nürnberg (bis Ende 2017) sowie das Netz der Südostbayernbahn (SOB, bis Ende 2016).
Wegen der Knappheit der für den Regionalverkehr zur Verfügung stehenden Finanzmittel bleibt das Angebot weitgehend beim Status quo. Die Fahrpläne ändern sich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 allenfalls im Minutenbereich. „Mit dem neuen Vertrag gelingt es uns, das erreichte Niveau zu halten. In einigen Bereichen wird es Verbesserungen geben. Neufahrzeuge und optimierte Fahrpläne werden wir aber erst im Rahmen der einzelnen Wettbewerbsprojekte umsetzen können – die Finanzierbarkeit vorausgesetzt“, betont Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG.

Alle Leistungen bis 2023 im Wettbewerb vergeben

Schon der 2003 abgeschlossene zweite VDV mit seinen anfangs rund 90 Millionen Zugkilometern pro Jahr ermöglichte es dem Freistaat, während der Laufzeit zahlreiche Netze aus dem Gesamtpaket herauszulösen und im Wettbewerb zu vergeben. „Prämisse des zweiten VDV war seinerzeit, etwa ein Drittel der Leistungen in den Wettbewerb zu geben. Diese Vorgabe haben wir weit übertroffen“, so Czeschka. 2014 wird von insgesamt 121 Millionen Zugkilometern pro Jahr schon die Hälfte (rund 59 Millionen Zugkilometer) im Wettbewerb gefahren werden. Die Zahlen verdeutlichen, dass die BEG bei einer ihrer Hauptaufgaben – der Organisation von Wettbewerb im bayerischen Regionalverkehr – in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich gewesen ist. „Bis Ende 2023 werden wir die gesamten bayerischen Regional- und S-Bahn-Leistungen mindestens einmal komplett ausgeschrieben haben“, betont Czeschka. „Daher ist der dritte VDV auch der letzte bayernweite Vertrag mit DB Regio.“

Verbessertes Qualitätsmanagement

Die Anforderungen an die Qualität liegen im dritten VDV leicht über dem heutigen Niveau, da einzelne Standards aus heutigen Wettbewerbsprojekten auch im neuen bayernweiten Vertrag angewendet werden. „Die in den letzten Jahren über Pönalemittel kofinanzierten Qualitätsprojekte haben wir jetzt im Vertrag festgeschrieben“, erklärt Czeschka. Dazu gehören u. a. die verbesserte Kundeninformation im Störungsfall durch eigens für diesen Zweck eingesetzte Mitarbeiter direkt in der Transportleitung, eine optimierte Baustellenkommunikation und der Einsatz von technischen Zugbegleitern, die auftretende Probleme bei der Energieversorgung, Klimaanlagen, Beleuchtung, WCs und Anzeigen noch während der Zugfahrt beheben.
„Die Kapazitäten werden teilweise ausgeweitet, um für stark besetzte Züge zusätzliche Plätze bereitzustellen“, zählt Czeschka weitere Verbesserungen auf. „Geringere Platzkapazitäten als vertraglich vereinbart werden jetzt ausnahmslos mit Strafzahlungen belegt. Und in allen Teilnetzen haben wir die Zugbegleitquoten auf dem Status quo festgeschrieben und werden künftig Abweichungen ebenfalls pönalisieren.“ Neue Konzepte für die Leitstelle und das Störfallmanagement sollen für eine effektivere Disposition sorgen, sodass im Problemfall schneller reagiert werden kann. Zudem werden alle Netze in das bayernweit einheitliche Qualitätsmesssystem der BEG integriert. Während bisher im Qualitätsranking der BEG nur die im Wettbewerb ausgeschriebenen Netze gelistet waren, werden künftig alle Netze im Regionalverkehr nach einem einheitlichen Prinzip getestet und kontrolliert. Bei guten Leistungen erhalten die Unternehmen einen Bonus, bei schlechten Leistungen müssen sie Strafe zahlen. „Dadurch steigt der Anreiz, den Fahrgästen eine hohe Qualität zu bieten“, so Czeschka.

Vorgaben zum Fahrzeugeinsatz ermöglichen Flexibilität

Im Rahmen von Wettbewerbsprojekten fordert die BEG meist Neufahrzeuge. Die jüngeren Fahrzeuge der dadurch freigesetzten Flotten sollen im dritten VDV die bis zu vierzig Jahre alten DB-Regio-Wagenzüge ersetzen. Neufahrzeuge werden erst im Rahmen künftiger Ausschreibungen vorgeschrieben. Auch werden nur solche Fahrzeuge mit Fahrgastinformationssystemen nachgerüstet, die noch für einen längeren Einsatz vorgesehen sind. „Aufgrund der knappen Finanzmittel haben wir bei der Vertragsgestaltung hinsichtlich der eingesetzten Fahrzeuge vor allem Flexibilität groß geschrieben“, sagt Czeschka.

Ablauf des Verfahrens

Zum Abschluss des bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrages hatte die BEG im europäischen Amtsblatt im Januar 2009 ein Interessensbekundungsverfahren über die nicht im Wettbewerb vergebenen Netze veröffentlicht. Alle Unternehmen konnten so Interesse an der Übernahme der Dienstleistungen signalisieren. Nur DB Regio hat eine Interessensbekundung abgegeben. Czeschka: „Das können wir nachvollziehen, denn bis heute hat kein anderes Verkehrsunternehmen die nötigen Ressourcen, von einem Tag auf den anderen eine solch umfangreiche Verkehrsleistung zu erbringen.“
Mit dem jetzt erzielten Vertragsergebnis wird zum einen ein qualitativ hochwertiger Regionalverkehr für die kommenden zehn Jahre sichergestellt, zum anderen kann die BEG ihre bewährte und konsequente Wettbewerbspolitik durch die sukzessive Ausschreibung aller Teilnetze fortsetzen.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie plant, kontrolliert und finanziert die BEG den Regional- uns S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehört dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Auftrag erhält das Verkehrsunternehmen, welches das beste Angebot im Hinblick auf Qualität und Preis abgibt. Dadurch konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

Tide Buss und ATRON starten eTicketing

Tide ist mit über 1.400 Fahrzeugen eines der größten Busunternehmen in Norwegen und Dänemark. Das Unternehmen betreibt in Norwegen unter anderem die Expressbusse „Kystbussen“ zwischen Bergen und Starvanger und die Flughafenbusse „Flybussen“ zwischen dem Flughafen Bergen und Flesland.
Im Herbst 2013 wird ATRON die 40 Busse der Linien von Kystbussen und Flybussen mit einem leistungsstarken eTicketing-System ausstatten. Zusätzlich zum Ticketverkauf in den Fahrzeugen installiert ATRON für die Flughafenlinie in Bergen eTicketing fähige Automaten der neuesten AFA 470 Serie. Das moderne
Hintergrundsystem ermöglicht dabei auch im Marketing völlig neue Möglichkeiten.
Neben der Platzierung von Werbung im Automatendisplay und auf der Chipkarte ist auch eine Anbindung an Loyality-Programme verschiedener Fluggesellschaften möglich. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit ATRON Fahrzeugrechnern und freuen uns, dass in Kürze das neue Ticketing-System samt der Automaten in Betrieb gehen wird“, so Roger Harkestand, CEO von Tide Buss, nach der Systemabnahme im Juli 2013. Auch Senior Projektleiter Arno-Alexander Filbig von ATRON freut sich bereits auf kommende Projekte: „Wir sind stolz Tide Buss auch zukünftig als Partner zur Seite stehen zu dürfen.“

Keine Pkw- und Busmaut nach der Wahl – bdo begrüßt deutliche Ansage der Bundeskanzlerin – bdo-Wahlprüfsteine zeigen klare Ablehnung für Maut-Erweiterung

Der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat die klare Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im TV-Duell an eine Ausdehnung der Maut über den Lkw hinaus begrüßt. Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte sich zwar für eine Erweiterung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen ausgesprochen aber gesagt, für Busse wolle er keine Maut. Damit ist eine zusätzliche Maut für weitere Verkehrsträger nach der Bundestagswahl ausgeschlossen. „Wir freuen uns, dass in beiden großen Volksparteien eine Pkw- und Busmaut abgelehnt wird“, sagte die bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Dirk Fischer hatte sich auf die Frage des bdo hin entsprechend zum Thema Maut geäußert. In den Verhandlungen zur Novelle des Personenbeförderungsgesetzes „konnte eine Busmaut verhindert werden“, so Fischer. „Hierzu stehen wir auch weiterhin.“ In der SPD-Antwort auf die bdo-Wahlprüfsteine heißt es: „Wir haben auf die Forderung nach einer Mautpflicht verzichtet.“ Die Antwort der Liberalen lautete: „Die Einführung einer Mautpflicht für den Verkehrsträger Omnibus lehnt die FDP ab.“

Stuttgarts neue Stadtbahnen kommen in den Linieneinsatz

Stuttgarts neue Stadtbahnen sind für den Linienverkehr freigegeben. Das Regierungspräsidium erteilte nach Prüfung der umfangreichen Unterlagen die Genehmigung für den Linienbetrieb. Seit 29. August 2013 sind die ersten Bahnen auf der Stadtbahnlinie U8 zwischen Vaihingen Bahnhof und Ostfildern unterwegs.
Zunächst werden die Bahnen als Verstärker eingesetzt; dieses Vorgehen hat sich in den letzten Jahren bewährt, wenn es um die Einführung neuer Fahrzeugtechnologien ging. Auch die generalsanierten Stadtbahnen wurden anfangs als Verstärker eingesetzt. Durch den Zwischentakt haben Fahrgäste dann kein zeitliches Problem, sollten beim Test im rauen Linieneinsatz unerwartet Probleme auftauchen. Schließlich, so Projektleiter Sebastian Lucke, könnten keine noch so vielen Testfahrten bis hin zur Belastungsgrenze der Fahrzeuge den ständigen Fahrgastwechsel im Echtbetrieb abbilden.

Steffen Lehmann für weitere fünf Jahre an der MDV-Spitze bestätigt

Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) haben Steffen Lehmann für weitere fünf Jahre als Geschäftsführer bestellt. Damit steht Lehmann bis 2019 an der Spitze der Verbundgesellschaft. Obwohl seine erste Amtsperiode, die im Sommer 2009 begann, erst im August des kommenden Jahres ausläuft, wurde die Wiederbestellung des 45jährigen bereits jetzt manifestiert. Das ist als klarer Beweis zu werten, dass Lehmann bisher die richtigen Akzente gesetzt hat und seine Arbeit bei allen 25 Verbundgesellschaftern Anklang findet.
„Ich freue mich über das in mich gesetzte Vertrauen und die damit verbundene Chance, an der Spitze des MDV das Nahverkehrssystem in Mitteldeutschland weiter für die Zukunft gestalten zu können“ kommentiert Lehmann seine Wiederwahl. „Die Arbeit mit den Aufsichtsgremien des Verbundes und auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle schätze ich sehr. Ohne das Engagement aller Akteure wäre es nicht möglich, große Themen und Aufgaben mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Interessenlagen und noch dazu über mehrere Ländergrenzen hinweg so zu bewegen, wie uns das bisher gelungen ist.“
In den zurückliegenden Jahren seiner Geschäftsführertätigkeit wurden unter anderem technische Projekte wie die Einführung elektronischer Zahlungssysteme und der handybasierte Auskunfts- und Ticketdienst easy.GO verbundweit eingeführt. Auch ein neues Tarifsystem mit individuelleren Fahrkartenangeboten wurde entwickelt. Im Ergebnis dieser und weiterer Projekte stiegen die Fahrgastzahlen und Erlöse im MDV kontinuierlich, so dass trotz Einschnitte der öffentlichen Hand keine wesentlichen Verkehrsleistungen reduziert werden mussten.
Mit der erfolgreichen Akquise von Fördermitteln im Rahmen des EFRE-Projektes beginnt derzeit auch die  Erneuerung und der Ausbau zahlreicher technischer Systeme und die Verbesserung der Fahrgastinformation

Mainz ist schon seit Langem überall!

„Mainz ist schon seit Langem überall!“ Mit diesen Worten geht der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky am 2. September 2013 in die Sitzung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags nach Berlin. Unter der Überschrift „Konsequenzen der aktuellen Situation der Deutschen Bahn AG für die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs in Deutschland“ fordert das Parlament Rechenschaft für das Versagen des Managements. Nicht nur Fahrdienstleiter, auch Lokomotivführer und Zugbegleiter fehlen bei der DB. Bundesweit gibt es 1 000 Lokomotivführer zu wenig, alleine bei der DB fehlen 800. „So haben beispielsweise viele unserer Kollegen aus Bayern schon zum Münchner Oktoberfest ihre Jahresarbeitzeit erreicht und müssen trotzdem noch Überstunden machen“, so Weselsky. Im Durchschnitt schleppen die Lokomotivführer 150 Überstunden vor sich her, Jahr für Jahr steigert sich diese Zahl.

Verschleiß der Infrastruktur nimmt zu

Der Verschleiß der Verkehrsinfrastruktur bedroht die Wettbewerbsfähigkeit Hessens. „Weil für den Erhalt der Straßen nicht mehr genügende Finanzmittel bereit stehen, könnten auf Straßen und Schienen in wenigen Jahren unerwartete Engpässe entstehen“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs, bei der Veranstaltung „Infrastruktur – Wege für Morgen: Die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur-finanzierung – Herausforderungen und Perspektiven“ in der IHK Frankfurt am Main.
„Deutschland investiert seit Jahren zu wenig in seine Verkehrsnetze!“  sagte Prof. Dr. Müller. Die Auslastung der Verkehrsinfrastruktur ist in Hessen sehr hoch, denn Hessen ist auf Grund seiner zentralen Lage Deutschlands Transitland Nummer eins. „Dies zeigt sich am Zustand der Verkehrsinfrastruktur. Bedingt wird dies durch ein zu knappes Budget in den Verkehrshaushalten von Bund und Ländern und einem bisher nicht vorhandenen Lebenszyklusgedanken in Bezug auf die Infrastruktur.“ Es fehle an einem konsistenten Zielsystem im Bundesverkehrswegeplan sowie an langfristigen und innovativen Finanzierungsmechanismen.
„Je nach Prognose ist mit einem Wachstum des Verkehrsaufkommens in Hessen von 50 bis 70 Prozent in den kommenden Jahren zu rechnen“, so Matthias Gräßle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs. „Nur wenn wir es schaffen, ausreichende Mittel für die Infrastruktur bereitzustellen, werden Deutschland und mithin Hessen ihren Platz im internationalen Vergleich beibehalten können.“ Besonders virulent werde diese Situation nach 2019, denn dann entfielen die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Dies stelle Kommunen und Kreise vor weitere Herausforderungen. „Wir brauchen langfristige Finanzierungsstrategien für die Verkehrsinfrastruktur!“
Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, betonte die Bedeutung des Verkehrsträgers Schiene: „Deutschlands Schienenwege sind die Lebensadern der Industrie und bilden das Rückgrat für den Export. Das Schienennetz ist somit ein wichtiger Standortfaktor im internationalen Wettbewerb. Vor allem an der Bahn-Anbindung der norddeutschen Seehäfen wird sich zeigen, wie nachhaltig wir das Wirtschafts- und Verkehrswachstum der Zukunft gestalten."
„Unsere wirtschaftlich erfolgreiche Region FrankfurtRheinMain lebt von der tagtäglichen Mobilität von Millionen Menschen. Eine gut funktionierende ÖPNV-Infrastruktur ist hierfür eine absolut kritische Bedingung. Um die Finanzierung auch in Zukunft zu gewährleisten, braucht es den Bund und die Länder als starke Partner der Kommunen“, sagte Michael Budig, Vorsitzer der Landesgruppe Hessen im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, als Kooperationspartner der Veranstaltung.

