Die Münchner Verkehrsgesellschaft ist als Gesellschafterin beim VDV eTicket Service eingestiegen. Somit wird die eTicket-Regiegesellschaft des deutschen ÖPNV nun von insgesamt 11 Verkehrsunternehmen und Verbünden, einer Landesnahverkehrsgesellschaft sowie vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen getragen. „Strategisch ist diese Entscheidung der Münchner für uns von besonderer Bedeutung“, freut sich Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer des VDV eTicket Service. „Nachdem (((eTicket Deutschland in allen Teilen der Republik angekommen ist, spiegelt sich nun auch die Branche als solche in unserer Gesellschafterstruktur wider. Das ist gut für die in einer digitalen Welt anstehenden Aufgaben, die es gemeinschaftlich anzupacken gilt.“
Strategische Weichenstellungen wichtig für die MVG
Die Motivation der MVG beschreibt ihr Geschäftsführer Herbert König wie folgt: „Die MVG befasst sich sehr engagiert mit der Einführung neuer elektronischer Vertriebswege. Durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien konnten wir sowohl die Arbeit des VDV in den vergangenen Jahren aktiv unterstützen als auch selbst wertvolle Erfahrungen für unsere Arbeit sammeln. Beim VDV eTicket Service werden künftig strategische Weichenstellungen für einen erfolgreichen Marktauftritt der Branche und für die Vernetzung der E-Ticket-Systeme erfolgen. Hierzu benötigt er die Mitwirkung der großen deutschen Verkehrsunternehmen wie der MVG, denn diese verfügen auch über entsprechendes Know-how und Manpower. Umgekehrt ist uns natürlich auch wichtig, unsere Anforderungen und Erfahrungen aus einem großen, wachsenden Metropolraum in die Weiterentwicklung der E-Ticketservices einzubringen und diese voranzutreiben.“
Doppelstrategie: (((eTickets auf Chipkarten und Smartphones
Über den Gesellschaftsbeitritt hinaus engagiert sich die MVG auch in einem bundesweit bedeutenden Projekt beim VDV eTicket Service: Zur Umsetzung der VDV-Smartphone-Strategie werden derzeit Schnittstellen und zentrale Dienste für die Vernetzung der Handyticket-Systeme in Deutschland geschaffen. Neben der Münchner Verkehrsgesellschaft sind noch neun weitere Partner sowie der VDV eTicket Service mit dabei, bis nächstes Jahr einen auf Smartphones basierenden regions- und systemübergreifenden Ticketvertrieb für den Nahverkehr zu realisieren. „Die Verbreitung von eTickets über Smartphones wird deutschlandweit in den nächsten Jahren drastisch zunehmen“, ist sich Zeino-Mahmalat sicher. „Dennoch werden parallel zu dieser Entwicklung noch sehr lange viele eTickets auf Chipkarten in Umlauf bleiben.“ Der VDV eTicket Service setzt deshalb auf eine nachhaltige Doppelstrategie für die ÖPNV-Branche.