Nahverkehr der Zukunft? Pendeln mit dem Hyperloop

Es klingt nach Science-Fiction und erinnert an die Hoffnungen und Pläne, die Deutschland einst mit dem Transrapid verband. Die Stadt Cupertino, mitten im Silicon Valley gelegen und Hauptsitz von IT-Riesen wie Apple und Co., plant nach Informationen des Spiegels den Bau einer sogenannten

Hyperloop-Strecke

.
Bereits seit Jahren leidet die kalifornische Stadt Cupertino unter dem gewaltigen Andrang von Pendlern aus den umliegenden Regionen und Städten der San Francisco Bay Area. Allein der iPhone-Hersteller Apple hat auf seinem Campus Parkplätze für über 14.000 Beschäftige. Hinzu kommen die Angestellten der zahlreichen anderen Computertechnologie-Unternehmen und der vielen Start-ups. Es verwundert daher kaum, dass die Stadt  – in der selbst nur 60.000 Menschen wohnen – infrastrukturell aus allen Nähten platzt.
Mit dem Hyperloop könnte es der Vision des Stadtrats und ehemaligen Bürgermeisters von Cupertino, Barry Chang zufolge, in Zukunft attraktiver und vor allem schneller sein mit dem Nahverkehr/ Hyperloop zu fahren. Denn mit dem Hyperloop  würde die Fahrt von der US-Großstadt San José nach Cupertino nur noch fünf Minuten anstatt rund einer Stunde dauern.
Der Hyperloop

entstammt einer Idee von Tesla-Gründer Elon Musk

und wurde bereits 2013 von ihm vorgestellt. Sein Konzept sieht vor, dass in einem geschlossen Tunnel, durch Pumpen ein Vakuum erzeugt wird, welches eine Art Zug mit wenig Energieaufwand aus bis zu

1223 Stundenkilometer

beschleunigen kann. Ähnlich wie beim Transrapid würden die Kapseln schweben und elektromagnetisch angetrieben und abgebremst werden. Den Angaben des Spiegels zufolge arbeitet bereits das Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies an einer Umsetzung des Systems in Cupertino.

Kritiker bezweifeln

hingegen die

Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit

des Hyperloops. Sie argumentieren, dass für die tonnenschweren Kapseln Druckverhältnisse wie im Weltall herrschen müssten. Hinzu kämen die enormen Kosten, die nicht nur für den Bau, sondern auch den Betrieb des neuartigen Zuges anfallen würden. Die Idee der Stadt Cupertino sieht vor, dass – sofern die Hyperloop-Strecke überhaupt jemals gebaut werden sollte – die lokalen Firmen diese finanzieren sollen. Doch eben diese Firmen lehnten es in der Vergangenheit bereits ab eine Unternehmenssteuer zu bezahlen, die den herkömmlichen öffentlichen Verkehr finanzieren soll. Die Idee des Hyperloop erscheint spannend, doch tatsächlich wie Science-Fiction. Und man erinnere sich an den Transrapid. Auch dieser war einst eine tolle Idee, welche schließlich an der Finanzierung und den zu hohen Erwartungen scheiterte.

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