Rund 130 Teilnehmer sind der Einladung der VDV Landesgruppe Sachsen/Thüringen in das Steigerwaldstadion nach Erfurt gefolgt, um zu diskutieren, welche Bedeutung ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr in Thüringen hat und wie die Erwartungen von Wirtschaft und Tourismus hinsichtlich der Weiterentwicklung aussehen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen zwei hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen, in denen die vielfältigen verkehrspolitischen Herausforderungen diskutiert worden sind. „Die Zusammensetzung des Podiums, aber auch die große Resonanz auf die Einladung sind ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig das Thema eines zukunftsfähigen ÖPNV für die weitere Entwicklung Thüringens ist“, so Myriam Berg, Vorstand der Erfurter Verkehrsbetriebe und als stellvertretende Vorsitzende der VDV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen zugleich Gastgeberin der Länderkonferenz.
Sicherung langfristiger Finanzierungsgrundlagen für Erhalt und Ausbau des ÖPNV
Besonderen Raum hat in der Diskussion die Sicherung langfristiger Finanzierungsgrundlagen für Erhalt und Ausbau des ÖPNV eingenommen: Während im ländlichen Raum, der immerhin mehr als 90 Prozent der Fläche des Freistaates ausmacht, von den Verkehrsunternehmen immer größere Anstrengungen zur Sicherung eines attraktiven Angebotes unternommen werden müssen, gilt es Bus und Bahn in den Wachstumsstädten Erfurt, Weimar und Jena in den nächsten Jahren deutlich auszubauen. Dazu gehören zusätzlich zur Erneuerung der Fahrzeugflotten auch verstärkte Investitionen in den barrierefreien Ausbau, alternative und klimafreundliche Antriebe sowie innovative digitale Serviceangebote für die Fahrgäste. Im Anschluss an die Rede von Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaates Thüringen, zu den verkehrspolitischen Zielsetzungen der Thüringer Landesregierung, befasste sich das auf politischer Seite mit den beiden Landestagsabgeordneten Dr. Gudrun Lukin (Die Linke) und Marcus Malsch (CDU) sowie Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, besetzte Podium mit der Bedeutung des ÖPNV für andere gesellschaftliche Bereiche. Dabei waren sich Politik und Fachebene einig, dass ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot auch für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Freistaates wichtig ist. „Die Länderkonferenz hat die Rahmenbedingungen aufgezeigt, wie die Mobilität in Thüringen gesichert und ausgebaut werden kann. Die Verkehrsunternehmen können die damit verbundenen Herausforderungen allerdings nicht alleine schultern, wir sind – gerade auch in finanzieller Hinsicht – auf Unterstützung angewiesen“, fasste Myriam Berg das Ergebnis der Veranstaltung zusammen.