VOLTTAP-Schnellladestation (Bild: Stadtwerke Tübingen GmbH)

ODEG nutzt ab 2027 VOLTTAP-Ladestationen für Batteriezüge

Die Stadtwerke Tübingen (swt) und ihr Partner Furrer+Frey haben von der Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) den Auftrag für zwei VOLTTAP-Schnellladestationen erhalten. Ab 2027 sollen die beiden Batteriezug-Schnellladestationen am Werkstatt-Standort der ODEG in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) batterieelektrische Züge (BEMU) laden.

Beauftragt sind zwei VOLTTAP-Stationen mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.400 Kilowatt für die Schnellladung und die Abstellung am Werksgelände der ODEG. Am Standort in Parchim wird außerdem eine neue Trafostation gebaut, die der Versorgung der Werkstatt dienen soll und an eine der Schnellladestationen gekoppelt sein wird.

Das Projekt Ladeinfrastruktur für BEMU in Parchim wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr vom 03. Februar 2021“ mit insgesamt 1.233.342,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH plant ab voraussichtlich Ende 2027 mit dem Einsatz von zweiteiligen batterieelektrischen Fahrzeugen (BEMU) auf ihren Strecken in Westmecklenburg. Erst kürzlich hatte die ODEG den Zuschlag bis 2040 für die Strecken im Teilnetz Westmecklenburg II erhalten.

Die ersten vier VOLTTAP-Stationen gehen nächstes Jahr für die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) in Brandenburg in Betrieb. Nach Abschluss der ersten Genehmigungsverfahren laufen derzeit die Vorbereitungen für die notwendigen Bauarbeiten vor Ort. Seine Weltpremiere feierte VOLTTAP als erste marktreife BEMU-Schnellladestation Ende 2021. Die Batteriezug-Schnellladestation wurde von den Stadtwerken Tübingen gemeinsam mit dem Schweizer Partnerunternehmen Furrer + Frey entwickelt.

Die Akkuzug-Schnellladestation ist ein Baustein für die Eisenbahn-Infrastruktur der Zukunft, wenn immer mehr batteriebetriebene Züge eingesetzt werden. Überall dort, wo eine Oberleitung fehlt – in Deutschland ist ein erheblicher Teil der Bahnstrecken noch nicht elektrifiziert – kann VOLTTAP dafür sorgen, dass auch längere Streckenabschnitte mit Batteriezügen befahren werden können. Im Vergleich zum Oberleitungsbau sind die VOLTTAP-Schnellladestationen schneller installiert. Für die Mobilitätswende im Bahnsektor, mit dem Ziel, Emissionen zu reduzieren und fossile Antriebsarten abzulösen, kann die Schnellladestation deshalb einen positiven Beitrag leisten, indem Batteriezüge schneller auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzt und mit Diesel angetriebene Fahrzeuge ablösen können.

Quelle: Stadtwerke Tübingen GmbH

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