Im niedersächsischen Bremervörde entsteht ab September 2020 die weltweit erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge. Vertreter des Landes und der beteiligten Unternehmen fanden sich vor Ort zu einem symbolischen ersten Spatenstich ein. Eine achtzehnmonatige Testphase für die ersten beiden Züge ist Ende Februar erfolgreich abgeschlossen worden. Das weltweit beachtete Mobilitätsprojekt tritt nun in die nächste Phase.
Das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde wird die Wasserstofftankstelle in der Nähe des Bahnhofs Bremervörde im Auftrag der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) errichten und betreiben. Weitere Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, das Land Niedersachsen und die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb).
Nach der Fertigstellung voraussichtlich Mitte 2021 wird die Wasserstofftankstelle die bisherige mobile Betankungslösung ersetzen. Mit einer Kapazität von rund 1.600 kg Wasserstoff pro Tag handelt es sich um eine der nominell größten Wasserstofftankstellen der Welt. Ab Anfang 2022 werden dann 14 von Alstom gelieferte wasserstoffbetriebene Regionalzüge dort täglich und bei Bedarf rund um die Uhr betankt. Dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern können die Triebzüge mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei im Netz der evb fahren. Erweiterungsflächen an der Tankstelle ermöglichen eine spätere Wasserstofferzeugung vor Ort mittels Elektrolyse und regenerativ erzeugtem Strom.
Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Quelle: Alstom