Die
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
will
zusätzliche Straßenbahnen
beschaffen, um sich für die Anforderungen in den nächsten Jahren zu rüsten. Einerseits rechnet das Verkehrsunternehmen mit steigenden Fahrgastzahlen, zum anderen mit dem Neubau zumindest eines neuen Streckenabschnittes. Eine endgültige Entscheidung zugunsten der Beschaffung neuer Straßenbahnen steht aber noch aus und hängt nicht zuletzt von der Förderung durch den Bund und den Freistaat Bayern ab. Die VAG rechnet aber mit einer positiven Entscheidung – und somit dem Start der Ausschreibung – bis Ende des Jahres.
Das Ziel der VAG ist es vorerst,
bis Ende 2022 zwölf neue Straßenbahnen
in Betrieb zu haben. Vereinbart werden soll aber auch die Option,
73 weitere Fahrzeuge in den Folgejahren bis 2034
nach Nürnberg zu holen. Insgesamt wären das 85 neue Straßenbahnen. Vorteil der Option: Die weiteren Fahrzeuge wären günstiger im Einkauf.
Quasi zum Einstieg in den Beschaffungsprozess hat sich die VAG dieser Tage zwei verschiedene Fahrzeugmodelle nach Nürnberg, sogenannte Typvertreter, geholt. Es geht nämlich abgesehen von vielen anderen technischen Fragen auch um die Frage,
100 Prozent Niederflur oder 70 Prozent
.
Dank der langjährigen und sehr guten Beziehungen zur Münchener Verkehrsgesellschaft MVG und zu MPK, dem Verkehrsunternehmen von Nürnbergs Partnerstadt Krakau, konnte sich die VAG bei diesen beiden Verkehrsunternehmen die Fahrzeuge für etwa zwei Wochen im August leihen: Aus München kam eine Straßenbahn des Typs Avenio T1 der Firma Siemens und aus Krakau eine Bahn des Typs Flexity Classic der Firma Bombardier. Die Firmen Siemens und Bombardier sind nur zwei von mehreren möglichen Anbietern. Auch mit den anderen Herstellern ist die VAG im Vorfeld der angestrebten Ausschreibung schon im Gespräch. Die VAG hat sich für diese beiden Modelle entschieden, weil der Avenio T1 zu 100 Prozent niederflurig ist, der Flexity Classic hingegen zu 70 Prozent niederflurig. So können die Vor- und Nachteile der Fahrzeugtypen direkt vor Ort verglichen und intern aber auch extern zum Beispiel mit dem Fahrgastbeirat und mit den Behindertenverbänden diskutiert werden. Die VAG kommt für das Ausleihen, den Transport und die Zulassung der Straßenbahnen selbst auf.
Quelle: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg