Trotz schwieriger Umstände und großer Herausforderungen durch die Covid-Krise ist es den Österreichischen Bundesbahnen im Jahr 2020 gelungen, den starken Umsatzeinbruch von 700 Millionen Euro abzufedern. Durch schnelles Gegensteuern und massive Einsparungen von rund 380 Millionen Euro konnten die ÖBB mehr als die Hälfte des Umsatzentfalls selbst schultern. Dazu kam ein Eisenbahnpaket der Bundesregierung als Hilfe für den gesamten Sektor, Stichwort Notvergabe auf der Weststrecke, Zusatzbestellungen und Absenkung der Schienenmaut. Schlussendlich weist die Bilanz des Vorjahres für alle ÖBB-Teilkonzerne jeweils eine schwarze Null aus. Durch aktives Krisenmanagement ist dem Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem leichten Plus (EBT knapp 59 Millionen Euro) gelungen.
2020 haben 286,5 Millionen Fahrgäste die ÖBB-Mobilitätsdienste genutzt. Insgesamt waren dies 190 Millionen weniger als im Jahr davor. Am Höhepunkt der Krise betrug der Rückgang bei den Passagieren mehr als 90 Prozent, im Schnitt übers Jahr gesehen noch immer 40 Prozent minus. Das entspricht den Fahrgastzahlen Ende der 1980er Jahre.
Mehr als 2,6 Milliarden Euro wurden auch im Krisenjahr 2020 in die Erneuerung und den Ausbau der Bahninfrastruktur investiert. Mit dem im Vorjahr von der Bundesregierung beschlossenen Rahmenplan 2021-2026 von 17,5 Milliarden Euro wurde außerdem das größte Investitionspaket aller Zeiten auf Schiene gebracht.
2021 wird für die ÖBB weiter herausfordernd bleiben. Mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung und schrittweiser Rückkehr zur Normalität wollen die ÖBB wieder volle Fahrt aufnehmen und mit einem breiten Investitionsprogramm den Wirtschaftsstandort Österreich vorantreiben. Für die Periode von 2021 bis 2026 liegt ein umfassender Investitionsplan mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro vor. Ein Großteil davon – 20,6 Milliarden Euro – geht in den Ausbau der Bahninfrastruktur sowie erneuerbarer Energien. Überdies werden im Bereich Personenverkehr mit 3,4 Milliarden Euro erhebliche Mittel in die Modernisierung und Aufstockung der Zugflotte gesteckt.
Rund 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems fließen. Durch Projekte wie die grafische Sitzplatzreservierung oder die Wegfinder-App, gekoppelt mit den ÖBB360°-Angeboten für die erste und letzte Meile, soll der Personenverkehr noch kundenfreundlicher werden. In der Infrastruktur wird an einem „digitalen Zwilling“ des ÖBB-Schienennetzes gearbeitet, um Instandhaltung und Netzauslastung effizienter und günstiger zu steuern.
Als Arbeitgeber bleiben die ÖBB eine verlässliche Größe: bis 2025 kann pro Jahr mit 2.700 Neuaufnahmen gerechnet werden.
Quelle: ÖBB