Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) haben diese Woche die Zuwendungsbescheide des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung über die Anschaffung von insgesamt 70 batterieelektrischen Zügen – so genannten Niedersachsen-BEMU – Battery Electric Multiple Unit – im Personennahverkehr erhalten. Die LNVG plant damit, 40 Niedersachsen-BEMU anzuschaffen, für den RGB sind es 30. Insgesamt belaufen sich die Zuwendungsbescheide auf 623 Millionen Euro. 267 Millionen Euro fließen an den RGB, 356 Millionen Euro an die LNVG.
Die Fördermittel werden dazu verwendet, eine Flotte moderner elektrischer Züge anzuschaffen, die dazu beitragen wird, den CO2-Ausstoß im öffentlichen Nahverkehr signifikant zu reduzieren. Durch den Einsatz dieser umweltfreundlichen Züge wird Niedersachsen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern.
Die ersten Netze, in denen Dieselzüge ersetzt werden, sind ab 2029 das Heidekreuz und das Harz-Heide-Netz. In anderen Netzen sollen mit dem Ausbau der Infrastruktur bis 2037 die letzten Dieselfahrzeuge von der Strecke gehen. Grundsätzlich gilt: Zunächst rollen alte Züge am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer aufs Abstellgleis. Fahrzeuge, die die übliche Einsatzdauer von 30 Jahren noch nicht erreicht haben, werden für den Diesel-Betrieb in Netzen genutzt, die noch nicht elektrifiziert oder BEMU-tauglich sind. Die jetzt angestoßene Beschaffung wird ein erster Schritt sein, weitere heute noch eingesetzte Dieselzüge in den nächsten 15 Jahren zu ersetzen.
Die LNVG und der RGB haben die europaweite Vergabe der 70 Niedersachsen-BEMU mit der ersten Phase, dem Teilnahmewettbewerb, begonnen. Erstmalig in Deutschland schreiben hier zwei Aufgabenträger gemeinsam Fahrzeuge für ihre jeweiligen Netze aus. Bestandteil der Vergabe ist auch die Instandhaltung der Niedersachsen-BEMU über 30 Jahre durch den Hersteller der Fahrzeuge.
Batterieelektrische Fahrzeuge können auf Strecken mit Oberleitung fahren und gleichzeitig ihre Akkus laden. Zusätzlich oder alternativ lassen sich die Akkus an „Ladeinseln“ aufladen. Insbesondere muss DB InfraGO für das Heidekreuz eine Ladeinsel in Soltau zeitgerecht installieren.
Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG)