Signalstörungen, Stellwerksausfälle und kaputte Weichen haben bei der Deutschen Bahn offenbar ein Ausmaß angenommen, das einen geordneten Ablauf des Zugverkehrs kaum noch möglich macht. Das ergaben Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ). Danach mussten die Fahrpläne der DB allein in diesem Jahr zwischen zwei und drei Millionen Mal geändert werden. Die Planung der Zugfahrten gerate zunehmend zum Lotteriespiel, schreibt die Zeitung.
„Fahrpläne werden nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt”, zitiert die SZ ein Mitglied des Aufsichtsrats. Das sei ein „Riesenproblem” und führe zu einem „Kontrollverlust” bei den Fahrplänen. Die Sicherheit des Zugverkehrs sei dadurch zwar nicht beeinträchtigt, unterstreicht der Manager. Die Folgen seien dennoch „katastrophal”.
Auf tagesschau24 sagte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, die Darstellung, dass Fahrpläne nur noch geschätzt würden, sei „sicherlich etwas übertrieben”. Allerdings sei jahrzehntelang zu wenig Geld in die Bahn investiert worden. „Dann funktioniert ein solch komplexes System wie die Bahn eben irgendwann überhaupt nicht mehr”, so Naumann. Die Bahn brauche mehr Geld, eine kontinuierliche Finanzierung und einen Plan, wie sie künftig aussehen solle.
Quelle: tagesschau.de