Nach umfangreichen Abbrucharbeiten und dem Rohbau der neuen Betriebswerkstatt auf dem Betriebshof in Dölitz feierten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) Richtfest. Damit geht der komplexe Um- und Neubau des Betriebshofes in eine neue Phase. Jetzt starten der Ausbau für die neue Betriebswerkstatt sowie die Komplettierung der Gleis- und Straßenbauarbeiten. Das Projekt liegt im Zeit- und Kostenplan.
„Der Betriebshof in Dölitz hat eine wesentliche, strategische Bedeutung für den Nahverkehr in Leipzig. Die modernen Stadtbahnwagen, die vom Land ebenfalls gefördert wurden und werden, bedürfen einer guten und effizienten Pflege und Wartung. Deshalb unterstützt der Freistaat das Projekt im Rahmen des ÖPNV-Landesinvestitionsprogramms mit einem Fördersatz in Höhe von 75 Prozent“, so Mario Bause, Referatsleiter im sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
„Die Sanierung des Standortes geht auf einen Beschluss des LVB-Aufsichtsrates im Jahr 2011 zurück und ist ein wesentlicher Teil des funktionalen Dreiecks des Betriebshof-Konzeptes der LVB. Der Betrieb des ÖPNV kann so noch effizienter betrieben werden. Neben dem Technischen Zentrum in Heiterblick und dem Betriebshof Angerbrücke komplettiert Dölitz dieses Dreieck“, erläutert Michael Jana, Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes Leipzig.
„Die neue multifunktionale Wasch- und Wartungshalle ist das zentrale Kernstück des Betriebshofes in Dölitz. Die Doppelportal-Waschanlage ist die zweite Ganzjahresanlage und wird in Zukunft die Sauberkeit unserer Fahrzeuge vor allem im Winter erhöhen. Die Wartungshalle ist ausgestattet mit Dacharbeitsständen, Kran- und Hebeanlagen. Dölitz vervollständigt das technische und logistische Zusammenspiel der Betriebshöfe Angerbrücke und des Technischen Zentrums in Heiterblick. Somit erhöhen wir unsere interne Leistungsfähigkeit für unsere Kunden – für einen qualitativ hochwertigen und effizienten Betrieb“, erklärt Ulf Middelberg, Sprecher der LVB-Geschäftsführung.
Seit dem Baggeraufbruch am 28. Februar 2014 erfolgten Abbrucharbeiten an allen Bestandsgebäuden, der Rückbau und die Entsorgung von Erdstoffen und Deckenschlüssen, die Verlegung von Regenwasserkanälen sowie die Errichtung von Stützwänden. Auf dem Gelände wurden im vergangenen Jahr etwa 45.000 Kubikmeter Erde bewegt. Künftig wird die Fläche des Betriebshofs viel größer sein. Wo bei Baubeginn noch LVB-eigene Kleingärten standen, begrenzen jetzt fünf bis acht Meter hohe Stützmauern das Gelände.
„Bis Mitte 2015 sind der Rohbau der Wasch- und Wartungshalle, der Aufbau des Portikus’ (ehemalige Holz-Abstellhalle) sowie die Errichtung der neuen Verkehrs- und Gleisanlagen geplant. Dabei werden mehrere Kilometer Wasser-, Abwasser-, Bahnstrom-, Elektro- und Kommunikationsleitungen, 12 Abstellgleise, 33 Weichen und Straßen errichtet sowie Fahrleitungsanlagen aufgebaut. Ein besonderer Dank geht an die Einwohner und Anlieger, mit denen wir seit langer Zeit im Gespräch sind und die mit den baubedingten Einschränkungen leben müssen“, erläutert Ronald Juhrs, LVB-Geschäftsführer Technik und Betrieb.
Ab Mitte 2015 beginnt der Innenausbau der drei Hallen und der Leitungs- und Gleisbau vor dem Betriebshof. Derzeit wird der behindertengerechte Ausbau der Haltestellen im Projekt vorbereitet. Der Freistaat Sachsen stellt für die Modernisierung Fördermittel in Höhe von 16,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das entspricht 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Insgesamt werden in den Standort 32,6 Millionen Euro investiert. Neben den Projektkosten in Höhe von 29 Millionen Euro für den eigentlichen Betriebshof bauen die LVB für 3,6 Millionen Euro zusätzlich den Straßenabschnitt der Bornaischen Straße vor dem Betriebshof aus. Die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH sicherte durch ein Gesellschafterdarlehen die Finanzierung der Eigenmittel für das Projekt.
Mehr Informationen zum Projekt sowie eine Webcam mit Blick auf die Baustelle gibt es hier.”