Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden zum Ende der Sommerferien fahrzeugbedingt die Fahrpläne weniger U-Bahnlinien vorübergehend anpassen. Dabei werden am heutigen Angebot der U-Bahnleistung keine Abstriche gemacht. Für die Fahrgäste werden die Justierungen an Fahrzeuglänge und Takten eine positive Auswirkung haben: Die Bahnen kommen wieder verlässlicher und planbarer. Hintergrund der notwendigen Maßnahmen ist die bekannt angespannte Situation der Fahrzeugflotte.
“Mit den Justierungen im U-Bahn-Betrieb werden wir für unsere Fahrgäste wieder zuverlässiger. Dabei halten wir das aktuelle Angebot und machen es stabiler bis die neuen Fahrzeuge da sind”, sagt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG.
Die BVG hat sich angesichts der aktuellen betrieblichen Lage das Gesamtsystem U-Bahn intensiv angeschaut. Mit Hilfe von betrieblichen Justierungen gelingt es, das aktuelle Berliner U-Bahn-Angebot weiterzufahren, es aber durch kluge Anpassungen an Zuglängen und Takten besser und verlässlicher im System zu verteilen. So erhält die BVG eine höhere Stabilität im Betrieb und damit eine höhere Verlässlichkeit für die Fahrgäste.
Auf der U1 und U3 gibt es ab dem 9. September ein neues Konzept für die Stunden am frühen Morgen und späten Abend. In diesen Zeiten fährt die U1 künftig nur zwischen den Bahnhöfen Nollendorfplatz und Uhlandstraße. Die U3 fährt dann als „Stammlinie“ zwischen Warschauer Straße und Krumme Lanke durch. Die Takte beider Linien bleiben unverändert.
Bei der Linie U2 wird vom 9. September an die Taktung geringfügig angepasst. Die Linie fährt bis zum Start der Sommerferien 2025 zu Schulzeiten alle viereinhalb statt alle vier Minuten. Geplant ist dafür der Einsatz von Zügen mit der maximalen Länge von acht Wagen.
Dauerhaft angepasst wird der Fahrplan der U4. Bisher fuhren die Züge in den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags alle fünf, dazwischen sowie am Abend alle zehn Minuten. Auf der kurzen Linie zwischen Nollendorfplatz und Innsbrucker Platz gilt künftig ein 6/7/7-Minuten-Takt. Diese Zugfolge gilt durchgehend vom Berufsverkehr am Morgen bis in den frühen Abend.
Die letzte Änderung betrifft die Linie U9. Wie berichtet gab es bei den Zügen der Linie U9 zuletzt einen erhöhten Verschleiß an den Rädern. Um diesen abzuarbeiten, wird der Fahrplan vorübergehend leicht angepasst. Die U9 ist vom 2. September an in der Hauptverkehrszeit alle fünf statt alle vier Minuten unterwegs.
Für die vergleichsweise sehr alte Berliner U-Bahnflotte ist indes schon Entlastung in Sicht. Das Testprogramm für die neue U-Bahngeneration schreitet voran. Derzeit werden die neuen Wagen in einer Wiener Kältekammer auf Herz und Nieren geprüft. Bei 15 Grad minus und leichtem Wind werden sie dort diversen Funktionstests unterzogen. Nach aktuellem Stand wird der Test im Fahrgastbetrieb für die schmaleren Wagen der Baureihe JK für die Linien U1 bis U4 im vierten Quartal 2024 starten können.
Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)