Verdi stimmt für unbefristete Streiks im ÖPNV

Bei den Verkehrsbetrieben in NRW stehen die Zeichen auf Streik. Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi über unbefristete Streiks stimmten 97 Prozent der Mitglieder für einen solchen Arbeitskampf.
„Das überwältigende Abstimmungsergebnis sendet das klare Signal aus den Betrieben, unseren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen”, erklärte Peter Büddicker, Branchenexperte Busse und Bahnen bei Verdi in NRW. Der ÖPNV benötige dringend attraktivere Arbeitsbedingungen, um mit mehr Personal über die aktuell bereits kritische Situation hinaus auch die Verkehrswende stemmen zu können.
Wann genau Verdi erneut Beschäftigte im Nahverkehr zur Arbeitsniederlegung aufruft, teilte die Gewerkschaft nicht mit. Allerdings erklärte Büddicker „zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten.” Im Gegensatz zum Februar und März sollen nach Informationen des WDR jedoch nicht der komplette ÖPNV, sondern nur Teile bestreikt werden.

Quelle: WDR 1

Alexandra Reinagl weitere fünf Jahre CEO der Wiener Linien

Die Wiener Stadtwerke verlängern den Vertrag von Alexandra Reinagl als Vorsitzende der Geschäftsführung der Wiener Linien um fünf Jahre. Sie bleibt verantwortlich für Betrieb, Vertrieb und Unternehmenskommunikation. Alexandra Reinagl ist seit November 2022 Vorsitzende der Geschäftsführung. Die studierte Juristin kam nach verschiedenen Stationen in der Stadtverwaltung – wo sie unter anderem für die Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs in Wien verantwortlich war – und ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) zu den Wiener Linien. Hier war sie ab 2011 das erste weibliche Mitglied der Geschäftsführung. Seit 2022 haben die Wiener Linien mit Reinagl und ihren beiden Stellvertreterinnen Petra Hums und Gudrun Senk eine rein weibliche Geschäftsführung.

Nahverkehrs-praxis wünscht ihrem Fachbeiratsmitglied Alexandra Reinagl weiterhin viel Erfolg für ihre Tätigkeit bei den Wiener Linien.

Quelle: Wiener Stadtwerke

Verbände fordern Planungssicherheit von der Bundesregierung

In einem dringenden Appell von VDV, bdo, mofair und BSN rufen die Verbände die Bundesregierung auf, die verbleibende Legislaturperiode zu nutzen, um durch eine verlässliche Finanzierung die notwendige Planungssicherheit für Verkehrsunternehmen, -Verbünde, Aufgabenträger und Fahrgäste herzustellen: Mit der Einführung des Deutschland-Tickets habe die Branche erneut bewiesen, dass sie politische Maßnahmen zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und zur Modernisierung der Mobilitätsangebote in Deutschland schnell umsetzen könne. Trotz der steigenden Nachfrage durch das Deutschland-Ticket stehe die Branche vor einer zentralen Herausforderung: der Sicherung der Finanzierung. Ohne diese drohe der öffentlichen Mobilität starke Einschränkungen. Aus Sicht der Verbände sei das Deutschlandticket mehr als eine Preisermäßigung, es sei vielmehr ein Versprechen für eine nachhaltige, bezahlbare und attraktive Mobilität für alle. Das ehrgeizige Ziel von 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern im Jahr 2024 erfordere eine enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und der Branche selbst. Insbesondere das Potenzial von Job- und Studierendentickets unterstreiche die Notwendigkeit einer langfristig gesicherten Kofinanzierung über 2025 hinaus.
Die Bedeutung der öffentlichen Mobilität geht weit über das Deutschland-Ticket hinaus. Steigende Kosten und gekürzte Förderprogramme stellen die Branche vor wirtschaftliche Herausforderungen. Von einer echten Verkehrswende ist Deutschland daher noch weit entfernt. Stattdessen kämpft der ÖPNV um den Erhalt seines Angebots und die Modernisierung seiner Infrastruktur. Die Branche, vertreten durch ihre Verbände, sieht die Situation an einem kritischen Punkt: Die vorgeschlagenen Maßnahmen für das Deutschland-Ticket und die dringend benötigte finanzielle Unterstützung sind nicht nur für die Sicherung des heutigen Angebots, sondern für eine umfassende Verkehrswende unverzichtbar. Ziel ist eine Mobilität, die ökologisch nachhaltig, sozial inklusiv und ökonomisch tragfähig ist. Die unterzeichnenden Institutionen appellieren daher an Bund und Länder, sich nicht nur der Aufgabe zu widmen, das Deutschland-Ticket dauerhaft zu sichern, sondern den öffentlichen Verkehr insgesamt umfassend zu stärken. Die Branche ist bereit, in einen konstruktiven Dialog einzutreten und gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige Zukunft der Mobilität in Deutschland zu stellen.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Neue Info-Leuchtsäulen der BVG

Ein Berliner Klassiker macht den Sprung ins digitale Zeitalter. Die vierseitigen Leuchtsäulen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), auch als BVG-Kubus bekannt, sorgen seit 1988 für Fahrgastinformation an den Bus- und Straßenbahnhaltestellen und bekommen jetzt eine digitale Frischzellenkur.
Hinter dem Projekt mit dem Namen “Diggi – der digitale Info-Buddy“ steckt nicht weniger als das Ziel, den Fahrgästen an den Haltestellen die bestmögliche Information zu geben – auch im Fall von Störungen schnell und verständlich. In dem neuen Kubus im klassischen BVG-Look verbirgt sich deshalb jede Menge Technik. Statt Fahrplänen und Informationen auf Papier sorgen verschiedene Displays für dynamische Informationen in jeder Situation. Die Säulen sind als modulares System konstruiert, sodass Displays je nach Bedarf, Haltestellensituation und örtlichen Gegebenheiten nahezu frei angeordnet werden können.
Noch in diesem Jahr sollen die ersten 80 Diggi-Säulen im Netz aufgestellt werden – gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. Am 10. April 2024 wurde das erste Exemplar an der Bushaltestelle „U Rotes Rathaus“ in Mitte vorgestellt.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

ioki liefert On-Demand- Software für Schleswig-Holstein

ioki, Anbieter von On-Demand-Software in Deutschland, liefert die Software für alle digitalen Bedarfsverkehre in Schleswig-Holstein bis 2027. Das Unternehmen aus Frankfurt erhielt den Zuschlag nach einer europaweiten Ausschreibung von Software-as-a-Service-Lösungen durch den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH). Damit spielt die On-Demand-Plattform von ioki eine entscheidende Rolle für die Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs in Schleswig-Holstein.
Mit dem Vorhaben entsteht die größte On-Demand-Fahrzeugflotte Deutschlands mit bis zu 500 Fahrzeugen, einschließlich des von der Bundesregierung geförderten Modellprojekts SMILE24. Schon jetzt ist die Anzahl der flexiblen Shuttles durch SMILE24 von fünf auf 25 Fahrzeuge angewachsen.

Anthony Armiger II, Projektleiter On-Demand-Mobilität bei NAH.SH: „Die Ausweitung von NAH.SHUTTLE in ganz Schleswig-Holstein ist ein folgerichtiger Schritt Richtung Verkehrswende. Besonders die Verknüpfung zwischen Linien- und On-Demand-Verkehr ist ein Schlüsselelement für den ÖPNV im ländlichen Raum. Eine smarte und einfach zu bedienende App ist die Grundlage für zufriedene Fahrgäste und lockt mehr Menschen in den Nahverkehr.“

Quelle: ioki GmbH

Martin Timmann wird neuer Vertriebsvorstand der init SE

Am 1. Oktober 2024 tritt Martin Timmann die Nachfolge von Dr. Jürgen Greschner als Vertriebsvorstand der init SE, Anbieter für IT-Lösungen im öffentlichen Nahverkehr, an. Greschner scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, bleibt dem Konzern als Direktor aber weiterhin verbunden. Greschner verantwortet seit 2004 als Vorstandsmitglied den Vertrieb der init SE und trug maßgeblich zur erfolgreichen Internationalisierung des Unternehmens bei, das heute mit 14 Standorten auf vier Kontinenten vertreten ist.
Nachfolger Timmann ist Geschäftsführer bei HanseCom, Anbieter von Softwarelösungen für den ÖPNV und einhundertprozentiges Tochterunternehmen der init SE. Aufgrund seiner Qualifikation und seiner über 20-jährigen Vertriebserfahrung im internationalen öffentlichen Nahverkehr ist Timmann eine logische Neubesetzung als Vertriebsvorstand der init SE.

