Auf einer Teststrecke in Derby hat der erste batterie-elektrische Zug Großbritanniens im Rahmen des IPEMU-Projekts seinen Versuchsbetrieb aufgenommen. Das Independently Powered Electric Multiple Unit (IPEMU)-Projekt wird vom britischen Department for Transport gefördert und vereint neben dem nicht gewinnorientierten Unternehmen Network Rail, das im Besitz fast der gesamten Eisenbahn-Infrastruktur Groß-Britanniens ist, noch den Entwicklungszusammenschluß FutureRailway, das Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Greater Anglia sowie die Bombardier-Werke in Derby und Mannheim.
Das Ziel ist es, eine Flotte batteriebetriebener Züge aufzubauen, um den Eisenbahnverkehr ruhiger, effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, wovon Passagiere, Anwohner und Umwelt gleichermaßen profitieren sollen. Neben Oberleitungszügen sind nach wie vor viele dieselbetriebene Triebfahrzeuge im Einsatz. Die batterie-betriebenen Züge könnten bspw. auf Strecken fahren, auf denen sich die Installation von Oberleitungen nicht rentiert. In der Zukunft könnte dann womöglich ganz auf die teuren Oberleitungen verzichtet werden.
Dafür wurde nun ein Zug des Typs Abellio Greater Anglia Class 379, der normalerweise über eine Oberleitung mit Strom versorgt wird, umgerüstet und mit 6 Batterie-Paketen ausgestattet. Vorangegangen war die Erprobung unterschiedlicher Batterie-Technologien, darunter Lithium-Eisen-Magnesium-Akkus und Heiße Natrium-Nickel-Salz-Akkus (Hot Sodium Nickel Salt). Der Versuchszug ist aktuell mit Lithium-Eisen-Magnesium-Batterien ausgerüstet, die Erprobung der anderen Batterie-Technologien im Praxisbetrieb soll folgen. Zusätzlich laufen im Mannheimer Bombardier-Werk aktuell weitere Batterie-Tests.
Die Ergebnisse sollen nicht nur zeigen, welche Batterie-Technologie sich am besten eignet, sondern auch, ob sich künftig reine Batterie-betriebene Züge oder solche mit Hybrid-Antrieb einsetzen lassen.
Quelle: emobilitätonline.de / International Railway Journal