Welchen Beitrag soll die Schiene zur Verkehrswende in Deutschland und Europa leisten? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen? Diese und weitere Fragen stehen heute im Fokus eines Kongresses des Bundesumweltministeriums und des gemeinnützigen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen für den Schienenverkehr in Deutschland und Europa.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „In dieser Legislaturperiode haben wir als Bundesregierung die umfangreichen Investitionsmittel in den Schienenverkehr für die kommenden Jahre deutlich erhöht. Damit schafft die Bundesregierung wichtige Grundlagen, um mehr Personen- und Güterverkehr auf die Schiene bringen.“
Martin Burkert, Vorsitzender der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG: „Eine Antriebswende im Straßenverkehr mit einer Umstellung vom Verbrenner zum Elektromotor ist noch keine Verkehrswende. Dem Schienenverkehr kommt bei der Erreichung der verschärften Klimaschutzziele eine Schlüsselrolle zu. Der Dreiklang für die Mobilität der Zukunft lautet: Vermeiden, Verlagern, Verbessern.“
Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Zur dauerhaften Senkung der Treibhausgasemissionen muss Europa der Schiene dauerhaft Priorität bei den Infrastrukturinvestitionen geben. Mit dem Deutschland- und dem Europatakt liegen dafür attraktive Visionen vor.“
In seiner Key-Note zum Kongress umreißt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, die aktuellen Herausforderungen des Klimaschutzes im Verkehr. Peter Füglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamtes für Verkehr, teilt eine schweizerische Außensicht auf die Verkehrspolitik. Weitere Beiträge zum Kongress stammen von Adina Ioana Vălean, EU-Kommissarin für Verkehr sowie Leonore Gewessler, Österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Die Investitionen in die Schiene sind in Deutschland in den letzten Jahren angestiegen. Dieser Trend hat sich im Jahr 2020 fortgesetzt. Das Geld fließt unter anderem über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, durch die aufgestockten Regionalisierungsmittel des Bundes und das Programm Elektrische Güterbahn in den öffentlichen Verkehr. Allerdings zeigt der EU-Vergleich, dass in Deutschland die Investitionspriorität noch immer auf dem Straßenbau liegt, während andere Länder wie Österreich, die Schweiz oder Luxemburg die Schiene voranstellen.
Quelle: Allianz pro Schiene