In Freiburg wurde kürzlich ein umfassendes Bauprojekt fertiggestellt. Mit dem Umbau des Platzes der Alten Synagoge soll sich die Innenstadt nachhaltig verändern. „Das ist die neue urbane Mitte Freiburgs. Mit dem komplett umgestalteten Rotteckring, mit der Verkehrsberuhigung und der Schaffung einer erweiterten Fußgängerzone wird der öffentliche Raum deutlich aufgewertet. Freiburgs Innenstadt wird noch mal deutlich attraktiver für die Bürgerinnen und Bürger“, so Oberbürgermeister Dieter Salomon anlässlich der offiziellen Eröffnung. Bei diesem Anlass bedankte sich OB Salomon bei den beteiligten Firmen, Büros, der VAG, der Badenova und seinen Fachleuten im federführenden Garten- und Tiefbauamt (GuT) für die gute Koordinierung und Abwicklung der bislang größten Baustelle in der Innenstadt sowie auch bei den Anliegerinnen und Anliegern und den Anwohnenden für ihre Geduld während der bisherigen Bauarbeiten. Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Wir konnten den äußerst knapp kalkulierten Zeitplan dieser anspruchsvollen Baustelle einhalten. Freiburg und seine Bürgerinnen und Bürger erhalten einen städtebaulich völlig neuen Platz, der als Ergänzung zur historischen Altstadt das Innenstadtbild künftig prägen wird.“
Der Platz der Alten Synagoge ist das zentrale städtebauliche Kernstück des Großprojektes am Rotteckring. Mit dem Bau der rund 1,9 Kilometer langen Stadtbahntrasse wurde am 15. Januar 2015 begonnen. Sie führt von der Kronenstraße kommend über Rotteckring, Fahnenbergplatz und Friedrichring bis zum Siegesdenkmal. Durch die Unterbrechung des Rotteckrings für den Autoverkehr seit August 2012 und mit der Umgestaltung des Straßenraums einschließlich einer neuen Stadtbahntrasse wird sich die Fußgängerzone deutlich erweitern. Das Kernstück dieser städtebaulichen Umgestaltung ist der Platz der Alten Synagoge, mit dessen Bau im April 2016 offiziell begonnen wurde. Mit einer Größe von 130 Mal 130 Metern ist der Platz nach dem Münsterplatz der zweitgrößte Platz in Freiburg.
Grundlage der Umgestaltung des Platzes ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs aus dem Jahr 2006, den die Freiburger Martin Schedlbauer und Volker Rosenstiel gewannen und der durch Anregungen aus dem Gemeinderat und der Bürgerschaft weiterentwickelt wurde.
In nur 16 Monaten Bauzeit wurde ein großzügiger Platz mit hellen, gelblichen und großformatigen Granitplatten geschaffen. Er wird von einem im Kontrast deutlich dunkleren Passepartout umrandet. Die Basaltpflasterflächen werden an bereits vorhandene Pflasterflächen im Umfeld des Theaters, der neuen Universitätsbibliothek und am Platz der Universität übergangslos angeschlossen. Der nordwestliche Teil des Platzes wurde zur Fußgängerzone hin offen gestaltet. In der südöstlichen Hälfte des neuen Platzes sorgen Bäume sowie der ruhige und große „Wassertisch“ für eine entspannte, unaufgeregte Atmosphäre.
Zentrales Gestaltungselement des Platzes ist der Synagogenbrunnen. Dieser Brunnen nimmt exakt die Form des Grundrisses des Gebäudes der ehemaligen Synagoge der Israelitischen Gemeinde Freiburg auf, die an dieser Stelle im Jahr 1870 errichtet und am Morgen des 10. November 1938 von nationalsozialistischen Kommandos angezündet wurde und ausbrannte. Der Brunnen soll somit einerseits als Mahnmal dienen und andererseits durch die Form des Brunnenelements und Wasserspiels auch Teil einer modernen und lebendigen Platzgestaltung sein.
Die Gesamtkosten der Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge belaufen sich auf etwa 9,3 Millionen Euro.
Quelle: Stadt Freiburg