Oberstes Ziel der BVG ist es, den Fahrgästen in Berlin wieder einen stabilen und verlässlichen ÖPNV zu liefern. Der Vorstand hat dazu am 13.12.2024 sein Stabilitätskonzept vorgestellt. Nach vielen Jahren des Wachstums traten zuletzt die Grenzen der Leistungssteigerungen im System der BVG zu Tage. Insbesondere Fahrgäste der U-Bahn konnten sich nicht mehr auf das versprochene Angebot verlassen. Auch beim Bus und bei der Straßenbahn machen sich die Wachstumsschmerzen bemerkbar. Mit dem nun vorgestellten Stabilitätskonzept konzentriert sich die BVG auf drei wesentliche Schwerpunkte: Fahrgast, Team BVG und Infrastruktur. Erklärtes Ziel ist es, Schritt für Schritt wieder Zuverlässigkeitswerte von 99 Prozent zu erreichen.
Die Fahrgäste werden schon kurzfristig von Verbesserungen im Bereich der Fahrgastinformation profitieren. Parallel läuft die grundlegende Erneuerung der Hintergrundsysteme. Seit wenigen Tagen gibt es in allen Bussen bereits Störmeldungen und Umsteigeverbindungen in Echtzeit. 2025 sollen diese Informationen auch im Bereich U-Bahn und ab 2026 bei der Straßenbahn zur Verfügung stehen. Einen neuen und gemeinsamen Weg gibt es auch bei der App für verschiedene Mobilitätsangebote. Hier gilt künftig: Eine App für alles. Gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn entwickelt die BVG dafür eine städteübergreifende Plattform.
In einer bekannt schwierigen Arbeitsmarktlage kann die BVG auf einem soliden Fundament aufbauen. Die 2024 durchgeführte Mitarbeitendenbefragung zeigte ein hohes Maß an Motivation. 86 Prozent der Befragten finden, dass die BVG einen “sinnvollen” Job macht. Auch bei der Personalgewinnung wird trotz der schwierigen betrieblichen Lage zum Jahresende 2024 ein Plus von rund 360 bei der Mitarbeitendenzahl stehen.
Neue Fahrzeuge, neue Betriebshöfe und eine leistungsfähige, moderne Infrastruktur sind ein Hauptschlüssel für die Qualität des Angebots. Mit fast 500 neuen U-Bahnwagen bis 2027, zunächst 20 Urbanliner-Straßenbahnen (2025 und 2026) und 50 neuen E-Bussen (2025) läuft die Flottenerneuerung mit Hochdruck.
Ein greifbares Element für die Stabilisierung bei der U-Bahn ist der nun vorliegende Lieferplan für die neue U-Bahngeneration. Bereits von Frühjahr bis Sommer 2025 sollen demnach 18 weitere Wagen der schmaleren Baureihe JK für die Linien U1 bis U4 als Test- und Schulungsfahrzeuge geliefert werden. Im September beginnt dann die Serienlieferung und zeitgleich auch der Einsatz der ersten Wagen im Fahrgastbetrieb. Bis Ende 2025 sollen im Idealfall schon 140 neue Wagen im Einsatz für die Fahrgäste sein.
Der BVG-Aufsichtsrat hat auch den zweiten Fahrzeugabruf aus dem Rahmenvertrag mit dem Hersteller Stadler freigegeben. Weitere 108 breite Wagen für die Linien U5 bis U9 können somit bestellt werden. Ende 2027 werden damit bereits 484 neue U-Bahnwagen auf den Linien U1 bis U9 im Einsatz sein.
Quelle: BVG