KVB, VRS und cambio erweitern das MultiTicket

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) bauen ihr Angebot in der Multimodalität weiter aus und entwickeln die VRS-Chipkarte zur Mobilitätskarte. Ab Montag, 16. Oktober, können alle VRS-Abokunden mit der Chipkarte, auf der sich MonatsTicket, JobTicket oder eines der anderen Zeittickets befindet, auch die Autos des CarSharing-Anbieters cambio öffnen. Nach der erfolgreichen Einführung und Etablierung des Leihradangebotes KVB-Rad, wird die Funktion dieses (((e-Tickets um einen weiteren wichtigen Baustein erweitert und damit weiter zur Mobilitätskarte ausgebaut. Erstmals in Nordrhein-Westfalen ist die CarSharing-Nutzung mit einer Chipkarte des ÖPNV und gleichzeitigem kombinierten Rabatt möglich. Bereits seit 2015 können die Nutzer der KVB-Räder diese in Köln mit der Chipkarte des VRS ausleihen und die erste halbe Stunde kostenfrei radeln. Auch hier nahmen KVB und VRS eine Vorreiterrolle in Deutschland ein.

VRR beschließt Förderkatalog 2018

71 Investitionsvorhaben mit einem Zuwendungsvolumen von rund 67 Millionen Euro wurden angemeldet und sind aus Sicht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) grundsätzlich förderfähig: Der VRR-Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 11. Oktober den jährlichen Förderkatalog mit Maßnahmen zur Verbesserung der Nahverkehrsinfrastruktur nach § 12 ÖPNV-Gesetz NRW beschlossen. Wie auch in den Vorjahren hatte der VRR Anfang dieses Jahres alle Kommunen und Verkehrsunternehmen im Verbundraum aufgefordert, Investitionsvorhaben zur Verbesserung der Nahverkehrsinfrastruktur anzumelden, die im kommenden Jahr begonnen werden können.
Insgesamt 71 Investitionsvorhaben gingen daraufhin beim VRR ein und  alle gemeldeten Maßnahmen konnten im Förderkatalog 2018 berücksichtigt werden. Mit dem Beschluss des Förderkatalogs sind alle Antragsteller (Kommunen und Verkehrsunternehmen) nun aufgefordert, ihren konkreten Finanzierungsantrag für die von ihnen gemeldeten Maßnahmen bis zum Ende des Jahres einzureichen. Der VRR prüft dann diese Finanzierungsanträge in zuwendungstechnischer Hinsicht und stellt abschließend die Höhe der Zuwendung fest. Nach Vorliegen der Bewilligungsvoraussetzungen übersendet er dann den Zuwendungsbescheid an die antragstellende Gemeinde oder das Verkehrsunternehmen. Das Zuwendungsvolumen für sämtliche Maßnahmen beträgt rund 67 Millionen Euro.
Informationen zur Beschlussvorlage und den Förderkatalog 2018 finden Sie unter: http://zvis.vrr.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=1800

U-Bahn-Erweiterung in Hamburg

In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts baute die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) letztmals eine komplett neue U-Bahn-Werkstatt. Mit der Betriebswerkstatt in Farmsen reagierte das Unternehmen damals auf den umfangreichen Netzausbau in der Nachkriegszeit und die damit stark ansteigende U-Bahn-Flotte in Hamburg. Gestern legten Verkehrssenator Frank Horch und Jens-Günter Lang, Technikvorstand der HOCHBAHN, den Grundstein für einen neuen Werkstattstandort in Billstedt. Östlich der Haltestelle Legienstraße entstehen derzeit im Gleisbereich eine komplett neue Werkstatt und eine Waschstraße für U-Bahnen. Mit der Hauptwerkstatt in Barmbek und der Betriebswerkstatt am Standort Farmsen verfügt die HOCHBAHN künftig über drei moderne Werkstattkomplexe für Reparaturen, Wartung, Instandhaltung und Pflege der mittlerweile 250 Fahrzeuge umfassenden U-Bahn-Flotte.

OLG Düsseldorf: Produktspezifische Ausschreibung erlaubt

Ein Auftraggeber darf ein bestimmtes Produkt ausschreiben, wenn dies durch den Auftragsgegenstand sachlich gerechtfertigt ist (OLG Düsseldorf, 31.05.2017, VII-Verg 36/16, Verg 36/16).

Weiterhin im Einzelfall entscheiden

Das Vergaberecht regelt nicht, was der Auftraggeber beschafft, sondern nur die Art und Weise. Die Bundeswehr beschaffte Drohnen des Typs Heron TP als Nachfolgesystem der bisher genutzten Drohnen eines Herstellers. Sie führte keine Verhandlungen mit anderen Herstellern. Das OLG Düsseldorf hält das für sachlich gerechtfertigt und zulässig. Ein Auftraggeber dürfe sich für die Beschaffung eines bestimmten Produktes entscheiden, wenn er damit Risikopotenziale wesentlich verringere und den sichersten Weg wähle.

