NVR und DB Regio optimieren Fahrplan des Kölner Dieselnetzes

Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2014 erreicht den Nahverkehr Rheinland (NVR) eine Vielzahl von Kundenbeschwerden über die mangelhafte Qualität der Schienenleistungen auf den Strecken des Kölner Dieselnetzes. Insbesondere bei der Voreifelbahn Linie S 23 sowie bei den Linien der Eifelstrecke RE 12 , RE/RB 22 und RB 24 häuften sich die Kundenbeschwerden über Unpünktlichkeit, Zugausfälle und Minderkapazitäten.
Um eine Verbesserung der Situation auf Eifel- und Voreifelstrecke zu erreichen, hat es in den vergangenen Wochen mehrere intensive Gespräche zwischen NVR und Betreiber DB Regio gegeben. Im Fokus stand nicht nur eine Verbesserung der Verfügbarkeit der Fahrzeuge, sondern auch die Anpassung des Fahrplanes auf den oben genannten Strecken, um die Reisezeiten der Fahrgäste auf der Verbindung Gerolstein – Bonn zu verringern. Dies ist insbesondere bei drei stark genutzten Umsteigeverbindungen für Pendler aus der Eifel nach Bonn in der morgendlichen Hauptverkehrszeit gelungen. Diese Fahrplanoptimierung greift bereits zum „kleinen Fahrplanwechsel“ Mitte Juni.
Bei der Voreifelbahn S 23 bleibt der Fahrplan mit Ausnahme zweier Züge vorerst erhalten. Jedoch wird durch eine Umstellung des Betriebsablaufes im Bahnhof Odendorf ab Mitte Dezember 2015 eine Fahrzeitverkürzung von einer Minute erreicht. Dadurch kann ab dem großen Fahrplanwechsel im Dezember der aktuelle 13/17-„Stolpertakt“ wegfallen und in beiden Fahrtrichtungen ein sauberer 15-Minuten-Takt wiederhergestellt werden. Auch die Busverkehre im asrheinischen Rhein-Sieg-Kreis werden seitens der ÖPNV-Aufgabenträger ab Dezember 2015 auf den 15-Minuten-Takt der S 23 abgestimmt.      
„Durch die vorgesehenen Fahrplanoptimierungen und die von der DB Regio zugesagte verbesserte Fahrzeugverfügbarkeit des Coradia LINT sowie der optimierten Funktionsweise des Elektronischen Stellwerks in Euskirchen erwarten wir eine signifikante Verbesserung der Situation unserer Fahrgäste aus der Eifel und Voreifel. Es war vollkommen inakzeptabel, was unseren Fahrgästen in den vergangenen Wochen abverlangt wurde und ich habe vollstes Verständnis für den Unmut der Pendler. Ich gehe davon aus, dass der Betriebsablauf nun endlich stabiler und zuverlässiger wird – zumal auch noch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur geplant sind, die so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek.
Eine Reihe von externen Einflüssen wie Unfälle und Schneefall führte nach Aussage der DB zu Beginn der Umstellung des Kölner Dieselnetzes zu erheblichen Qualitätseinbrüchen. Auch die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks in Euskirchen mit einem neuen Betriebsprogramm sorgte für Verspätungen. Gleiches gilt für Langsamfahrstellen – also Streckenabschnitte, in denen die Züge vorübergehend nicht mit der vorgesehenen Geschwindigkeit verkehren können. Ein weiterer gravierender Grund für die nicht zufriedenstellende Fahrzeugverfügbarkeit im Kölner Dieselnetz waren technische Mängel an den neuen Zügen vom Typ LINT. Die aufgetretenen Probleme sind mittlerweile vom Hersteller Alstom identifiziert und durch so genannte „Rollkuren“ behoben worden. Optimiert wurden bereits die Gleisbelegung in Euskirchen und der Rangierablauf in Bonn. Auch der Einsatz weiterer Züge aus der Bestandsflotte trug zur Steigerung der Qualität bei.
„Nach schlechtem Start im vergangenen Dezember haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen zur Qualitätssteigerung im Kölner Dieselnetz in die Tat umgesetzt“, sagt Dirk Helfert, Leiter des Verkehrsbetriebs Rheinland von DB Regio NRW. Diese zeigen Wirkung: „Mit Ausnahme noch nicht befriedigender Pünktlichkeitswerte auf der Eifel haben sich die Qualitätswerte deutlich verbessert“, betont Helfert. „So liegt die Durchschnittspünktlichkeit im Gesamtnetz nun auf dem Niveau vor Fahrplanwechsel, auch die Zahl von Zugausfällen hat sich auf ein Minimum reduziert.“
Um auch mittelfristig eine deutliche Qualitätserhöhung zu erreichen, hat die NVR-Zweckverbandsversammlung  eine Ausweitung der angebotenen Platzkapazitäten auf der Eifelstrecke und der Oberbergischen Bahn beschlossen. Neun der dort eingesetzten zweiteiligen Neufahrzeuge werden zu dreiteiligen Triebwagen umgebaut. Damit erhöht sich die Kapazität von 180 auf 300 Sitzplätze. Die betreffenden Fahrzeuge werden 2016 nacheinander umgebaut und voraussichtlich 2017 in Betrieb genommen.

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