Quelle: HanseCom

DVF fordert Infrastrukturfonds

„Deutschland braucht eine Zäsur bei der Infrastrukturfinanzierung. Der Investitionsstau ist offensichtlich, nahezu täglich werden zusätzliche Bedarfe aufgedeckt, bei gleichzeitig anhaltender Planungsunsicherheit im Bundeshaushalt über 2024 hinaus. Wenn wir jetzt bei den Zukunftsinvestitionen in die Infrastrukturen und in die Transformation des Verkehrs-, Digital- und Energiesektors nachlassen, entziehen wir zukünftigen Generationen und unserer Volkswirtschaft eine existenzielle Grundlage. Darum braucht Deutschland eine verlässliche Finanzierungsperspektive für seine Infrastrukturen, die über Fonds erreicht werden kann”, fordert der Präsidiumsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner am Vortag der 40. Mitgliederversammlung des Deutschen Verkehrsforums (DVF).
Klinkner weiter: „Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass wir mit jährlichen Budgets nicht ans Ziel kommen. Darum ist ein Systemwechsel erforderlich, der Transparenz hinsichtlich des Bedarfs schafft, die Finanzmittel für vorab ausgewählte Projekte zweckbindet und sie über die gesamte Projektlaufzeit verfügbar macht. Sondervermögen oder Fonds haben sich hierfür in der Schweiz und in anderen Staaten bewährt. Neben der genauen Struktur dieser Lösungen muss die Politik vor allem auch die Speisung auf der Einnahmenseite festlegen und klare Regeln für die Steuerung aufstellen. Wenn die Haushaltsmittel dafür kurz- und mittelfristig nicht zur Verfügung stehen, müssen Regierung und Opposition jetzt Verantwortung zeigen und an einem Strang ziehen, damit die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit für diese Reformen im Parlament zustande kommt.”

Bereits 2014 forderte das DVF in seinem Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur ein zukunftsgerichtetes und transparentes Finanzierungskonzept mit Fonds, Sondervermögen und Selbstbewirtschaftung von Infrastrukturgesellschaften.

Quelle: Deutsches Verkehrsforum (DVF)

Neues Facelift für Arthur ZERO

Die Arthur Bus GmbH präsentiert mit Stolz das Facelift ihres zukunftsweisenden Arthur ZERO Wasserstoffbusses. Dieser Meilenstein in der Entwicklung des Unternehmens unterstreicht seine kontinuierliche Innovationskraft und sein Engagement für nachhaltige Mobilität. Gegründet im Jahr 2021 und seit 2022 im Besitz einer EU-Typzulassung für emissionsfreie Busse, hat Arthur Bus bereits einen 12 Meter Niederflur Wasserstoffbus erfolgreich in mehreren EU-Ländern im Kundentests erprobt und damit reale Linieneinsätze mit Stadtwerken und Gemeinden durchgeführt.
Das Facelift des Arthur ZERO wurde durch die umfangreichen Tests und durch gemeinsam mit dem Kunden ausgewertete Feedbacks angeregt und umgesetzt. Dabei standen nicht nur Leistungsverbesserungen im Fokus, sondern auch ein moderneres Design und ein höherer Komfort für Passagiere und Fahrer. Neue Sitze eines deutschen Herstellers im Innenraum sowie aus nachhaltigerem Material gefertigte Handläufe für die Passagiere wurden eingeführt.
Das Fahrzeug erfüllt den VDV-Standard und bietet einen optimierten Arbeitsplatz für den Fahrer, der den Anforderungen des Marktes gerechter wird. Ein neues Cockpit, neue Ablagen und Schalterfunktionalitäten sowie Anordnung im Cockpit und ein neues Türsystem am Fahrerarbeitsplatz sind weitere Neuerungen, die dem VDV-Standard entsprechen und den Komfort und die Effizienz des Arthur ZERO erhöhen.
Ein weiteres besonderes Augenmerk wurde auch auf die Energieeffizienz des Arthur ZERO gelegt. Dank technologischer Fortschritte verbraucht das Fahrzeug weniger Wasserstoff und reduziert dadurch die Betriebskosten für die Betreiber. Zudem wurden fortschrittliche Sicherheitssysteme implementiert, um Passagiere, Fahrer und Fußgänger bestmöglich zu schützen. Ein neues elektropneumatisches Türsystem und eine Rollstuhlrampe wurden ebenfalls eingeführt, um die Barrierefreiheit zu verbessern.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 3-2024.

