Nach dem gut zweijährigen Bestehen des On-Demand-Angebotes „Schaddel“ zieht die KVG eine zufriedene Bilanz: Seit der ersten Fahrt am 6. September 2022 bis heute sind im Schnitt fast 4.000 Fahrgäste pro Monat in einen der vollelektrischen Kleinbusse eingestiegen, und die Beliebtheit steigt weiter. In den frühen Morgenstunden sind vor allem Berufstätige mit Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte unterwegs, nachts bestellen sich meist jüngere Menschen ein „Schaddel“.
Flexibel, komfortabel und sicher: Diese Vorzüge bescheinigten die Fahrgäste dem On-Demand-Angebot der KVG. In Nutzerbefragungen äußerten sie aber auch den Wunsch, im Stadtgebiet Kassel nicht erst ab Mitternacht, sondern früher unterwegs sein zu können. Ihr Wunsch wird erfüllt. Ab dem 1. Januar startet „Schaddel“ in der Stadt Kassel an jedem Tag im Jahr bereits ab 22 Uhr. Dabei fährt die KVG in finanzieller Eigenregie, weil der Betriebskostenzuschuss des Landes Hessen zum Jahreswechsel endet.
Vor allem an den Wochenenden verzeichneten die Kleinbusse, die nach Bedarf und ohne festen Fahrplan fahren, einen regelrechten Run. Das bisherige „Schaddel“-Konzept konnte die hohe Nachfrage nicht immer abdecken, wodurch längere Wartezeiten entstanden. Wie bisher werden ab Jahresbeginn 13 vollelektrische Kleinbusse, davon zwei barrierefrei, nachts und in den frühen Morgenstunden im Stadtgebiet unterwegs sein. Bestellt werden die Mercedes eVitos per App, über die die Fahrt auch bezahlt wird. Auch am Ridepooling-Prinzip ändert sich nichts: Während der Fahrt in dem 7-sitzigen Kleinbus können weitere Fahrgäste mit ähnlichen Zielen zusteigen.
In dem zweijährigen Modellprojekt fuhren die „Schaddel“ tagsüber zusätzlich im Gewerbegebiet Langes Feld und im Industriepark Waldau. Im Langen Feld hatte das On Demand-Angebot die Fahrten mit Anrufsammeltaxen (AST) ersetzt und fand regen Zuspruch: Aus vormals rund 1.800 AST-Fahrten pro Jahre wurden jährlich mehr als 12.000 „Schaddel“-Fahrten, wobei sich die Nachfrage stark auf die Zeiten 6 bis 8 Uhr und 13 bis 17 Uhr konzentrierte. Im Langen Feld wird deshalb ab dem 1. Januar kein „Schaddel“ mehr unterwegs sein. Stattdessen verkehrt hier wieder das AST. In Zeiten, an denen viele Fahrgäste unterwegs sind, verkehren die Großraumfahrzeuge des AST regelmäßig im 20 Minuten-Takt. Für alle Fahrten sind lediglich eine gültige NVV-Fahrkarte oder ein DeutschlandTicket erforderlich, ein Zuschlag wird nicht erhoben.
Im Industriepark Waldau wird wegen zu geringer Nachfrage, gepaart mit großen Entfernungen in dem weitläufigen Areal, „Schaddel“ ab dem 1. Januar nicht mehr verkehren. In dem Gebiet kommen Fahrgäste mit den Buslinien 10, 17 und 35 aber nach wie vor an ihre Ziele.
Quelle: Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH