Damit die Autos morgens auch mal stehen gelassen werden, lässt Luxemburg bald seine Busse, Bahnen und Trams kostenlos fahren: „Es ist eine soziale und eine Imagemaßnahme, um die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu vereinfachen”, sagt Luxemburgs grüner Verkehrsminister Francois Bausch. Ab dem 1. März werden Fahrkartenautomaten abmontiert, Schalter geschlossen, Kontrolleure bekommen neue Aufgaben.
Es sei tatsächlich ein Anfang hin zu einer echten Verkehrswende, stellt auch Benny Mantin fest. Der Kanadier ist Verkehrswissenschaftler an der Universität Luxemburg. Mantin sagt aber auch, niemand solle davon ausgehen, dass von einem Tag auf den anderen die Busse und Bahnen aus allen Nähten platzen, nur weil die Nutzung kostenfrei wird. Es brauche nämlich mehr, damit alle ihre Autos auch wirklich stehen lassen. „Ein Punkt ist tatsächlich der Preis, den schieben wir jetzt auf Null”, sagt Mantin. „Aber es ist eben nicht nur der Preis entscheidend, sondern auch noch: Wie lange brauche ich, wie oft werden die Verbindungen angeboten und wie bequem reise ich? Muss ich zum Beispiel umsteigen?”
Luxemburg hat ein riesiges Investitionsprojekt aufgesetzt. Allein in die Züge sollen ab sofort jedes Jahr 600 Euro pro Einwohner fließen. Das ist fast doppelt so viel, wie sich das bisherige Musterland Schweiz seine Züge kosten lässt und gleich acht Mal so viel wie Deutschland bereit ist für die Schiene auszugeben.
Quelle: tagesschau.de