Wie schon beim ersten umfassenden Lockdown im März und April werden die Verkehrsunternehmen auch diesmal ihre Angebote weitestgehend aufrechterhalten, obwohl im ÖPNV erneut mit einem starken Fahrgastrückgang zu rechnen ist. Tagsüber können sich die Bürger, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, darauf verlassen, dass das übliche Angebot genutzt werden kann. Spätabends oder nachts kann es vereinzelt zu Ausdünnungen im Fahrplan kommen. „Wir halten das Land auch in der Krise mobil. Das ist schon während er gesamten Pandemie so und das bleibt auch jetzt so. Als Teil der Daseinsvorsorge verstehen wir es als unsere Aufgabe, für alle Fahrgäste, die unterwegs sein müssen, auch während des Lockdowns ein gutes und sicheres ÖPNV-Angebot zur gewährleisten“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Viele Verkehrsunternehmen stellen aufgrund der vorgezogenen Schulschließungen vorzeitig auf den so genannten „Ferienfahrplan“ um und dünnen spätabends und nachts das Angebot aus. Doch im Großen und Ganzen bleibt das ÖPNV-Regelangebot auch in der Zeit vom 16. Dezember bis 10. Januar – also während des „harten Lockdowns“ – erhalten. „Durch die Schulschließungen können einige Schülerverkehre eingespart werden. Und weil die Menschen nachts, vor allem auch an Silvester, ohnehin nicht unterwegs sein sollen, werden wir auch in dieser Zeit unsere Verkehre da ausdünnen wo es sinnvoll ist. Das wird aber im Rahmen des Gesamtangebots für die Fahrgäste kaum spürbar sein und wir werden sicherstellen, dass Menschen, die zur Arbeit müssen, sicher an ihr Ziel kommen“, so Wortmann.
Gleichwohl haben diese Einsparungen auch wirtschaftliche Auswirkungen, die es aus Sicht der Verkehrsunternehmen zu berücksichtigen gilt: „Jeder Verkehr, den wir guten Gewissens einsparen können, ohne damit die Mobilität der Fahrgäste unter Corona-Bedingungen zu beeinträchtigen, spart uns Kosten. Und angesichts der pandemiebedingten Milliardenverluste in diesem und im kommenden Jahr müssen wir selbstverständlich auch die wirtschaftlichen Folgen für die Branche im Blick behalten“, erklärt Wortmann. Dabei stehe aber immer eine sichere Beförderung der Fahrgäste im Mittelpunkt der Planungen.
Neben dem nahezu vollen Angebot während des Lockdowns prüfen einige Verkehrsunternehmen zudem bereits die Einrichtung zusätzlicher Busverkehre zu den neu eingerichteten Corona-Impfzentren. Dort, wo keine ausreichende ÖPNV-Anbindung besteht, könnten Shuttleverkehre mit Bussen die Menschen zu den Impfzentren bringen. „Auch das gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge in Deutschland, für die wir mit verantwortlich sind“, so der VDV-Präsident abschließend.
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)