Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) baut ihre Drohnenaktivitäten aus. Neben der Inspektion ihres Schienennetzes plant die VGF künftig 3D-Vermessungen aus der Luft. Hierfür erweiterte sie ihr Drohnensortiment. Beim Ausbau der Drohnenaktivitäten arbeitet die VGF eng mit der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Droniq GmbH zusammen.
„Um die Kosten im Nahverkehr niedrig zu halten, brauchen wir den breiten Einsatz neuer Technologien. Gerade bei der personalintensiven Wartung und Instandhaltung von Schienennetzen, helfen Drohnen dabei, effizienter zu werden und Ressourcen zielgerichtet einzusetzen.“
Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr
Mit Unterstützung von Droniq hat die VGF im Jahr 2023 die benötigte Betriebsgenehmigung für ihre Drohneneinsätze beantragt. Die entsprechende Genehmigung liegt seit diesem März nun vor. Nur mit dieser kann die VGF ihre Drohnen gemäß der aktuellen EU-Drohnenverordnung einsetzen. Im Zuge des für alle Beteiligten sehr arbeitsreichen Beantragungsprozesses hat Droniq eine Risikobewertung für das oberirdische Schienennetz der VGF vorgenommen. Das oberirdische Schienennetz der VGF umfasst circa 280 Kilometer.
Neben der Betriebsgenehmigung unterstützt Droniq die VGF bei der Ausbildung ihrer Drohnenpiloten. Im vergangenen Jahr wurden drei VGF-Mitarbeitende zu Fernpiloten ausgebildet. 2019 als Pilotprojekt gestartet, sind die Drohnen mittlerweile fester Bestandteil des VGF-Fuhrparks. Sie verstärken das Team des zuständigen Fachbereichs „Elektrische Anlagen“ und erleichtern hier die Arbeit. Beinahe täglich ist einer der zehn ausgebildeten Drohnenpiloten mit einem der Geräte unterwegs und inspiziert beispielsweise Wandanker und andere Komponenten der VGF-Fahrleitungsinfrastruktur. „Zuvor musste dies von drei Kolleg:innen gemacht werden, die dafür mit einem Turmwagen unterwegs waren – deren Fachkompetenz steht nun für anderen Tätigkeiten zur Verfügung“, freut sich Projektleiter Rainer Walther, der bei der VGF die Position des Flugbetriebsleiters Unmanned Arial Systems (UAS) innehat. Die bei den Inspektionen entstandenen Fotos werden im Anschluss ausgelesen, dann findet eine Auswertung und Archivierung der Aufnahmen statt.
Eine der Drohnen kann auch bei Schlechtwetter z.B. Regen, Schnee und sogar bei starkem Wind bis zur Windstärke 6 (ca. 49 km/h) sowie nachts problemlos fliegen und so vor allem bei Störungen eingesetzt werden – die bekanntlich nicht immer bei schönem Wetter auftreten – um einen Gesamtüberblick der Lage zu erhalten. Die Drohne unterstützt auch in anderen Arbeitsbereichen: Sie kann prüfen, ob Fahrdraht- und Weichenheizungen funktionieren und hat bereits geholfen, bei VGF-Liegenschaften den Zustand der Dächer zu dokumentieren. So kann die VGF mit Hilfe der neuen Technik dem Fachkräftemangel entgegenwirken und außerdem die Sicherheit der an der Fahrleitungsanlage arbeitenden Mitarbeiter erhöhen.
Quelle: VGF