„Es ist die zentrale Aufgabe der nächsten Bundesregierung, die Frage der öffentlichen Mobilität im ländlichen Raum mit Zielen und Mitteln zu beantworten – und damit sowohl die regionale Wirtschaft zu stärken als auch dem grundgesetzlichen Anspruch der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in unserem Land näher zu kommen“, hob VDV-Präsident Ingo Wortmann anlässlich der Veröffentlichung des VDV-Positionspapiers „Zukunftsfähige Mobilität im ländlichen Raum. Sechs Schritte zu einem attraktiven öffentlichen Personenverkehr“ hervor. Während Städte vor allem mit dem Problem überlasteter Verkehrswege kämpften, können laut VDV die Mobilitätsbedürfnisse im ländlichen Raum oftmals nicht angemessen abgedeckt werden. Das Positionspapier arbeitet in sechs Themenfeldern Herausforderungen und Maßnahmen für den ÖPNV im ländlichen Raum heraus.
„90 Prozent der ländlichen Bevölkerung wünschen sich ein besseres und verlässlicheres ÖPNV-Angebot, um auf das Auto verzichten zu können. Dafür braucht es ein flächendeckendes und verlässliches Angebot: Ein 60-Minuten-Takt kombiniert mit On-Demand-Lösungen muss zur Selbstverständlichkeit werden. Gleichzeitig darf die Reisezeit mit Bus und Bahn nicht mehr als das anderthalbfache der Dauer einer Autofahrt betragen. Hinzu kommt der dringende Handlungsbedarf bei der Barrierefreiheit – derzeit erfüllen 40 Prozent der Haltestellen die Standards nicht – und bei der digitalen Anbindung: 100 Prozent Netzverfügbarkeit sind für moderne und kundenfreundliche Mobilität im ländlichen Raum unverzichtbar. Nur so schaffen wir echte Alternativen zum Auto“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Laut Branchenverband ist der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für den ÖPNV im ländlichen Raum. Darum müsse die ausstehende Busführerscheinreform dringend die Bedürfnisse der Verkehrsunternehmen berücksichtigen. „Gleichzeitig müssen wir die Integration ausländischer Fachkräfte erleichtern, indem wir die Anerkennung von Abschlüssen beschleunigen und eine in jeder Hinsicht spürbare Willkommenskultur schaffen. Die Syrerinnen und Syrer, die bei uns weiterhin arbeiten wollen, wollen wir unbedingt halten.“ Laut Positionspapier spielt auch die Digitalisierung der Berufsausbildung eine Schlüsselrolle: „Sie verringert Pendelzeiten für Auszubildende und stärkt die Ausbildungskapazitäten, insbesondere in kleineren Unternehmen. Nur so können wir die Personalbasis schaffen, die wir für das Fahrplanangebot der Zukunft brauchen“, so Wortmann.
Das VDV-Positionspapier „Zukunftsfähige Mobilität im ländlichen Raum. Sechs Schritte zu einem attraktiven öffentlichen Personenverkehr“ findet sich auf vdv.de/positionen.
Die VDV-Veranstaltung „ÖPNV im ländlichen Raum – Potenziale, Erkenntnisse und neue Wege“ findet vom 15. bis 16. Mai 2025 in Hannover statt.
Quelle: VDV