Die Bundesregierung will ein Mobilitätsdatengesetz schaffen. Der Bundesverband Carsharing e.V. (bcs) kritisiert den nun veröffentlichten Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) scharf.

Treibhausgas-Einsparungen durch Carsharing

Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine Modellrechnung vorgenommen, wonach eine Reduzierung des Autobestands durch CarSharing zu einer Treibhausgas-Einsparung von 3,9 bis 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten jährlich führen würde.
Unter allen vom UBA untersuchten Veränderungen von Konsumgewohnheiten war die Veränderung des Auto-Konsums durch CarSharing damit die wirksamste im Hinblick auf den Klimaschutz.
CarSharing verändert den Autokonsum erheblich – das ist durch wissenschaftliche Studien gut belegt. Ein wesentlicher Grund: Viele Haushalte, die einen privaten Pkw besitzen, sind heute regelrecht ans Auto gefesselt. Das eigene Auto verschlingt durch seine hohen Fixkosten für Kauf und Unterhalt oft das gesamte Budget für Mobilität. Dabei rechnet sich ein privater Pkw kaum, wenn weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr gefahren werden.
Durch ein Pay-per-use-Modell, wie CarSharing, bekommen die Haushalte neue Möglichkeiten für neue Mobilitäts-Entscheidungen – wie Busse, Bahnen, das Fahrrad und Zufußgehen. Mit CarSharing steht ein Auto als gezielte Option weiter zur Verfügung. So tragen diese Haushalte dazu bei, Treibhausgasemissionen zu vermeiden und können gleichzeitig auch noch Geld zu sparen. CarSharing schafft die Freiheit für eine klimafreundliche Verkehrsmittelwahl.
Auf Grundlage der Daten aus der Studie „Mobilität in Deutschland 2017“ und dem Pkw-Bestand in jenem Jahr hat das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes eine Abschätzung vorgenommen, was durch eine Reduktion des Pkw-Verkehr um zehn Prozent (4,3 Millionen private Pkw) durch CarSharing im Jahr 2030 an Treibhausgasen (THG) eingespart werden könnte. 2,3 bis 5,1 Millionen Tonnen THG-Einsparungen ergeben sich aus der Veränderung des Modal Split, weitere 1,6 Millionen Tonnen aus der Ressourceneinsparung für die Produktion und Entsorgung der Fahrzeuge. Die Bandbreite ergibt sich aus unterschiedlichen Annahmen über den Modal-Split der Personen, die ihren Pkw abgeschafft haben.

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des bcs erklärt:
„Die Zahlen des UBA zeigen deutlich, dass CarSharing einen erheblichen Beitrag für ein klimaneutrales Verkehrssystem der Zukunft leisten kann. CarSharing ermöglicht es uns, mehr Wege auf Bus, Bahn und Fahrrad zu verlagern, ohne auf ein Auto verzichten zu müssen. Die deutschen CarSharing-Anbieter sind bei der Bereitstellung der dafür notwendigen Technologie heute weltweit führend. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung in die Förderung dieser Zukunftstechnologie einsteigt.“

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. (bcs)

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