Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) begrüßt ausdrücklich den Vorstoß von Landesverkehrsminister Winfried Hermann nach gestaffelten Unterrichtsanfangszeiten. Das senkt Kosten und sichert Qualität im ÖPNV, so der WBO. Des Weiteren erneuert der Verband seine Forderung nach einer Reform des Führerscheinrechts.
Zum Hintergrund: Vor Schulbeginn am 11. September hatte der Minister Schulen und Landkreise aufgefordert, endlich zu handeln und einen gestaffelten Schulbeginn einzurichten. Das würde die Kosten senken und einen qualitätvollen ÖPNV sichern.
Der WBO unterstützt dieses Ansinnen: „Wir fordern schon seit Jahren, die Schulanfangszeiten zu entzerren“, so WBOGeschäftsführerin Yvonne Hüneburg. „Die Erfahrungen unserer Mitgliedsunternehmen zeigen, dass auf diese Weise gerade in den Spitzenzeiten sowohl Fahrpersonal als auch Fahrzeuge eingespart werden können.“
Schon Staffelungen von 15 oder 20 Minuten können helfen. Das zeigt ein aktuelles Beispiel aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Dort wird pünktlich zum Schulstart ab Montag der Fahrplan neu aufgelegt. „Diese Umstellung war schwierig“, so WBO-Vorsitzender Klaus Sedelmeier. Drei Monate lang haben die Beteiligten alles in die Waagschale geworfen. Vor allem der Landkreis habe ordentlich „motiviert“, so Sedelmeier. Das zeige, wo ein Wille sei, sei ein gestaffelter Unterrichtsbeginn machbar, so der Geschäftsführer von Rast Reisen bei der WBO-Bezirkspressekonferenz in Freiburg am 08. September.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuell angespannten Personalsituation würde das die Verkehrsunternehmen enorm entlasten. „Es ist derzeit so gut wie unmöglich, Fahrpersonal zu finden, das nur morgens für anderthalb Stunden und dann erst wieder zu Schulende, also für die Verkehrsspitzen eingesetzt wird“, erklärt Hüneburg.
Der Verband, der die Interessen von 320 Mitgliedsunternehmen vertritt, macht sich für eine Reform des Busführerscheins stark. „Personalgewinnung ist und bleibt Aufgabe der Unternehmen“, betont WBO-Vorsitzender Klaus Sedelmeier.
„Für uns hat die Reform des Busführerscheins auf Bundesebene Priorität. Wir freuen uns daher über die Zusage aus dem Landesverkehrsministerium, uns hierbei in Form einer Bundesratsinitiative zu unterstützen“, bekräftigt WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg. Die Hürden seien in Deutschland zu hoch, der Führerschein mit 10.000 bis 14.000 Euro im Vergleich zum Nachbarland Österreich, wo er für 2.500 bis 3.300 Euro zu erwerben sei. „Der Busführerschein ist in Deutschland schlicht überteuert“, fasst es Yvonne Hüneburg zusammen.
Quelle: WBO