Ohne Rüge zur Vergabekammer

Bieter müssen einen Verstoß gegen Vergabevorschriften innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen beim Auftraggeber rügen. Nur dann steht ihnen der Weg zu Nachprüfungsinstanzen offen. Gibt ein Auftraggeber vorher zu erkennen, er werde ohenhin an seiner Entscheidung festhalten, ist eine Rüge reine Förmelei und entbehrlich.

Den Volltext finden sie” hier

Autorin: Dr. Ute Jasper, Leiterin der Praxisgruppe „Öffentlicher Sektor und Vergabe“ und Gesa Johanna Krohn, Sozietät Heuking Kühn Lüer” Wojtek

WBO kritisiert “Systemwechsel in der ÖPNV-Finanzierung” Baden-Württembergs

Die gestern vom Landtag beschlossene Kommunalisierung der Ausgleichsleistungen im Ausbildungsverkehr hat für den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. (WBO) einen bitteren Beigeschmack. Mit der Übertragung der Ausgleichleistungen im Ausbildungsverkehr auf die Stadt- und Landkreise wird laut WBO das im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) verankerte Gleichgewicht zwischen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen verschoben. Die Möglichkeit, Verkehrsleistungen in unternehmerischer Initiative zu erbringen, werde weiter eingeschränkt. Die Folge sei ein Systemwechsel, weg von der Ausrichtung auf die Unternehmen hin zur Steuerung des ÖPNV durch die öffentliche Hand. Für kommunale Verkehrsunternehmen könne dies vielleicht bedeutungslos sein; für viele private Unternehmer werde es zur Existenzfrage.

NRW geht voran: Schulterschluss der Bahnunternehmen

Der Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen wird immer bunter. Durch den europaweiten Wettbewerb hat sich eine große Betreibervielfalt auf der Schiene entwickelt, die sich in den nächsten Jahren durch Betreiberwechsel bei RRX und S-Bahn Rhein-Ruhr noch einmal verstärken wird. Um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, suchen sieben nordrhein-westfälische Bahn-Wettbewerber nun im Sinne der Fahrgäste einen neuen Schulterschluss in der Brancheninitiative „Agenda Bahnen NRW“.
Mit Abellio, DB Regio NRW, National Express, NordWestBahn, Regiobahn, WestfalenBahn sowie der Keolis-Marke eurobahn haben sieben Eisenbahnverkehrsunternehmen die „Agenda Bahnen“ im Beisein von Verkehrsminister Hendrik Wüst unterzeichnet. Die Bahnunternehmen hätten verstanden, dass es an der Zeit sei, sich nicht mehr ausschließlich als Konkurrenten, sondern auch als Partner und gemeinsame Gestalter des Marktes zu sehen, begrüßt Wüst die neue Initiative.

Flexibles Ticketing in Schweinfurt

Bis vor kurzem lösten die Schweinfurter beim Einstieg in den Bus noch Blockfahrscheine – seit August sind sie mit einem der modernsten E-Ticketing-Systeme des Landes unterwegs. Dank der neuen Flexikarte haben Kunden die maximale Flexibilität bei voller Kostenkontrolle, egal ob sie den Bus nur einmal im Monat benutzen oder täglich fahren. Chipkarte beim Einstieg auf das Lesegerät legen, Signalton abwarten, fertig. Kein Suchen nach Kleingeld mehr, kein Warten bis der Fahrschein ausgestellt ist.
Als Lesegerät kommt in den 52 von den Stadtwerken Schweinfurt eingesetzten Bussen der Bordrechner IVU.ticket.box zum Einsatz. Er erfasst zugleich die Fahrzeugdaten und überträgt sie an die Leitstelle, die ebenfalls neu aufgebaut wurde. Dort überwachen die Disponenten jetzt mithilfe von IVU.fleet den Verkehr. Parallel versorgt das Fahrgastinformationssystem IVU.realtime die Haltestellenanzeiger mit aktuellen Abfahrtszeiten. Automatisierte Schnittstellen binden das System nahtlos an die Abonnementabwicklung und Buchhaltung von Lufthansa Industry Solutions an. Ein eng verzahntes System aus IVU.fare und Patris-Office erfasst automatisch, wie oft ein Fahrgast unterwegs war, und berechnet den rabattierten Preis.

Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung des Jenaer Nahverkehrs

Strom umweltfreundlich erzeugen und direkt verbrauchen – darauf setzt künftig der Jenaer Nahverkehr. Derzeit lassen die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck auf dem Betriebshofgelände in Burgau eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung des Jenaer Nahverkehrs errichten. Dafür werden auf den Dächern der Bahn- und Busabstellhallen Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 200 Kilowatt peak und einer Gesamtfläche von 1.200 Quadratmetern installiert. Die Anlage wird jährlich etwa 168.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, der direkt vor Ort verbraucht wird. Damit kann der Jenaer Nahverkehr rund 15 Prozent seines Betriebsstrombedarfes über Eigenerzeugung abdecken. Zum Vergleich: Die erzeugte Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 90 Jenaer Haushalten.

