In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres waren über 4,9 Milliarden Fahrgäste mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 0,5 Prozent, die Grenze von zehn Milliarden Fahrgästen könnte am Jahresende erstmals überschritten werden. Die Personenkilometer, also die erbrachte Verkehrsleistung von Bussen und Bahnen, blieben im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei 45,9 Milliarden Kilometern.
„Der ÖPNV in Deutschland bleibt ein Wachstumsmarkt. Vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen steigt die Nachfrage nach Bus und Bahn auch in den ersten sechs Monaten diesen Jahres weiter deutlich. Zudem zeigt sich beim Busverkehr in Summe bislang kein Fahrgastrückgang, auch das ist sehr erfreulich. Für weiteres Wachstum im ÖPNV ist die umfassende Sanierung und Erneuerung unserer Infrastruktur dringend erforderlich. Und dazu benötigen wir eine verlässliche Finanzierung durch Bund und Länder“, so Jürgen Fenske, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Fahrten mit U-Bahn, Stadt- und Straßenbahnen steigen deutlich, Busverkehr bleibt konstant
Über 1,9 Milliarden Fahrgäste nutzten in den ersten Monaten des Jahres die U-, Stadt- oder Straßenbahnangebote der VDV-Mitgliedsunternehmen. Damit stieg die Nachfrage bei diesen Verkehrsmitteln um ein Prozent im Vergleich zu den ersten Monaten des Jahres 2012. Auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stiegen die Fahrgastzahlen mit 0,8 Prozent im ersten Halbjahr deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung beim Bus, in absoluten Zahlen noch immer das am häufigsten genutzte ÖPNV-Verkehrsmittel, blieb mit 2,284 Milliarden Fahrgästen konstant.
Das liegt allerdings hauptsächlich am Nachfragezuwachs in den Großstädten und Ballungsräumen. Der Busverkehr in ländlichen Regionen hat eher mit Fahrgastrückgängen zu kämpfen: „Die aktuellen Fahrgastzahlen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Busunternehmen abseits der dicht besiedelten Räume bedingt durch den demografischen Wandel und die rückläufigen Schülerzahlen vor großen Herausforderungen stehen. Für die dort lebende Bevölkerung sichert der Busverkehr nach wie vor ein regelmäßiges, flächendeckendes Mobilitätsangebot. Die Sicherung des ÖPNV in der Fläche bleibt deshalb eine der wichtigsten Aufgaben der Politik“, so Fenske abschließend.