Mehr Fläche, Mehr Innovation, Mehr Zukunft

Am 24. und 25. April 2024 präsentieren nationale und inter-nationale Aussteller in Berlin ihre neuesten Technologien und laden zum Networking und Diskutieren über die Zukunft der Branche ein.
Die Kombination von Fachmesse, Bühnenprogramm, Workshops und Networking-Events macht die BUS2BUS so interessant für die Branche. Auch 2024 setzt die Veranstaltung ihren Wachstumskurs fort und präsentiert sich auf einer erheblich größeren Fläche im hub27, der modernsten Halle des Messegeländes. Organisiert wird sie von der Messe Berlin mit Unterstützung durch ihren Partner dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo).
Auf das Fachpublikum wartet im hub27 und dem zugehörigen Außenbereich ein vielseitiges Programm: die Fachmesse, auf der Aussteller aus dem In- und Ausland ihre Produkte, Dienstleistungen und technische Lösungen vorstellen, das Future Forum mit einem Vortrags- und Diskussionsprogramm, die Future Night sowie die Verleihung von zwei Auszeichnungen – dem Fresh Travel und dem Start-up Award.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 3-2024.

Berliner möchten besser vernetztes öffentliches Verkehrssystem

Unter den Großstädten der Welt benutzen Berliner mit am häufigsten den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – Das belegt eine neue globale Studie, die im Auftrag von Hitachi Rail durchgeführt wurde. Obwohl der ÖPNV so zentral für die Pendler der Hauptstadt ist (68% nutzen den ÖPNV), hält nur die Hälfte (50%) der Befragten den öffentlichen Nahverkehr für komfortabel. Damit schneidet Berlin unter allen 12 befragten Städten besonders schlecht ab. Im Rahmen der Studie, durchgeführt von Savanta ComRes, wurden 12.000 Menschen in 12 verschiedenen Städten weltweit befragt: Berlin, Dubai, Kopenhagen, London, Mailand, Paris, San Francisco, Singapur, Sydney, Toronto, Warschau und Washington D.C. Die repräsentative Befragung zeigt wichtige Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für den ÖPNV in den Metropolen.  
Mit Blick in die Zukunft liefert die Studie klare Ansätze, wie Berlin den Anteil der ÖPNV-Nutzer weiter steigern kann. Von allen in der Studie einbezogenen Städten wünschen sich Berliner am meisten präzise Echtzeitinformationen über Anschlussmöglichkeiten und die Auslastung der verschiedenen Verkehrsmittel. Vier von fünf Befragten (80%) würden den ÖPNV häufiger nutzen, wenn sie stark ausgelastete Verkehrsmittel vermeiden könnten. Zwei Drittel (66%) würden den öffentlichen Personennahverkehr eher nutzen, wenn sie schon im Voraus sehen könnten, wie stark ausgelastet die ankommenden Verkehrsmittel sind. Die Daten zeigen zudem, dass noch mehr Menschen (85%) auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen würden, wenn Busse und Bahnen häufiger fahren würden.
Interessant für Stadtverkehrsplaner und politische Entscheidungsträger ist, dass ein Drittel der Interviewten (33%) in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich häufiger mit dem Zug fahren wird, während nur jeder Siebte (14%) häufiger das Auto nutzen wolle.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 3-2024.