Bis 2023 wollen die Stadt München und die MVV-Landkreise ein 365-Euro-Ticket für Studenten auf den Weg bringen. Für Auszubildende gibt es das 365-Euro Ticket bereits seit 2020 in München. Im April wurde im Münchner Stadtrat der Beschluss gefasst, die Variante auch für Studierende 2023 Wirklichkeit werden zu lassen. Deswegen sollte der Oberbürgermeister mit den MVV-Landkreisen eine Finanzierung auf die Beine stellen.
Da eine Finanzierung des Tickets aber durch Stadt und Landkreise alleine nicht zu stemmen ist, hofften die MVV-Partner auf Hilfe durch den Freistaat. Grundlage war eine sichergeglaubte Zusage des Freistaats, ein Studierenden-Ticket zu zwei Dritteln mitfinanzieren zu wollen. Im Koalitionsvertrag zwischen der CSU und den Freien Wählern war das 365-Euro-Ticket für alle bayerischen Ballungszentren noch als festes Vorhaben in dieser Legislaturperiode verankert, doch das scheiterte an den Kosten. Deswegen kamen erst Schüler und Auszubildende dran. In München wollte man aber auch den Studierenden die Möglichkeit geben.
Doch obwohl der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aktuell ein bundesweites 365-Euro-Ticket fordert, heißt es aus dem bayerischen Verkehrsministerium, man wolle erst mal das bayerische 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler evaluieren. Bis diese Bewertung durchgeführt wird, dauert es aber noch. Erst ab dem Winter 2023/2024 soll das Kosten/Nutzenverhältnis untersucht werden. Danach könne man weitersehen, so das Verkehrsministerium. Eine frühere Evaluation bringe angesichts der verzerrenden Effekte durch die Corona-Pandemie nichts.
Außerdem müsse der Bund erst einmal Zuschüsse bewilligen. Grundsätzlich widerspricht das bayerische Verkehrsministerium Aussagen, wonach es eine zugesagte Finanzierungsquote an den MVV gegeben habe.
Im Münchner Rathaus nahm man diese Aussagen mit Verwunderung zur Kenntnis. Das 365-Euro-Ticket für Studierende sei aber nicht gestorben, heißt es von der Münchner SPD-Stadträtin Simone Burger. Man wolle alles tun, um die Studierenden so schnell wie möglich zu entlasten.
Quelle: BR 24