Der E-Flugtaxi-Entwickler „Lilium“ soll einen Verkauf an ausländische Investoren und eine Verlagerung ins Ausland prüfen. Hintergrund der Investoren-Suche ist wohl, dass es nach wie vor keine Entscheidung über deutsche Staatshilfe für das Startup gibt.

Lilium soll Weggang aus Deutschland erwägen

Der E-Flugtaxi-Entwickler „Lilium“ soll einen Verkauf an ausländische Investoren und eine Verlagerung ins Ausland prüfen. Hintergrund der Investoren-Suche ist wohl, dass es nach wie vor keine Entscheidung über deutsche Staatshilfe für das Startup gibt.
Laut „Handelsblatt“ hat die Führung des Unternehmens um Lilium-CEO Klaus Roewe im Juli Berater damit beauftragt, Geldgeber für einen möglichen Verkauf des E-Flugtaxi-Unternehmens zu suchen. Dabei beruft sich das Wirtschaftsblatt auf Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens. Ein Sprecher von Lilium wollte sich auf „Handelsblatt“-Anfrage nicht offiziell äußern.
Schon Mitte Mai hatte Lilium auf die noch ausstehende Entscheidung zu deutschen Staatshilfen reagiert: „Wir erwarten eine zügige Prüfung, denn Transparenz ist für uns als börsennotiertes Unternehmen an der Tagesordnung“, sagte Roewe zu diesem Zeitpunkt. „Die Elektrifizierung liegt als Beitrag zur notwendigen Dekarbonisierung der Industrie im starken öffentlichen Interesse. Bei der Förderung durch die Bundesregierung geht es nicht nur darum, gleiche Wettbewerbsbedingungen mit den USA und China zu schaffen, sondern auch darum, dass Deutschland den Finanzmärkten signalisiert, dass Innovationen und neue Technologien in Deutschland unterstützt werden.“
Hintergrund ist, dass die Bundesregierung und der Freistaat Bayern die staatliche Förderbank KfW mit der Durchführung einer Due-Diligence-Prüfung beauftragt haben. Diese dauert weiter an. Abhängig von deren Ergebnis könnte Lilium staatliche Bürgschaften als Sicherheit für einen KfW-Kredit erhalten, dessen Höhe noch festgelegt werden muss. Lilium strebt nach früheren Angaben ein Kreditvolumen von mindestens 100 Millionen Euro an.
Laut „Handelsblatt“ hatte sich das Unternehmen ein „positives Signal“ vor der Sommerpause erhofft. Nun soll die Geduld im Vorstand allmählich erschöpft sein: „Auf der einen Seite wähnen sich die Entwickler des Lilium-Jets so nah an der Zulassung und Markteinführung ihres elektrischen Senkrechtstarters wie niemals zuvor. Auf der anderen Seite steigt die Sorge, dass auf den letzten Metern das Geld ausgeht. Deshalb muss schnell eine Lösung her“, heißt es in dem Artikel. Interesse an dem Unternehmen soll es aus China, den USA und Saudi-Arabien geben.

Quelle: electrive.net

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