Es gibt ein neues Gremium im Land, das sich um die Einnahmeaufteilung kümmert. Der Einnahmenaufteilungs-Rat Baden-Württemberg (kurz: EAV-Rat) auf Landesebene ist ein wichtiger Baustein der Einführung einer bundesweiten Einnahmenaufteilung. Ihm gehören das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und alle baden-württembergischen Verbünde inklusive des bwtarifs an. Ein Beitritt des Deutschlandtarifverbunds, der zum Beispiel bei der Nutzung von Regionalzügen im Vor- und Nachlauf zu Fernverkehrszügen relevant ist, wird zeitnah erwartet.
Das Deutschland-Ticket, mit dem Fahrgäste über die Verbundgrenzen hinaus unterwegs sein können, macht eine Einnahmenaufteilung auf Landesebene nötig. Denn durch den bundesweiten Vertrieb und die bundesweite Nutzbarkeit des Tickets kommen die Einnahmen aus dem Deutschland-Ticket nicht automatisch dort an, wo sie hingehören.
Vorgesehen sind insgesamt drei Entwicklungsstufen: Aktuell werden die Einnahmen den Tariforganisationen zugeordnet, in denen das Deutschland-Ticket verkauft wurde, beispielsweise im Fall eines von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) verkauften Tickets dem VVS. In der zweiten Stufe, deren Start für das kommende Jahr geplant ist, sollen die Einnahmen dann nach Wohnort-Postleitzahlen der Kunden zuerst an die Länder und dann, entsprechend den vom neu gegründeten EAV-Rat festgelegten Regeln, weiter an die Verbünde verteilt werden. Die Verteilung auf Landesebene soll über die BW-Tarif GmbH abgewickelt werden. In einer zukünftigen, dritten Stufe sollen die Einnahmen dorthin fließen, wo die Deutschland-Tickets konkret genutzt wurden – im Fachjargon wird deshalb von einer nachfrageorientierten Einnahmenaufteilung gesprochen.
In der konstituierenden Sitzung des EAV-Rates Baden-Württemberg wurde VVS-Geschäftsführerin Cornelia Christian zur Vorsitzenden und Simone Stahl, Geschäftsführerin des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg, als Christians Stellvertreterin gewählt.
Quelle: Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS)