Die Max-Brauer-Stiftung für Begabtenförderung hat am Freitag drei Hochschulabsolventen aus Hamburg und Braunschweig für ihre wissenschaftlichen Examensarbeiten über die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Hansestadt mit dem Max-Brauer-Preis ausgezeichnet. Die Stiftung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) vergibt dafür alle zwei Jahre ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 10 000 Euro. „Der Wettbewerb verfolgt neben der Begabtenförderung das Ziel, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu schlagen und darüber konkrete Impulse für den ÖPNV der Zukunft in Hamburg zu liefern“, erklärte Stiftungsvorstand Prof. Dr. Michael Stawicki, ehemaliger Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, anlässlich der Preisverleihung.
Erster Preis für Untersuchung der ÖPNV-Anbindung von Wohnungsbauprojekten
Den ersten Preis vergab die Stiftung an den 29-jährigen Marcus Peter aus Wilhelmsburg für seine Masterarbeit, die – von der Technischen Universität Hamburg-Harburg betreut – die öffentliche Verkehrsanbindung von 181 Wohnungsbauprojekten mit über 35.000 geplanten Wohneinheiten in Hamburg untersucht. Er identifiziert dabei Defizite der Wohnraumpolitik, die aus einer mangelnden Berücksichtigung der infrastrukturellen Gegebenheiten resultieren, und schafft die Basis dafür, den verkehrlichen Aspekt bei Städtebauprojekten künftig frühzeitig einzubeziehen. Im Ergebnis entwirft Marcus Peter ein Handlungskonzept, das neben der innerstädtischen Wohnraumentwicklung unter anderem auch den Sprung über die Elbe sowie die Entwicklung im Harburger Zentrum empfiehlt. Für seine Leistung erhält er ein Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro.
Der zweite Preis geht mit 3 000 Euro an Rebekka Rohdenburg. Ihre Bachelorarbeit ist in Kooperation mit der HOCHBAHN an der Technischen Universität Braunschweig entstanden. Die 25-Jährige entwickelt mit Blick auf Bedarf und Wirtschaftlichkeit drei neue Varianten für das Busverkehrsangebot im Hamburger Hafen und liefert damit eine Grundlage für zukünftige Angebotsplanungen.
Auch die von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg betreute Bachelorarbeit von Tobias Maasland, die mit dem dritten Preis in Höhe von 2 000 Euro ausgezeichnet wird, ist in Zusammenarbeit mit der HOCHBAHN entstanden. Sein Thema: Die Integration von Defibrillatoren in den U-Bahn-Haltestellen. Die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis ist hier bereits erfolgreich verankert: Das von dem 33-jährigen Fachinformatiker und Rettungsingenieur aus Barmbek entwickelte Konzept zur Ausstattung von Haltestellen mit Defibrillatoren wird von der HOCHBAHN weiter verfolgt und praktische Anwendung finden.