Verkehrsbetriebe setzen Studenten als Straßenbahnfahrer ein

Der öffentliche Nahverkehr soll angesichts des Wunsches nach nachhaltiger Mobilität wachsen. Doch schon jetzt fehlt das Personal. Manch Verkehrsbetrieb bildet daher Studenten zu Tramfahrern aus – und hofft auf eine Bindung der jungen Menschen ans Unternehmen.
In Mannheim, Ludwigshafen, Dresden, Magdeburg und Nürnberg werden Studenten als Straßenbahnfahrer eingesetzt und unterstützen das Stammpersonal der örtlichen Verkehrsbetriebe. Ein Sprecher vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sagt dazu: „Personal ist knapp und jeder Hebel wird betätigt, um diese Knappheiten zu überwinden.” Zudem solle das Angebot angesichts des politischen Wunsches nach nachhaltiger Mobilität wachsen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn lobt das Konzept – unter einer Bedingung. „Grundsätzlich ist das positiv zu bewerten, da es für weniger Ausfälle im ÖPNV sorgt”, sagt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß. Aber: „Sicher ist eine solche Maßnahme nur, wenn die Ausbildung gründlich ist. Einfache Schulungen mit Kenntnislücken gegenüber dem Stammpersonal sind abzulehnen.” Es brauche zudem Regeln für Ruhezeiten zwischen Studium und einem Einsatz als Fahrer. In Mannheim lernen die Studenten innerhalb von zwei Monaten in Theorie und Praxis, Signale zu lesen und zu befolgen, die Technik der tonnenschweren Tram zu beherrschen und auf die richtige Art zu bremsen.
Die Inhalte sind die gleichen wie bei einer Ausbildung für Straßenbahnfahrer, sie werden nur zeitlich komprimierter vermittelt.

Quelle: n-tv.de

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