Die Metropolregion Berlin-Brandenburg bekommt ab Dezember 2024 die ersten Regionalzüge mit Batterie- und Wasserstoffantrieb. Der Einsatz der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in den Netzen Ostbrandenburg und Heidekrautbahn ist der erste große Schritt zur Umsetzung der Diesel-Ausstiegsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg. Gleichzeitig wird das Angebot ausgeweitet und der Service in den Zügen, z.B. mit kostenlosem WLAN, verbessert.
Den erneuten Auftrag für die Durchführung der Verkehre im Netz Ostbrandenburg hat die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) im Juni 2021 erhalten und bei Siemens 31 zweiteilige Batteriefahrzeuge vom Typ Mireo Plus B bestellt. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die NEB außerdem mit der Durchführung der Verkehre auf der Heidekrautbahn beauftragt und hat hierzu sieben zweiteilige Wasserstofffahrzeuge von Typ Mireo Plus H ebenfalls bei Siemens in Auftrag gegeben.
In der europaweiten Ausschreibung zur Vergabe des Netzes Ostbrandenburg hatten die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB einen deutlichen Fokus auf alternative Antriebe und die Reduzierung von Umweltbelastungen gelegt. Bisher verkehren auf den Linien des Netzes Ostbrandenburg Züge mit Dieselantrieb. Durch den Einsatz der batterieelektrisch fahrenden Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B werden in Zukunft jährlich rund 4,4 Mio. Liter Diesel weniger im Netz Ostbrandenburg verbraucht. Die neuen Züge werden lokale CO2-Emissionen vollständig und je nach Strommix auch überregional um ca. 11.500 Tonnen pro Jahr reduzieren und gleichzeitig auch einen signifikanten Rückgang an Feinstaubemissionen erreichen. Der Batteriehybrid-Triebwagen bezieht seine Energie aus der Oberleitung. Der zweiteilige Triebwagen hat batterieelektrisch eine Reichweite von mehr als 90 Kilometern.
Mit den auf der Heidekrautbahn eingesetzten Wasserstoffzügen vom Typ Mireo Plus H werden pro Jahr 1,1 Mio. Liter Diesel eingespart und die jährlichen CO2-Emissionen um 3.000 Tonnen reduziert.
Der im Verbundprojekt Wasserstoffschiene Heidekrautbahn lokal erzeugte Wasserstoff wird in den Brennstoffzellen der Mireo Plus H verwendet, um die Energie für den Antrieb zu erzeugen. Als Nebenprodukt wird lediglich Wasser(dampf) freigesetzt. Auch in diesen Fahrzeugen wird rückgewonnene Bremsenergie zusätzlich genutzt.
Ab Fahrplanwechsel 2024 werden auf der Heidekrautbahn (RB27) zunächst fünf Wasserstoffzüge in Betrieb gehen. Im Netz Ostbrandenburg sind dann neben den sieben batterieelektrischen Zügen auch 28 Züge mit Dieselantrieb im Einsatz, um die geplanten Fahrten in Gänze anzubieten. Das stufenweise Umsetzungskonzept sieht vor, die restlichen batterieelektrischen Züge bis Ende August 2025 in den aktiven Betrieb zu nehmen und die Dieselfahrzeuge damit sukzessive abzulösen.
Quelle: VBB