Ergänzend zum bestehenden Nahverkehrsangebot starten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit dem MOBIshuttle ein Pilotprojekt in den Stadtteilen Klotzsche, Pieschen und Neustadt sowie ab 2023 auch in Weixdorf. Die MOBIshuttle sind entsprechend der Nachfrage koordinierte Kleinbusse, die von Fahrgästen als Zubringer zur Haltestelle von Bussen und Straßenbahnen oder für Direktfahrten bestellt werden können. Die Fahrzeuge sind elektrisch und damit nahezu klimaneutral unterwegs. Der Test soll zeigen, wie sich die Erschließung einzelner Stadtteile mit flexiblen ÖPNV-Angeboten weiter verbessern lässt. Der Dresdner Stadtrat hat das Pilotprojekt der DVB mit einer Laufzeit von drei Jahren im Dezember 2021 beschlossen. Anfang 2024 erfolgt eine Auswertung, auf deren Basis der Stadtrat über eine Fortsetzung entscheiden wird.
Das MOBIshuttle fügt sich optisch in die MOBI-Angebotswelt ein, zu der schon die MOBI-punkte und MOBIbikes gehören. Das MOBIshuttle verkehrt täglich von 4:00 Uhr morgens bis 1:00 Uhr nachts sowie an den Wochenenden durchgehend in den Testgebieten ohne festen Linienweg oder Fahrplan. Maximal vier Fahrgäste können mitfahren. Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden ebenfalls mitgenommen.
Gerufen wird das MOBIshuttle per App, die man für alle gängigen Handys herunterladen kann. Bald kann man es auch telefonisch bestellen. Dabei optimiert die Software im Hintergrund alle Bestellungen und fasst Fahrtwünsche ähnlicher Strecken zu einer zusammen. Die MOBIshuttle halten nur an den in der App ausgewiesenen virtuellen Haltepunkten sowie an vielen Haltestellen.
Der Preis berechnet sich dynamisch anhand verschiedener Kriterien. Gibt es beispielsweise auf der gewählten Fahrtstrecke keine Straßenbahn- oder Busverbindung, bleibt es günstig. Wird dagegen der Fahrtweg parallel zu einer Straßenbahn- oder Buslinie gewählt, steigt der Preis deutlich an.
Mit der Bereitstellung der Fahrzeuge und Realisierung des Fahrdienstes wurde die Firma CleverShuttle beauftragt, die Software kommt von Via. Das Sächsische Landesamt für Straßen und Verkehr hat bundesweit eine der ersten Genehmigungen nach dem neuen Paragraphen 44 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) zum Linienbedarfsverkehr erteilt.
Der dreijährige Testbetrieb kostet einschließlich Fahrzeugbeschaffung und Softwareprogrammierung insgesamt 6,5 Millionen Euro. Davon werden knapp 3,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert, weitere rund 780 Tausend Euro kommen vom Freistaat Sachsen. Bei den verbleibenden Eigenmitteln werden die DVB innerhalb der Technischen Werke Dresden (TWD) sowie aus dem Stadthaushalt unterstützt.
Quelle: DVB