Zum Auftakt des 8. ÖPNV-Innovationskongresses hat Verkehrsminister Winfried Hermann am Dienstag, 14. März die Preisträger des diesjährigen ÖPNV-Innovationspreises in Freiburg ausgezeichnet. Mit der Verleihung würdigt das Land besonders innovative Projekte für einen zukunftsweisenden Nahverkehr. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 18.000 Euro teilen sich dieses Jahr vier Preisträger mit zweimal 4.000 und zweimal 5.000 Euro.
Vier Preisträger in drei Kategorien
Unter dem Motto „Innovative Ideen für ein zukunftsweisendes öffentliches Verkehrsangebot“ zeichnete Minister Hermann vier Preisträger in drei Kategorien aus. „Wir wollen Baden-Württemberg zu einem Wegbereiter einer modernen, nachhaltigen Mobilität der Zukunft machen“, so Minister Hermann. „Dazu brauchen wir einen attraktiven und leistungsfähigen Nahverkehr. Es gibt viele nachahmenswerte Ideen bei uns im Land und wir werden auf dem ÖPNV-Innovationskongress wieder zahlreiche Anregungen aus dem In- und Ausland erhalten. Wenn wir dies alles zusammenführen, können wir den öffentlichen Nahverkehr als zentrales Element einer nachhaltigen Mobilität entscheidend voranbringen.“
Die ausgezeichneten Projekte:
Kostenloses WLAN in Bussen und Bahnen in Baden
In der Kategorie Kundennutzen durch Digitalisierung wurde das kostenlose WLAN-Angebot in den Bussen und Bahnen der SWEG ausgezeichnet. Seit gut einem Jahr kommen Kunden in den Genuss einer leistungsfähigen Internetverbindung. Vor allem junge Kunden nutzten das Angebot. Die SWEG ist das erste Verkehrsunternehmen in Baden-Württemberg, das WLAN in großem Stil den Fahrgästen zur Verfügung stellt.
Interaktiver Fahrplan und Störungsmeldungen per WhatsApp
Ebenfalls prämiert in der Kategorie Kundennutzen durch Digitalisierung wird das Konzept der Fa. Omnibus Groß aus Rottenburg, für das Projekt Zugangshemmnisse im Nahverkehr durch digitale Anwendungen zu beseitigen. Ein interaktiver Fahrplan liefert beispielsweise Informationen zur Fahrt in Echtzeit oder gibt Hinweise zur Ausstattung der Haltestellen. Mit einem WhatsApp Feed wird über Verspätungen oder Streckenstörungen informiert.
O-Busse ohne Oberleitung
In der Kategorie Elektromobilität wird der Einsatz emissionsfreier Elektro-Hybridbusse im Esslinger Stadtverkehr gewürdigt. Die Stadt Esslingen ist für ihre Oberleitungsbusse bekannt. Jedoch sind neue Leitungstrassen teuer und auch wenig anschaulich. Mit drei eigens für das Unternehmen entwickelten Elektro-Hybridbussen können jetzt auf zwei Linien bisher eingesetzte Dieselbusse ganz beziehungsweise teilweise ersetzt werden.
Wiese statt Schotter
In der Kategorie Ökologie im Nahverkehr geht der Preis an die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) für das Konzept „Lebensraum Stuttgarter Gleise“ – Höhere Akzeptanz für Bahninfrastruktur durch Mehrwert für Anwohner und Umwelt. In einem hochverdichteten Ballungsraum wie Stuttgart wird es zusehends schwieriger, das Stadtbahnnetz zu erweitern. Die Akzeptanz der Anwohner für Baumaßnahmen sinkt. Optisch gefällige, mit Rasen bepflanzte Gleise, erhöhten in der Vergangenheit die Akzeptanz für solche Baumaßnahmen.
Mehr zum Kongress und den Preisträgern lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.