Minister Krischer verteidigt Deutschlandticket – und lobt Busmittelstand

„Sie sorgen für das tägliche Funktionieren unseres Landes. Sie sind Daseinsvorsorge. Ohne Sie hätte ich damals nicht aufs Gymnasium gehen können.“ Mit diesen Worten hob Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, die Bedeutung der privaten Omnibusunternehmen bei der Herbsttagung des Verbands Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen hervor.

Der Besuch des NRW-Ministers war für den NWO eine Premiere. „Aufgrund vieler Themen haben wir natürlich einen engen Kontakt zu den Fachabteilungen des Verkehrsministeriums und gelegentlich auch die Möglichkeit, uns mit dem Minister auszutauschen. Ihn aber vor Ort mit unseren Mitgliedern zu erleben, hat noch einmal eine ganz andere Qualität“, erklärt NWO-Vorsitzender Jürgen Weinzierl. Gemeinsam mit NWO-Geschäftsführer Christian Gladasch diskutierte er mit Krischer über das Deutschlandticket, den Fahrpersonalmangel, die Antriebswende und über die Bundespolitik, die gerade jetzt viele Menschen in Deutschland besonders bewegen dürfte.

Krischer lobte die konstruktive und enge Zusammenarbeit mit dem NWO. „Wir schätzen den Austausch mit Ihnen.“ Der NWO sei nicht nur Sprachrohr der privaten Busbranche, sondern biete für seine Mitglieder eine Vielzahl von Unterstützungs- und Beratungsleistungen an. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Krischer zu den versammelten Busunternehmerinnen und Busunternehmern. Er hielt eine flammende Verteidigungsrede auf das Deutschlandticket, das in seinen Augen ein Erfolgsmodell ist und das so selbstverständlich werden solle wie ein Netflix-Abo.  Die Preissteigerung sei nötig gewesen und sei verkraftbar. Zudem sei er dafür, „im Tarifdschungel aufzuräumen“.

Ampel-Aus: Kontinuität und Stabilität erforderlich

Angesichts des Bebens in Berlin nach dem Aus der Ampel meinte Krischer, dass es nun wichtig sei, für Kontinuität und Stabilität zu sorgen. Was das für NRW bedeutet? „Wir nehmen unsere Verantwortung für unser Bundesland war.“ Gleichwohl wies er auf die Schwierigkeit hin, dass der Bundeshaushalt derzeit nicht beschlossen sei. Nichtsdestotrotz müsse das Niveau der Bestandsverkehre gesichert und stabilisiert werden sowie die Qualität verbessert. Entgegen der schwierigen Haushaltslage stecke im ÖPNV-System derzeit so viel Geld wie noch nie. Auch die Förderung für emissionsfreie Busse und Infrastruktur werde in Nordrhein-Westfalen weitergeführt, aber mit deutlichem Fokus auf die Infrastruktur. Die Unternehmen seien Teil der Antriebs- und Verkehrswende, sagte der Minister. „Dass die Landesförderung weiterläuft, ist ein gutes Signal an die mittelständischen Betriebe“, erläutert NWO-Geschäftsführer Gladasch. Das Umstellen auf alternative Antriebe sei ein großer Kraftakt. Die Unternehmen dürften bei der Antriebswende nicht abgehängt werden.

Im Thema Fahrpersonalmangel sei es richtig und wichtig, die Fahrschulausbildung für Busfahrerinnen und Busfahrer zu modernisieren und zu beschleunigen, sagte Krischer weiter. Auf diesem Wege habe man schon Fortschritte erzielt. So ist zum Beispiel geplant, die Pflichtstunden bei der Grundausbildung des Busführerscheins zu streichen. Er hoffe, dass diese Maßnahmen, den Mangel abmilderten. „Ich bin dem NWO und bdo dankbar, dass sie immer wieder darauf aufmerksam gemacht haben, dass hier etwas passieren muss“, unterstrich der Minister und betonte gleichzeitig, dass dabei die Sicherheit nicht vernachlässigt werden dürfe.

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