Vier neue Fahrzeuge für die Odenwaldbahn

Ab dem Fahrplanwechsel, dem 10 Dezember 2017, werden vier fabrikneue Dieseltriebwagen des Typ Lint 54 die Fahrzeugflotte auf der Odenwald- und Pfungstadtbahn ergänzen. Jedes der neuen von der Betreiberin VIAS der Odenwald- und Pfungstadtbahn erworbenen Fahrzeuge verfügt über 165 Sitzplätze und den im RMV üblichen Komfortmerkmalen wie Klimaanlage, optische und akustische Fahrgastinformation sowie die Möglichkeit zum barrierefreien Ein- und Ausstieg. In die vier neuen Fahrzeuge werden insgesamt rund 16 Millionen Euro investiert. Die VIAS fährt für den RMV auf ihren Strecken regelmäßig Spitzenwerte in der Kundenzufriedenheit ein.
Die vier neuen Dieseltriebwagen ergänzen die bestehende Fahrzeugflotte vom Bautyp Itino, der nicht mehr hergestellt wurde. Die neuen Fahrzeuge werden vornehmlich auf dem Linienabschnitt zwischen Hanau und Groß-Umstadt Wiebelsbach fahren und ermöglichen, dass die bislang dort eingesetzten Fahrzeuge vom Typ Itino zu mehreren Zugteilen gekoppelt auf dem besonders stark nachgefragten Streckenabschnitt zwischen Erbach, Darmstadt und Frankfurt eingesetzt werden können und dort eine größere Platzkapazität als bislang angeboten wird.

ioki: Mobil auf einen Klick auch ohne eigenes Auto

Den autonomen Elektrobus per Smartphone-App zur gewünschten Zeit vor die Haustür bestellen und sich damit zum Bahnhof fahren lassen. Unterwegs sammelt das Shuttle automatisiert weitere Fahrgäste mit ähnlichen Routen ein. Noch ist das Zukunftsmusik. Aber die Deutsche Bahn (DB) arbeitet daran, dass diese Zukunft in greifbare Nähe rückt. Der Konzern in Berlin stellte sein neuestes Angebot unter der Marke "ioki" vor. Ziel ist es, On-Demand-Mobilität und autonomes Fahren in den öffentlichen Verkehr zu bringen.
"Mit ioki geben wir schon heute Antworten auf die Mobilitätsnachfrage von morgen", so DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. "Unsere Vision ist es, unsere Angebote noch stärker an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten, damit sie ihre täglichen Wege einfacher und flexibler gestalten können – ohne eigenes Auto, jederzeit auf Abruf, digital buchbar, in der Stadt wie auf dem Land und mit Anschluss an die Schiene." Bereits heute nimmt die DB dabei eine Vorreiterrolle ein: Noch im Oktober startet die erste autonom verkehrende Buslinie Deutschlands im bayerischen Bad Birnbach.
ioki stellt sich als Komplettdienstleister für neue Mobilitätsformen auf der Straße auf. Das 40-köpfige Team aus IT- und Verkehrsexperten, Entwicklern und Produktdesignern analysiert für Städte, Kommunen und Verkehrsunternehmen den Bedarf, begleitet behördliche Genehmigungsprozesse und bietet Kundenlösungen aus einer Hand: Von passgenauen Fahrzeug- und Routenkonzepten bis hin zu digitalen Plattformen, über die Fahrgäste die neuen Services nutzen können. 
Konkret in die Umsetzung geht ioki nach dem Betriebsstart in Bad Birnbach  unter anderem in Hamburg: Im Rahmen der Smart City-Partnerschaft zwischen der DB und der Freien und Hansestadt Hamburg testet ioki 2018 einen fahrerbasierten Shuttleservice mit Anschluss an den ÖPNV. Dieser folgt dem Ridesharing-Prinzip, das heißt mehrere Fahrgäste teilen sich ein Fahrzeug, das digital per Smartphone-App buchbar ist. Zudem bekommt Hamburg auch ein Testfeld mit Bahnhofsanschluss für autonom verkehrende Elektrobusse.
ioki ist Teil der Digitalisierungsoffensive der DB, die die Entwicklung neuer, vernetzter, klimaschonender Mobilitätsangebote umfasst, die den Schienenverkehr sinnvoll ergänzen.
Quelle: DB

Anmerkung: Aktuelle Aktivitäten und Projekte rund um Autonomes Fahren lesen Sie im Special der nahverkehrs-praxis, das am 17.10.” erscheint.