Nach Abschluss des europaweiten Ausschreibungsverfahrens ist es nun entschieden: Der Auftrag für neue Trambahnzüge soll an Siemens gehen. Mit einem allen Bietern vorher bekannten Bewertungssystem wurden Preise, technische Kriterien und Vertragsbedingungen bewertet. Der Münchner Konzern erreichte mit seinem Angebot im Bewertungsverfahren die höchste Punktzahl. Vor der endgültigen Auftragserteilung müssen SWM/MVG nun noch die gesetzlich vorgeschriebene Frist von zehn Tagen abwarten, in der unterlegene Anbieter die Entscheidung prüfen und ggf. Einspruch einlegen können.
Insgesamt sollen zunächst 22 neue Züge vom Siemens-Typ Avenio bestellt werden, und zwar je 9 zweiteilige und 9 dreiteilige sowie 4 vierteilige Züge. Je ein zwei- und ein dreiteiliger Zug werden dann werktags zu 9 so genannten Doppeltraktionszügen gekoppelt – mit rund 48 Metern die längsten bisher in München eingesetzten Trambahnen. Sie bieten dann insgesamt rund 260 Plätze und sollen auf den Linien 20/21 eingesetzt werden. Die dadurch frei werdenden Großraumzüge mit ca. 220 Plätzen der Typen R 3.3 oder Variobahn werden dann zusammen mit den 4 neuen vierteiligen Avenios (die in ihrer Länge und Kapazität den schon vorhandenen 8 Avenios entsprechen) genutzt, um auf den Linien 16 (Romanplatz – St. Emmeram) und 17 (Amalienburgstraße – Schwanseestraße) das Platzangebot zu erhöhen. Im Gegenzug werden 13 kleinere Züge des ältesten Niederflurtyps Typ R 2.2 nach Einsatzbeginn der neuen Züge ausgemustert bzw. dienen dann als Ersatzteilspender für die noch verbleibenden 55 R 2.2. Bestandteil der Ausschreibung und der Angebote sind auch drei Optionslose mit insgesamt bis zu 124 Einheiten (ergibt bis zu 106 Züge, sofern weitere Doppeltraktionen gebildet werden).