Erneut mehr Fahrgäste im VRS unterwegs

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 verzeichnete der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erneut einen deutlichen Zuwachs bei Fahrten und Einnahmen. Rund 263 Mio. Fahrgäste waren im ersten Halbjahr mit Bussen und Bahnen unterwegs, dies entspricht im Vorjahresvergleich einem Plus von knapp 1,4%. Gleichzeitig stiegen die Tariferlöse der Verkehrsunternehmen auf 288,4 Mio. Euro – dies bedeutet ein Umsatzplus von über 4,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Wir sind mit der Fahrgast- und Umsatzentwicklung sehr zufrieden. Der Trend zum Umstieg auf öffentliche Nahverkehrsmittel im Ballungsraum Köln/Bonn hält weiterhin an. In den vergangenen Jahren konnten besonders im Bereich der Zeitkarten immer mehr Fahrgäste gewonnen werden", bilanziert VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag. Bei den JobTickets stiegen die Fahrgastzahlen um rund 4%, bei den SchülerTickets um rund 3% – und dies trotz leicht rückläufiger Schülerzahlen. Im Bereich des Aktiv60Tickets konnten sogar knapp 5,9% mehr Fahrgäste verzeichnet werden. Einziger Wehrmutstropfen: Die Fahrgastzahlen im Bereich des Bartarifes (der Einzel-, 4er- und MonatsTickets) gingen um rund 2% leicht zurück.
Gestützt wird das Ticketsortiment des VRS zudem seit Ende 2012 durch die 4er- und MonatsTickets MobilPass („Sozialtickets"), die in allen VRS-Preisstufen erhältlich sind. Monatlich werden etwa 40.000 4er- und 39.000 MonatsTickets MobilPass durch einkommensschwache Einwohner des Verbundgebiets nachgefragt, Tendenz steigend. Besonders positiv: Außerhalb Kölns und Bonns wurde ein solches Angebot erstmals eingeführt, etwa 13% der Berechtigten verfügen bereits jetzt über einen entsprechenden Berechtigungsausweis. Diese Erfolgszahlen sind auch auf die gute Unterstützung der Sozialämter und JobCenter zurückzuführen.

Deutsche Bahn und Bombardier unterzeichnen Vertrag über Fahrzeuge im Wert von 216 Millionen Euro

Die Deutsche Bahn AG hat an Bombardier Transportation einen Auftrag über die Lieferung von 18 elektrischen Doppelstock-Triebzügen für den Regionalverkehr vergeben. Das Investitionsvolumen beträgt rund 216 Millionen Euro. Die neuen Züge sollen ab Dezember 2016 auf den Strecken Augsburg – Treuchtlingen – Nürnberg und Treuchtlingen – Ingolstadt – München zum Einsatz kommen.

„Unsere konsequenten Investitionen in neue Schienenfahrzeuge zeigen nachdrücklich, dass wir unser Unternehmen für die künftigen Anforderungen der Verkehrsmärkte stärken“, so Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn.

„Unsere modernen und umweltschonenden BOMBARDIER TWINDEXX Vario Züge können dem jeweiligen Fahrgastaufkommen flexibel angepasst werden. Sie schaffen damit Mehrwert für unseren Kunden Deutsche Bahn und leisten einen wichtigen Beitrag für einen effektiven Regionalverkehr“, sagt Dr. Lutz Bertling, Präsident Bombardier Transportation.

Die drei neuen 4-teiligen und fünfzehn 6-teiligen TWINDEXX Vario Doppelstock-Triebzüge der Generation Do2010 setzen sich aus jeweils zwei Triebwagen und zwei beziehungsweise vier Mittelwagen zusammen und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Besonderes Augenmerk wurde auf eine attraktive Ausstattung für die Kunden gelegt, zum Beispiel durch komfortable Sitzabstände, breite Türen und viel Stauraum.
Der Auftrag bei Bombardier ist ein Abruf aus dem seit 2008 laufenden Rahmenvertrag. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt bestellten variablen Doppelstockwagen auf 392.