Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW, Prof. Dr. Michael Häßler, Leiter Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG im Regionalbereich West sowie Erwin Schick, Leiter des Produktionsstandortes Duisburg der DB Netz AG, informierten gestern in Mülheim am Stellwerk über das Schadensausmaß und stellten das weitere Vorgehen vor.
Nach dem jetzigen Stand der Schadensaufnahme zeigt sich, dass der bisherige Bedienraum vollständig zerstört ist, die vorhandene Relaistechnik und die gesamten Außenanlagen können nach teils sehr aufwändigen Reparaturarbeiten weiter genutzt werden. Die Bahn hat mit großem Aufwand mehrere Varianten zur Wiederherstellung geprüft und sich für die Wiederherstellung der Anlage entschieden. Diese Variante ist am schnellsten realisierbar. Nach heutiger Prognose kann das Stellwerk in Mülheim-Styrum voraussichtlich bis März 2016 wieder voll umfänglich in Betrieb genommen werden.
Das Verkehrskonzept
Die Bahn bekräftigte, alles daran zu setzen, trotz der Beeinträchtigungen ein möglichst stabiles Verkehrsangebot bereit zu stellen. So kann ab dem Wochenende die Strecke zwischen Duisburg und Essen wieder mit der planmäßigen Geschwindigkeit befahren werden.
Die S1 fährt ab dem kommenden Wochenende wieder auf dem gesamten Laufweg von Solingen bis Dortmund Hbf im 30-Minuten-Takt, ab Montag 19.10. im 20-Minuten-Takt. Bisher dürfen die Züge dort nur mit 50 km/h fahren. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, werden mehr als 25 Weichen mit sogenannten „Handverschlusseinrichtungen“ als zusätzliche Sicherungsmaßnahme versehen.
Aufräumarbeiten im Stellwerk Mülheim-Styrum
Zwischenzeitlich haben bereits die Trocknungs-, Reinigungs- und Aufräumarbeiten in den Räumen des Stellwerks in Mülheim-Styrum begonnen. Der Bedienraum wird komplett entkernt. Außerdem wurde das Gebäude durch ein Gerüst eingehaust, damit mit der Sanierung des Daches begonnen werden kann.
Gleichzeitig laufen die Anstrengungen, die sogenannte „Blockanlage“ – ohne den Bereich Mülheim-Styrum – wieder in Betrieb zu nehmen, um den Verkehr besser abwickeln zu können. Besondere schriftliche Anweisungen für die Lokführer wären dann nicht mehr erforderlich.
Bis zur Wiederinbetriebnahme des Stellwerks müssen Reisende mit Beeinträchtigungen wie Umleitungen und Verspätungen rechnen.