Der Verkehr auf der Rheintalbahn rollt seit Montag wieder über die komplette Strecke. Die Arbeiten konnten früher als geplant abgeschlossen werden. Nach der ursprünglichen Planung war dies erst zum 7. Oktober vorgesehen.
Am 12. August war es im Bereich Rastatt infolge von Vortriebsarbeiten im Rastatter Tunnel zu einem Einbruch von Wasser und Erde in die im Bau befindliche östliche Tunnelröhre gekommen. Oberbau und Gleise der darüber führenden Rheintalbahn senkten sich in dem Bereich ab. Zwischen Rastatt und Baden-Baden wurde die Strecke für den Personen- und Güterverkehr gesperrt. Die ausgefallenen Personenzüge wurden durch Busse ersetzt. Große Gelenkbusse beförderten täglich bis zu 30.000 Reisende zwischen Rastatt und Baden-Baden.
VCD: Probleme des Schienennetzes bleiben bestehen
Der ökologische Verkehrsclub VCD fordert die neue Bundesregierung dazu auf, Desaster wie in Rastatt vorzubeugen und in das Schienennetz zu investieren. Die Streckensperrung gezeigt, dass ein funktionierendes Bahnnetz lückenlose Elektrifizierung und vernetzte Strecken braucht. Oberste Priorität der Bahnpolitik muss es sein, das Schienennetz robuster gegen Störungen und Pannen zu machen.
„Zehntausende Menschen sind auf die Zuverlässigkeit der Züge angewiesen. Die Bahnunternehmen können ihren Fahrgästen solche Eskapaden ersparen, wenn die Politik mehr in den Netzausbau investiert“, sagt Wasilis von Rauch, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Matthias Lieb, baden-württembergischer VCD-Landesvorsitzender beklagt: „Um überhaupt Güterzüge auf Alternativstrecken Richtung Schweiz fahren zu lassen, musste streckenweise sogar der Personenverkehr auf der Schiene eingestellt werden, denn die Eisenbahninfrastruktur wurde vielerorts so ‚optimiert‘, dass Kapazitäten für zusätzliche Züge gar nicht vorhanden sind“.
Von Rauch ergänzt: „Der Tunnelbruch bei Rastatt hat auch deutlich gemacht, dass das Schienennetz nicht an der deutschen Grenze endet. Bahnverkehr ist ein europäisches Projekt. Die Bahn hätte auf die parallele Strecke durch das deutsch-französische Grenzgebiet ausweichen können – wenn die Strecke besser ausgebaut und nicht eingleisig wäre“.