Damit die Räder der Straßenbahnen auch künftig überarbeitet werden können, hat die VAG Nürnberg gestern eine neue Unterflur-Radsatzdrehmaschine geliefert bekommen. Bis Ende November wird es dauern, bis die Installation, die Schulung des VAG-Personals und der Probebetrieb abgeschlossen sind und sie ihre Arbeit aufnehmen kann. Solange ist eine gemietete mobile Radsatz-Drehmaschine im Einsatz, die im Juli in einer anderen Halle aufgebaut wurde. Dies, um die Zeit zwischen dem Ausbau der alten und der Betriebsaufnahme der neuen Unterflurdrehmaschine zu überbrücken.
Der Verschleiß ist bei Straßenbahnrädern programmiert: Die Stahlräder rollen über Stahlschienen, übertragen Anfahr- und Bremskräfte. Die Spurkränze an den Rädern führen die Straßenbahn exakt in den Gleisen, über Weichen und durch Kurven hindurch, aber auch das nicht ohne Wirkung. Scheint das Rad auf den ersten Blick rund, so entpuppt es sich bei millimetergenauem Vermessen als Vieleck. Je höher die Laufleistung, umso mehr. Deshalb kommen alle 48 Straßenbahnen der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg regelmäßig in die Straßenbahnwerkstatt in der Heinrich-Alfes-Straße, um ihre Räder wieder in Form bringen zu lassen. Auch Schäden an den Rädern, zum Beispiel nach einer Notbremsung können Ursache für einen Werkstattaufenthalt sein.
Im Gegensatz zur alten Anlage aus dem Jahr 1997, die noch aus dem früheren Depot an der Maximilianstraße umgezogen worden war, dreht die neue Radbearbeitungsanlage die Räder ab, fräst nicht, was insgesamt schonender, ergonomischer und sicherer von statten geht. Insgesamt soll sich die Laufleistung der Räder erhöhen und die Wirtschaftlichkeit steigen.