Die Allianz pro Schiene begrüßt das Sektorziel für den Verkehr im „Klimaschutzplan 2050“, auf das sich die Bundesregierung Freitag geeinigt hat. „Gegen den Widerstand der Autolobby ist ein ehrgeiziges CO2-Minderungsziel für den Verkehrssektor festgeschrieben worden“, lobte das gemeinnützige Verkehrsbündnis am Freitag in Berlin. In der nun vorliegenden Fassung des Plans wird der gesamte Verkehrssektor verpflichtet, die CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent zu senken. „Seit zehn Jahren fordern wir, dass der Verkehr unter verschärfte Beobachtung genommen werden muss“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Alle anderen Sektoren haben seit 1990 ihre Klimagase zum Teil beträchtlich reduziert, nur der Verkehr tritt auf der Stelle. Ein Ziel für das Klimasorgenkind Nummer eins ist überfällig.“
Die Allianz pro Schiene hofft durch das jetzt beschlossene Sektorziel auf eine neue Dynamik in der Verkehrspolitik. „Statt in den veralteten Schubladen „Schiene – Straße“ zu verharren, wird der klimapoltische Druck hoffentlich endlich für einen verkehrsträgerübergreifenden Blick und eine offensive Verlagerungspolitik sorgen“, sagte Flege. „Nur wenn wir jetzt konsequent mehr Verkehr auf die Schiene verlagern, können wir dieses anspruchsvolle Klimaschutzziel im Verkehr auch wirklich erreichen.“
Geschlossene Finanzierungskreisläufe nach dem Motto „Straße finanziert Straße“ seien nicht mehr zeitgemäß. „Der Bund muss nun eine nachhaltige Verkehrspolitik aus einem Guss machen“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Vor allem brauche Deutschland jetzt mehr Elektromobilität, nicht nur auf der Straße, sondern auch auf der Schiene. „Zur Zeit sind lediglich 60 Prozent des deutschen Schienennetzes elektrifiziert. Der Bund sollte eine Quote von 70 Prozent fürs nächste Jahrzehnt anstreben.“