Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) hat eine Preisanpassung bei den Tickets um durchschnittlich 1,9 Prozent sowie strukturelle Anpassungen im Tarifsystem zum 1. Januar 2018 beschlossen. In diese Tarifmaßnahme fließen die allgemein steigenden Betriebs- und Personalaufwände bei den Verkehrsunternehmen im VRR ein.
„Zu einem attraktiven Nahverkehrssystem gehören Tarife, die die betrieblichen Aufwendungen und künftigen Investitionen berücksichtigen sowie den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen gerecht werden“, erläutert VRR-Vorstand José Luis Castrillo, „insofern besteht die Herausforderung darin, Tarife und Tarifentwicklungen zwischen Kostenorientierung und Marktakzeptanz auszubalancieren.“
Neben der allgemeinen Preisanpassung zum 1. Januar 2018 sind auch strukturelle Veränderungen beschlossen worden. Durch Maßnahmen zur Weiterentwicklungen bei den Ticketangeboten und Anpassungen in der Tarifstruktur arbeitet der VRR weiterhin an einer Vereinfachung des Tarifsystems. „Mit den Anpassungen an der Tarifstruktur stellen wir die Besonderheiten der Tarifprodukte noch klarer heraus und bieten den Nahverkehrskunden weitere attraktive Services. Damit schaffen wir auch die Grundlage, neue Kundengruppen zu erreichen“, so Castrillo weiter.
Strukturelle Veränderungen im Tarif
Mit den zum 1. Januar 2018 beschlossenen strukturellen Anpassungen soll sich das Tarifsystem perspektivisch vereinfachen und verbessern. Eine wesentliche Vereinfachung der VRR-Tarife bringt die Reform der Preisstufe C. Ab dem kommenden Jahr werden die derzeit 170 Gültigkeitsbereiche in nur noch 19 Regionen zusammengefasst und bieten somit großflächigere Räume. „Damit wird grundsätzlich die Komplexität des Tarifs reduziert und das Angebot für die Kunden deutlich vereinfacht“, führt VRR-Vorstand José Luis Castrillo aus.
Von dieser Reform profitieren alle heutigen Kunden mit einem Ticket der Preisstufe C, denn sie erhalten einen wesentlich größeren Geltungsbereich und ersparen sich somit notwendige ZusatzTickets für die Fahrt zu Zielen, die außerhalb ihres Geltungsbereichs liegen. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, dass Kunden, die heute ein netzweit gültiges Ticket der Preisstufe D haben, in die preislich günstigere Preisstufe C wechseln können.
Differenzierte Anpassungen bei den Preisen
Neben der strukturellen Anpassung erfolgt auch eine differenzierte Anpassung der Ticket-Preise, die mit durchschnittlich 1,9 Prozent moderat ausfällt. Im Zeitkartenbereich erfolgt dabei eine Fortführung der Preisdifferenzierung in der Preisstufe A durch eine etwas deutlichere Preisanpassung im Preisniveau A2 und nochmals etwas höher im Preisniveau A3 gegenüber dem Niveau in A1. Mit dieser differenzierten Vorgehensweise wird dem unterschiedlichen Leistungsangebot in den einzelnen Städten im Verbundraum Rechnung getragen.