Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. konnte am Abend des 25.03.2025 nach einer erfolgreichen THINKBUS rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Parlamentarischen Abend der privaten Busbranche begrüßen. Im Rahmen des traditionellen Fastenfischessens des bdo wurden aktuelle verkehrspolitische Themen aufgerufen. Nachdem sich wenige Stunden zuvor der 21. Deutsche Bundestag konstituiert hatte, drehten sich die intensiven Gespräche um die Verhandlungen zum Koalitionsvertrag.
Ein wichtiger Programmpunkt des Parlamentarischen Abends war der Politik-Talk mit Verkehrsexperten des Deutschen Bundestages. Thomas Bareiß (CDU), Isabel Cademartori (SPD) und Nyke Slawik (Bündnis 90/Die Grünen) diskutierten mit bdo-Präsident Karl Hülsmann über die Zukunft der Mobilität in Deutschland.
„Ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro darf nicht zulasten von unternehmerischer Initiative gehen. Der Busmittelstand braucht jetzt verlässliche Rahmenbedingungen beim Deutschland-Ticket. Dazu gehört vor allem eine gesicherte und nachhaltige Finanzierung.“
bdo-Präsident Karl Hülsmann
Die Umsetzung und Verantwortung der Einnahmenaufteilung sieht der bdo ab 2026 nicht länger in der Hauptverantwortung der Länder. Es sei jetzt wichtig, schlanke Strukturen und bundesweite Transparenz zu schaffen. Die Zügel für das Deutschland-Ticket gehörten damit in die Hand eines Tarifverantwortlichen. „Sonderlocken, wie wir sie uns zurzeit noch leisten und auf Kosten der Steuerzahler finanzieren, müssen der Vergangenheit angehören“, so Hülsmann weiter.
Beim Thema Bürokratieabbau waren sich die Panellisten einig: Die neue Bundesregierung muss jetzt schnell handeln und die Berufskraftfahrer- und Führerscheinausbildung reformieren. Hülsmann betont: „Es darf nicht weiter passieren, dass wir in Deutschland die ohnehin schon bürokratischen Vorgaben aus Brüssel wie bei der Führerscheinrichtlinie und dem Energieeffizienzgesetz noch weiter zulasten der Unternehmen verschärfen. Hier ist endlich eine 1:1 Umsetzung gefragt.“
Hülsmann bat die anwesenden Politiker, sich auch in Brüssel für Technologieoffenheit auszusprechen: „Niemand weiß, welchen technologischen Fortschritt die Zukunft uns noch verspricht. Regierungsbeamtete – auch die der EU-Kommission – waren noch nie die besseren Unternehmer. Es ist daher gut zu hören, dass sich die Koalitionäre für Technologieoffenheit aussprechen. Dies nützt aber nichts, wenn Brüssel Zwangsquoten für Elektrobusse durch die Hintertür einführt.“