Für die rund 22.739 Einwohner der oberbayerischen Kreisstadt Mühldorf beginnt heute ein neues Zeitalter im öffentlichen Personennahverkehr: Im Stadtgebiet können sie jetzt mit dem „Rufbus Mühldorf“ unterwegs sein – zunächst im Probebetrieb, in dem bis zum regulären Start im Mai kommenden Jahres Erfahrungen gesammelt werden. „Wir werden beständig an einer Verbesserung arbeiten“, verspricht Bürgermeister Michael Hetzl.
Zunächst geht es mit zwei elektrisch angetriebenen Kleinbussen mit jeweils sieben Sitzplätzen los – gut erkennbar am roten Mühldorf-Logo auf weißem Hintergrund. Für ihren Betrieb sorgt die in Murnau ansässige und unter anderem auch dort für den Rufbusverkehr verantwortliche Firma omobi GmbH. Fahrten können entweder per App oder per Telefon bei Bedarf gebucht werden. Die Rufbusse fahren zum Einstieg von Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr, am Samstag von 8 bis 14 Uhr. Jede Fahrt kostet zwei Euro. Wer ein gültiges Deutschlandticket hat, zahlt nur einen Euro. Das gilt unabhängig von gefahrenen Kilometern. Kinder unter sechs Jahren fahren in Begleitung kostenlos.
„Unsere neue ÖPNV-Lösung funktioniert anders als der Stadtbus in seiner bisher bekannten Form. Ich weiß, dass das einigen Bürgerinnen und Bürgern Sorge bereitet. Aber die Erfahrungen aus anderen Städten und die auf Sicht zu erwartenden Vorteile sind derart schlagend, dass ich vom Erfolg des Projekts gänzlich überzeugt bin. So wie übrigens auch unser Stadtrat, der sowohl die grundsätzliche Entscheidung für den Rufbus als auch dessen schnelle Einführung im Probebetrieb einstimmig beschlossen hat.“
Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl
Der neue Rufbus bedient ein engmaschiges Netz aus rund 160 Haltepunkten, die anders als beim Linienverkehr nur bei Bedarf angefahren werden. Damit haben 95 Prozent der Mühldorfer eine Haltestelle in weniger als 300 Metern Entfernung von Zuhause.
„Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem bisherigen Netz, von der gerade Seniorinnen und Senioren profitieren werden. Weiße Flecken wie das Altmühldorfer Tal werden überhaupt erstmals in das Netz integriert“, erläutert Bürgermeister Michael Hetzl.
Bezahlt werden können Fahrten entweder digital über die im App-Profil hinterlegte Kreditkarte oder per PayPal. Bei telefonischer Buchung wird im Fahrzeug bar bezahlt. Gebucht werden kann spontan in Echtzeit oder im Voraus bis zu sieben Tage vor der geplanten Fahrt.
“Es war ein straffer Zeitplan, um für den Probebetrieb rechtzeitig alles fertig zu haben, aber durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und durch ein starkes Team, auf das man sich verlassen kann, hat wirklich alles reibungslos geklappt.”
Robert Schotten, Mitgründer und Geschäftsführer von omobi
Quelle: Omobi