In der öffentlichen Debatte über Dieselfahrverbote werden oftmals
Busse
als Problem benannt. Das geht an den Tatsachen vorbei:
Sie tragen nur wenig zur Belastung der Umwelt bei
. Die Stickoxidwerte am Auspuff der Euro VI-Busse sind schon heute weit unter dem Grenzwert.
Die geltenden Abgasnormen bei Omnibussen (Euro VI) und Pkw (Euro 6) unterscheiden sich im Wesentlichen darin, dass Nutzfahrzeuge die Grenzwerte in jedem Betriebszustand (d.h. auch im Realbetrieb, nicht nur auf dem Prüfstand) einhalten müssen. Der Sollwert wird darüber hinaus in aller Regel weit unterschritten – anders als beim Pkw.
Der Schadstoffausstoß beim Pkw wird in mg/km gemessen, bei Nutzfahrzeugen/Bussen in g/KWh. Die Bezugsgröße beim Bus ist somit die Leistung, beim Pkw ein Kilometer. Bei der Bezugsgröße pro Kilometer kann der Motor in einem „Idealbetriebszustand“ gemessen werden, was nicht dem tatsächlichen Realbetriebszustand entspricht. Mit der Bezugsgröße Motorleistung sind beim Nutzfahrzeugmotor Schummeleien nicht möglich.
In Zahlen wirkt sich das laut Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs (HABEFA 3.3), erstellt im Auftrag der Bundesumweltämter von Deutschland, Österreich und der Schweiz, – wie folgt – aus: Diesel-Pkw der Euronorm 5 überschreiten den zulässigen Ausstoß von NOx (Stickoxiden) von 180 mg/km mit 906 mg/km um den Faktor 5, Pkw mit Euro 6 um den Faktor 6, zulässig sind 80 mg/km, real ausgestoßen werden 507 mg/km. (gemittelte Messwerte im Realbetrieb über alle Straßenkategorien und Temperaturen, Quelle: HABEFA 3.3, 24.04.2017).
Für die reale Schadstoffbelastung der Umwelt heißt das: Ein Diesel-Pkw mit Euro 6 stößt im Realbetrieb das 2,5-fache an NOx eines Euro-VI-Dieselbusses aus.
Quelle: Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V.